Rindervermarktungsgemeinschaft Mooskirchen
Zahl der Tierhalter nimmt ab

Die Rindervermarktungsgemeinschaft Mooskirchen traf sich bei der Jahreshauptversammlung. | Foto: KK
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Klein aber fein ist die Rindervermarktungsgemeinschaft in Mooskirchen. Die Zahl der Tierhalter nimmt allerdings ständig ab. Dennoch präsentierten Obmann Karl Klug und Geschäftsführer Karl Lautner bei der Jahreshauptversammlung einen unter Berücksichtigung der allgemeinen Situation erfreulichen Bericht.

MOOSKIRCHEN. Mut und Bereitschaft muss man den Mitgliedern zollen. Auch, weil sie mit ihren Tieren immer erstklassige Ware auf den Tisch der Konsumenten bringen. Wenngleich es für sie schwerer wird, zu produzieren. Die Erzeugerpreise sind rückläufig, die Anforderungen werden aber nicht weniger.
Bgm. Engelbert Huber dankte den Anwesenden für die hohe Bereitschaft, erstklassiges Fleisch zur Verfügung zu stellen. Er wies auf das Bemühen der Gemeindevertretung hin, nach Möglichkeiten zu unterstützen und so ein wenig Abhilfe vor hohen Kosten zu bieten. Mit einem abschließenden Statement ließ der Obmann jedoch aufhorchen.

Strukturwandel in der Landwirtschaft

Langfristig droht die Abkehr vom Jahrhunderte alten Modell des bäuerlichen Familienbetriebs. Diese Entwicklung ist überall in Europa ähnlich. Es gibt bisher kein Land, das diesen Trend aufgehalten hätte, auch nicht die Schweiz und Norwegen, die sehr hohe Subventionen zahlen.

Dazu ein paar Fakten:

  • Direktzahlungen sind ein ungeeigneter Indikator für landwirtschaftliche Einkommen. Da ein erheblicher Anteil der Zahlungen über die Pachtpreise an Bodenbesitzer überwälzt wird. Das ist auch Grund für steigende Boden- und Pachtpreise. Die meisten Bauer, die derzeit ihre Höfe aufgeben, sind Tierhalter. Ihre Investitionskosten sind nämlich sehr hoch und ständig müssen neue Auflagen gestemmt werden. Und kaum hat man gebaut, ändern sich die Richtlinien. Für viele Familienbetriebe ist das nicht zu schaffen.
  • Am stärksten ist dieser Druck in der Tierhaltung. Die Bauern stehen in Konkurrenz zum Weltmarkt. Doch die Produktionskosten sind überdurchschnittlich hoch. Zudem verursachen steigende gesetzliche und gesellschaftliche Anforderungen immer neue Kosten für die Landwirte. Pro Jahr hören etwa fünf bis sechs Prozent der Milchviehbetriebe auf.
  • Die Technologien der Zukunft sind teuer und die Einkommen der Bauern entsprechend schlecht. Da bleibt kaum mehr Geld für Investitionen. Die Anforderungen übersteigen häufig das, was sich eine einzelne Familie leisten kann. Doch die Gesellschaft und die Politik hat es in der Hand, ob es in Zukunft noch Familienbetriebe oder Tierfabriken gibt. 
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