Wolfsichtung in Geistthal
Zwischen Abschuss und Biodiversität

Klaudia Stroißnig, die Bürgermeisterin von Geistthal-Södingberg, ist beunruhigt. | Foto: Teresa Rothwangl
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  • Klaudia Stroißnig, die Bürgermeisterin von Geistthal-Södingberg, ist beunruhigt.
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Seit dem Wolfsvideo aus Geistthal, das Anfang März veröffentlicht wurde und die erste Wolfsichtung seit 100 Jahren im Bezirk Voitsberg bestätigte, ist der Wolf das Gesprächsthema Nummer eins. Klaudia Stroißnig, die Bürgermeisterin von Geistthal-Södingberg, spürt, dass die Menschen nervös sind, plädiert aber wie Bezirksjägermeister Johann Hansbauer dafür, Ruhe zu bewahren.

GEISTTHAL-SÖDINGBERG. Klaudia Stroißnig, Bürgermeisterin von Geistthal-Södingberg, erfuhr vom Video über eine Wolfsichtung in der Nähe des Trautentalwirts in Geistthal erst vor drei Tage, das Thema ist allerdings schon länger akut, weil es vor rund einem Monat im Gemeindegebiet zu einem Rehriss und zu einem gebissenen Hund kam, was beides einem Wolf zugeordnet werden könnte. Bereits dort wurde sofort die Meldekette zur zuständigen Landesabteilung mit Referent Christian Mairhuber und der Bezirksjägerschaft in Gang gesetzt, um DNA-Proben zu analysieren.

"Ich bin natürlich beunruhigt, dass sich ein Wolf so nahe unserem Siedlungsgebiet aufhält", meint Stroißnig. Geistthal-Södingberg habe ein riesiges Einzugsgebiet von 52.000 m2 und Gegenden von 400 bis 1.400 Metern Seehöhe. "Da war es nur eine Frage der Zeit, bis bei uns ein Wolf gesichtet wird, das hat uns auch Bezirksjägermeister Hansbauer bestätigt." 

Unterschiedliche Reaktionen

Die Reaktionen der Menschen in Geistthal und auch in unserer Umfrage auf MeinBezirk.at schwanken zwischen "Schießt den Wolf ab, er ist ein Problem" über Schutz der Biodiversität bis zu "Lasst den Wolf doch in Ruhe". In unserer Umfrage stimmten 45 Prozent für letzteres, allerdings sieht mehr als ein Drittel der teilnehmenden Personen den Wolf als Problem im Siedlungsgebiet. 

Ein Videobild vom Wolf in der Nähe des Trautentalwirts | Foto: Facebook
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Stroißnig steht in engem Kontakt mit den Landeskoordinationsstellen und der Bezirksjägerschaft, vorerst wird das Verhalten des Wolfs weiter beobachtet. Sollte es sich dieses Exemplar allerdings um einen hybriden Wolf - gekreuzt mit Hunden - handeln, würde dieser nicht unter die Wolfsverordnung fallen, weil sich die DNA die des Hundes sehr ähneln würde. Stroißnig appelliert in diesem Zusammenhang wie Bezirksjägermeister Johann Hansb auer an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren.
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