Rosental
Ein Großprojekt und ein Veto

Klare Worte findet der Rosentaler Bgm. Engelbert Köppel bezüglich Standort-Agentur. | Foto: KK
  • Klare Worte findet der Rosentaler Bgm. Engelbert Köppel bezüglich Standort-Agentur.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Harald Almer

In Rosental sollen ab dem kommenden Jahr die Bildungseinrichtungen gebündelt werden?
Engelbert Köppel: Als Leitprojekt der Gemeinde verfolgen wir das Projekt Um-, Zu- und Neubau des Kindergartens, der Volksschule und des Festsaals. Es ist ein familienpolitisch wichtiges Vorhaben, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Wir wollen die Volksschule neu gestalten und den Kindergarten hier neben dem Festsaal neu errichten. Der Festsaal selbst wird so umgebaut, dass er sowohl als Bewegungsraum bzw. Turnsaal als auch als Veranstaltungshalle genutzt werden kann.

Welche Beweggründe gibt es für dieses Großprojekt?
Köppel: Einerseits wollten wir schon seit längerem die Volksschule von Grund auf renovieren, so zum Beispiel die Fenster oder die Installationen austauschen, dazu kommen offene Begegnungs- und Lernräume. Andererseits müsste auch der Kindergarten komplett saniert werden. Daher haben wir die Entscheidung getroffen, eine neue Kinderbetreuungseinrichtung neben der Volksschule zu bauen, die ähnlich wie ein Kinderhaus eine Ganztagesbetreuung ermöglichen soll. Gleichzeitig entsteht am gleichen Standort eine generalsanierte Schule, die technisch den Anforderungen einer modernen Volksschule entspricht. Eine gut funktionierende Schule und die erforderliche Kinderbetreuung sind wichtige Bestandteile unserer Infrastruktur. Rosental wird dadurch auch fit für die Zukunft unserer Kinder und jungen Familien. Außerdem haben wir ein eigenes Verkehrskonzept angedacht mit einem Kreisverkehr und neuen Parkplätzen in der unmittelbaren Schulumgebung.

Wie sieht es mit der Finanzierung aus?
Köppel: Wir haben bereits die erforderlichen Gespräche mit Bildungs-Landesrätin Ursula Lackner geführt, auch die Vertreter der Bildungsdirektion und die zuständigen Landes-Abteilungen haben uns schon grünes Licht wegen der Vorstellung unserer Konzeptplanung gegeben.

Ein Aufreger ist das neue Fachmarktzentrum auf den ehemaligen ÖDK-Gründen, wo einige Unternehmen, die jetzt in der Shopping Rosental sind, andocken.
Köppel: Das hat weitreichende Folgen, denn die Gemeinde Rosental wird nicht Gesellschafter der "Technologieregion Lipizzanerheimat GmbH". Das will ich etwas näher erläutern: Im Dezember des Vorjahres war der Gemeinderat noch gegen die Stimmen der Opposition zur Gründung dieser Gesellschaft bereit gewesen, allerdings haben sich zwischenzeitlich die Voraussetzungen in Bezug auf eine noch zu gründende Standortagentur durch die Mitgliedsgemeinden der Kernraumallianz entscheidend verändert. Eines der zentralen Themen der neuen Gesellschaft wäre die Vermarktung der ÖDK-Gründe gewesen. Da die bisherige Bebauung und Bewirtschaftung dieses Areals bereits augenscheinlich in eine Richtung gelenkt werden, die keine Vorteile für die Region in ihrer Gesamtheit erkennen lassen und Nachteile für die Gemeinde Rosental bringen, wird seitens des Gemeinderates meiner Gemeinde die Sinnhaftigkeit einer Standortagentur durch den gesamten Gemeinderat in Frage gestellt.

Was hatte das für Folgen?
Köppel: Auf Grund der laufenden Änderungen des Flächenwidmungsplans für den Innovationspark und der vorenthaltenen Informationen darüber ist das Vertrauen der Gemeinde Rosental in die Betreibergesellschaft der Gemeinde Voitsberg für die Verwertung der ehemaligen ÖDK-Flächen nicht mehr gegeben. Die neu zu gründende Gesellschaft hätte nur dann ihre Berechtigung gehabt, wenn die Unternehmensziele der Grundstücksverwertungsgesellschaft der Stadtgemeinde Voitsberg mit der neu zu gründenden Standortagentur Einklang gefunden hätten. Aus der Tatsache heraus, dass die bisher baulich und planerisch umgesetzten Tätigkeiten rund um das ehemalige ÖDK-Areal im Gegensatz zu diesen Unternehmenszielen stehen, wurde seitens des Gemeinderats einstimmig die Zustimmung zur Gründung versagt. 

Zurück zur Infrastruktur. Was gibt es da noch Neues?
Köppel: Nachdem vor kurzem die Bauarbeiten zum Ausbau unseres Telefonnetzes mit Glasfaserkabeln in unserem Gemeindegebiet abgeschlossen wurden und damit das Angebot des Breitbandinternets von A1 in Betrieb gehen konnte, hatten wir bei der letzten Bürger-Informationsveranstaltung einen Vortragenden eingeladen. Das Interesse war sehr groß, weil unsere Internetleitungen nunmehr Geschwindigkeiten haben, wie sie dem Stand der Technik entsprechen. Allerdings kann von vielen Nutzern dieses Angebot nicht angenommen werden, weil die Datenübernahmegeräte in den Haushalten nie nachgerüstet wurden. Viele Nutzer von Internetanschlüssen wussten nicht, dass diese Maßnahmen notwendig sind und nicht viel Aufwand verursachen.

Was gibt es sonst noch zu berichten?
Köppel: Erstmals bei der EU-Wahl am 26. Mai werden wir ein neues Wahllokal haben. Nicht wie bisher im 1. Stock des Gemeindeamts, sondern im Festsaal für den Wahlsprengel 1. Die gute Erreichbarkeit und vor allem die Barrierefreiheit haben uns zu diesem Schritt bewogen. Alle anderen Wahllokale wie der Kindergarten, der Technologiepark im Karlschacht und beim GH Hochstrasser bleiben unverändert. Unser Rechnungsabschluss wurde angenommen und ist ausgeglichen. Wir haben derzeit einen Schuldenstand von 344.165,64 Euro, die Schulden wurden in den letzten Jahren um die Hälfte verringert. Für das Rückhaltebecken steht die Finanzierung von unserer Seite, wir warten nur noch auf das grüne Licht vom Land. Ich werde auch heuer wieder die Stammtische Ende Mai und Anfang Juni mit meinen Bürgern abhalten. Bei den Stammtischen im Vorjahr wurde der Wunsch laut, unsere Kreisverkehre neu zu gestalten. Der Kreisverkehr beim WEZ wird nun erneuert, da haben wir uns mit dem WEZ abgestimmt. Wir werden hier eine E-Lok mit einem Kohlenhunt installieren, um zu erinnern, dass wir eine ehemalige Bergbauregion sind. Dazu dient auch der Tag des Bergbaus, der auch heuer wieder stattfinden wird inklusive eines neuen Films.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

So sollen die Wohneinheiten in der Mohnfeldgasse Bärnbach bei der Fertigstellung im Sommer aussehen.  | Foto: Ofner Immobilien
4

Wohnbauprojekt Mohnfeldgasse
16 neue Wohneinheiten entstehen in Bärnbach

In der Mohnfeldgasse in Bärnbach entstehen 16 Wohneinheiten, die im Sommer 2024 fertiggestellt werden. Erhältlich sind sie Schlüsselfertig ab 265.000 Euro. BÄRNBACH. Ein modernes neues Wohnbauprojekt der Firma Sadiki Bau ziert bald die Mohnfeldgasse in Bärnbach. Insgesamt 16 Wohneinheiten, aufgeteilt auf zwei Doppelhäuser sowie drei Häuser mit je vier Wohnungen, stehen dort zum Kauf oder zur Miete bereit. Mit dem Bau wurde im Jänner 2023 gestartet, die Übergaben starten heuer ab Juni, die...

  • Stmk
  • Voitsberg
  • Justin Schrapf
Anzeige
Bürgermeister Jochen Bocksruker legt sein Hauptaugenmerk auf die Stadt Bärnbach und kandidiert nun auch für den Landtag. | Foto: Die Abbilderei
8

Projekte und Events
Mit voller Kraft für die Wohnstadt Bärnbach

Der Bärnbacher Bürgermeister Jochen Bocksruker kandidiert im Herbst für den Landtag, um die gesamte Region voranzubringen. Seit Hauptaugenmerk bleibt natürlich Bärnbach, wo mehrere Projekte in den Startlöchern stehen wie Kindergartenzubau, Neubau des Rüsthauses und Straßenprojekte. Ihre Kandidatur für die SPÖ bei den Landtagswahlen im Herbst wurde von der BEvölkerung außerordentlich gut aufgenommen. Was haben Sie vor?Jochen Bocksruker: Eines gleich vorweg. Mein Hauptaugenmerk ist und bleibt...

  • Stmk
  • Voitsberg
  • Harald Almer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.