Bevölkerungszahlen für 2024

Historischer Wechsel im Bezirk Voitsberg

Mehr als 100 Jahre lang hatte Köflach mehr Einwohnerinnen und Einwohner als die Bezirkshauptstadt Voitsberg, teilweise lagen mehr als 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen den beiden Städten. Laut Statistik Austria ist 2024 alles anders: Erstmals liegt Voitsberg mit 9.624 Bewohnerinnen und Bewohnern um 21 vor Köflach. Insgesamt stieg die Zahl von sechs Gemeinden im Bezirk, Edelschrott blieb gleich.

VOITSBERG/KÖFLACH. Die innige Städtefreundschaft zwischen Köflach und Voitsberg reicht laut Historiker Ernst Lasnik bis ins Mittelalter zurück und selbst heute noch ist die Rivalität spürbar. Seit dem Amtsantritt von Helmut Linhart als "schwarzer" Bürgermeister in der einstigen "roten" Hochburg Köflach bekam das Verhältnis zum weiterhin "roten" Voitsberg noch eine besondere Note.

Weit bis ins 19. Jahrhundert reicht die Tatsache zurück, dass die Einwohnerinnen- und Einwohnerzahl von Köflach immer höher war als die der Bezirkshauptstadt, was auch mit dem florierenden Bergbau und der Glasindustrie zu tun hatte. Zuletzt wurde die Schere immer enger, kurz unterbrochen von der Gemeindefusion der Köflacher mit Graden im Jahr 2015. 

Voitsberg erstmals vor Köflach

Die Statistik Austria gibt alljährlich eine neue Bevölkerungszahl bekannt und zieht den Vergleich mit dem Vorjahr. Und siehe da, erstmals liegt Voitsberg mit 9.624 Einwohnerinnen und Einwohner um 21 vor Köflach. Während Voitsberg die Zahl innerhalb der letzten zwölf Monate um 88 steigerte, verloren die Köflach 38 Personen. Die Plätze drei und vier belegen mit Bärnbach und Söding-St. Johann ebenfalls Gemeinden, die einen Bevölkerungszuwachs ausweisen, ebenfalls im Plus sind noch Stallhofen mit fünf Personen Rückstand auf Ligist und Rosental. Während Edelschrott als einzige Gemeinde gleich blieb, verloren alle übrigen Kommunen Einwohnerinnen und Einwohner. Das Schlusslicht bildet St. Martin mit 790 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Dem Voitsberger Bürgermeister Bernd Osprian war die Freude an dieser Entwicklung anzusehen. "Dass wir es schaffen, unsere Bevölkerungszahl zu steigern, liegt an den stetigen Investitionen in unserer Infrastruktur, das gleiche gilt auch für Bärnbach, das seit vielen Jahren wächst." Osprian führt den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, der Schulen, der Freizeiteinrichtungen und der Seniorenbetreuungsstätten ins Treffen. "Unser Langzeit-Ziel sind wieder die 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner noch in diesem Jahrzehnt, denn unsere Infrastruktur ist für rund 11.000 Personen ausgerichtet. Wir planen zum Beispiel bei den Kindergärten auch vorausschauend, um die kleineren Gruppengrößen problemlos zu ermöglichen", so Osprian abschließend.

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