Bürgermeister Viktor Schriebl tritt ab

In Kainach geht eine Ära zu Ende

Dieser Wechsel hatte sich abgezeichnet, mit 31. August dieses Jahres wird er offiziell. Viktor Schriebl tritt in seinem 22. Jahr als Kainacher Bürgermeister zurück und übergibt die Agenden an den amtierenden Vizebürgermeister Bernd Gratzer. Schriebls Rückblick erfolgt voller Stolz, mit vielen Emotionen und einem guten Gefühl für den passenden Zeitpunkt.

KAINACH. Im Jahr 1990 war Viktor Schriebl das jüngste Gemeinderatsmitglied in Kainach, jetzt ist er der älteste. Was in diesen 34 Jahren an politischen und gesellschaftlichen Aktivitäten in Kainach geschah, würde so manches Buch füllen. Jetzt, im 22. Jahr als Bürgermeister, hat sich Schriebl entschlossen, mit 31. August sein Amt zurückzulegen. Da er heuer im Juni auch einen "runden" Geburtstag feiert und als Landwirt ebenfalls in Pension geht, wird es eine größere "Abschiedsfeier" geben.

Menschlichkeit und Fairness

Schriebl, bekannt als akribischer Arbeiter, bereitete auch diesen politischen Übergang genau vor. Sein Nachfolger wird Vizebürgermeister Bernd Gratzer, der schon 2015 Gemeinderat in Kainach war, dann als neuer Amtsleiter sein Mandat zurücklegte, ehe er vor zwei Jahren als Vizebürgermeister nominiert wurde. "Zwischen Bernd und mir passte zuletzt kein Blatt Papier", so Schriebl. "Wir haben immer alles gemeinsam entschieden und er hat mir in meiner schweren Zeit enorm viel an Last abgenommen." Der Zeitpunkt, seine Entscheidung zum Rückzug bekannt zu geben, ist ein Jahr vor der nächsten Gemeinderatswahl bewusst gewählt. "Für eine weitere Periode hätte ich nicht mehr die Kraft und dass Bernd Gratzer so gut in seine Rolle als Vizebürgermeister hineingewachsen ist und viel Akzeptanz bei der Bevölkerung hat, hat mir diese Entscheidung auch leicht gemacht, obwohl ich sie natürlich reiflich überlegt habe."

Besonders stolz ist Schriebl auf die Tatsache, dass er trotz der Gemeindezusammenlegung von Kainach, Gallmannsegg und Kohlschwarz bei der Gemeinderatswahl 2020 mit mehr als 81 Prozent Zustimmung und steiermarkweit beste Ergebnis der SPÖ einfuhr und auf die Investitionen in die Kainacher Infrastruktur. "Als Bauer ist es meine Aufgabe, den landwirtschaftlichen Betrieb gut zu führen und der nächsten Generation, wenn möglich in einem besseren Zustand, weiterzugeben." Das Menschliche und die Fairness standen bei Schriebl immer im Mittelpunkt. "Bis auf zwei Abstimmungen, wo es Stimmenthaltungen gab, fielen im Laufe meiner Zeit als Bürgermeister alle Abstimmungen einstimmig aus. Das muss mir auch einmal wer nachmachen. Nicht nur ich habe als Bürgermeister die Gemeinde Kainach prägen können, die Menschen in Kainach haben auch mich geprägt."

Bernd Gratzer freut sich auf seine neue Aufgabe ab September, die Angelobung erfolgt im Beisein der BH-Vertretung in einer Gemeinderatssitzung. "Ich habe mich mit meiner Frau und intern in der Partei abgesprochen und sehr viel Zustimmung erhalten." Schon seit Monaten nimmt Gratzer Termine von Schriebl wahr, um sich gut einzuarbeiten und viele Ansprechpersonen kennen zu lernen. "Ich nehme die Sorgen der Bevölkerung ernst und will gerne helfen. Denn als Bürgermeister ist man neben der großen Verantwortung, die man trägt, auch Kummerkasten", so Gratzer.

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