Riesenfreude und Riesenehre

Am Montag über der scheidende LH-Stv. Siegfried Schrittwieser der neuen Landesrätin Doris Kampus den Schlüssel. | Foto: Reinprecht
  • Am Montag über der scheidende LH-Stv. Siegfried Schrittwieser der neuen Landesrätin Doris Kampus den Schlüssel.
  • Foto: Reinprecht
  • hochgeladen von Harald Almer

Mehr als 150 Bürgerversammlungen leitete Doris Kampus in den letzten beiden Jahren. Die Leiterin der Landes- und Gemeindeentwicklung im Land Steiermark ist die neue Landesrätin für Soziales und Integration. Ihre Wurzeln liegen in Köflach, wo sie die Volksschule und das Gymnasium besuchte. Nach ihrer Matura im Jahr 1985 wechselte sie auf die Uni und war dann bei Knapp Logistic im Export und im Marketing tätig.
"Noch vor dem österreichischen Beitritt zur EU wurden immer wieder Praktika in Brüssel ausgeschrieben. Ich bewarb mich für den Bereich Sozialpolitik, Beschäftigung und Arbeit und bekam tatsächlich diesen Praktikumsplatz", erinnert sich Kampus. Dort knüpfte sie viele Kontakte, auch danach als parlamentarische Mitarbeiterin. Von dort ging es in die Regionalentwicklung und Kampus leitete fünf Jahre das EU-Regionalmanagement in Leoben. Inzwischen kamen ihre ersten beiden Kinder zu Welt und um Familie und Beruf gut unter einem Hut zu bringen wurde sie als Unternehmensberaterin in Graz selbstständig. Nach dem dritten Kind (Kampus hat zwei Söhne und eine Tochter) kam sie in die Abteilung 16 zur Stadt- und Regionalentwicklung, wo sie dann auch die Leitung übernahm.
Dass diese Abteilung ein sogenannter "Hot Spot" werden würde, ahnte sie vorher nicht. "So etwas lässt sich nicht planen. Für so große Reformen wie eine Gemeindestrukturreform müssen die Zeit reif sein und die richtigen Menschen an den richtigen Positionen sitzen", sagt Kampus.
Sie liebe Veränderung - da zeichnet sie sich nicht als typische Weststeirerin aus - und sehe diese durchaus positiv. Ihr Credo bei den vielen Versammlungen und Verhandlungen: "Direkte Kommunikation und Respekt. Man kann unterschiedliche Positionen haben, aber auch bei den schwierigsten Verhandlungen kann ich immer etwas lernen", sagt Kampus.
Der neue Job als Landesrätin? "Für mich ist das eine Riesenfreude und eine Riesenehre. Aber natürlich ist mir die Größe der Herausforderung bewusst. Wer mich kennt, weiß, dass ich bisher noch jeden Job mit vollsten Engagement gemacht habe." Die Familie wird sie in nächster Zeit wohl weniger sehen. "Meine Kinder sind jetzt 17, 15 und zehn Jahre alt. Wir haben das Glück, dass wir als Familie schon eine gewisse Erfahrung haben, weil ich immer schon berufstätig war. Die Bürgerversammlungen waren immer am Abend, früher arbeitete ich teilweise in Deutschland und Paris. Mein Mann, meine Mutter, meine Nichte und meine Schwester greifen zusammen. Jeder Tag ist eine emotionale und eine organisatorische Herausforderung, aber wir haben das alles gut im Griff."

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.