Wiedereinführung eines Brauchs
Warum Sirenen am Karfreitag schwiegen

Die Sirenen ertönen seit 2022 am Karfreitag im Bezirk Voitsberg nicht mehr. | Foto: Wieland
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  • Die Sirenen ertönen seit 2022 am Karfreitag im Bezirk Voitsberg nicht mehr.
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Am Karfreitag heulten um 15 Uhr keine Sirenen, obwohl im Bezirk Voitsberg das seit vielen Jahren Tradition war. Während der Voitsberger Bundesrat Markus Leinfellner von einem falschen Signal spricht, erklärt Bereichsfeuerwehrkommandant Christian Leitgeb die Gründe für die Einstellung dieses "Brauchs".

VOITSBERG. Der Voitsberger FPÖ-Gemeinderat und Bundesrat Markus Leinfellner wurde in den letzten Tagen mehrfach darauf angesprochen, weshalb die im Bezirk seit vielen Jahren bestehende Tradition, dass die Sirenen am Karfreitag um 15 Uhr für rund eine Minuten ertönen, heuer ausgesetzt wurde. 

FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner will die Tradition wieder einführen. | Foto: MOMA
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Auf diese Frage angesprochen, erklärte der Voitsberger Bereichsfeuerwehrkommandant Christian Leitgeb: "Im Jahr 2022 haben wir die Sirenen am Karfreitag aus Rücksicht der Flüchtlinge aus der Ukraine nicht eingeschaltet, um hier keine Traumata wachzurufen. "Diese Order wurde nicht mehr zurückgenommen. Aber nicht wegen der Ukraine-Flüchtlinge, sondern weil sich dieser Brauch in der gesamten Steiermark nur im Bezirk Voitsberg eingebürgert hatte und wir vom Landesverband eine Vereinheitlichung wollten. Der Brauch war einfach nicht mehr zeitgemäß."

Brauch wieder einführen

Leinfellner will diese Begründung so nicht akzeptieren. "Wir von der FPÖ treten nun gegen diese Order auf und wollen mittels eines Briefs an die zuständigen Stellen für die Wiedereinführung dieser Voitsberger Tradition Stimmung machen", so Leinfellner. Aus seiner Sicht geht diese Art der Rücksichtnahme gegenüber Migrantinnen und Migranten zu weit. "Es kann nicht sein, dass dieses im Bezirk Voitsberg traditionelle Sirenenläuten dauerhaft am Altar falsch verstandener Toleranz geopfert wird. Wir von der FPÖ verstehen nicht, dass traditionelle Abläufe aufgrund von hier untergebrachten Flüchtlingen abgeschafft werden."

Bereichskommandant Christian Leitgeb (l.), hier mit David Traumüller, ortet ein Politikum der FPÖ. | Foto: FF Ligist
  • Bereichskommandant Christian Leitgeb (l.), hier mit David Traumüller, ortet ein Politikum der FPÖ.
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Leitgeb versteht wiederum Leinfellners Aufregung nicht. "Die FPÖ macht daraus ein Politikum, aber unsere Herangehensweise hat in den letzten beiden Jahren nichts mehr mit den Flüchtlingen zu tun gehabt."

Der Köflacher Bürgermeister Helmut Linhart setzt allerdings selbst sehr auf Brauchtum und wird sich dafür einsetzen, dass im nächsten Jahr die Sirenen am Karfreitag wieder ertönen werden.

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