ASK Voitsberg
"Einige erkennen den Ernst der Lage nicht"

Das Team von Gerald Strafner steckt in der Krise. Und er selbst findet deutliche Worte. | Foto: Cescutti
  • Das Team von Gerald Strafner steckt in der Krise. Und er selbst findet deutliche Worte.
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Die 1:2-Niederlage gegen Aufsteiger St. Michael war nicht eingeplant, oder?
Gerry Strafner: Nach einer passablen ersten Halbzeit, wo wir 1:0 in Führung gingen, folgte eine inakzeptable zweite, wir hörten auf, Fußball zu spielen. Wir verloren 90% der Zweikämpfe und hätte uns Goalie Markus Hiebler mit sensationellen Paraden nicht lange im Match gehalten, wäre es schlimm gekommen. Und dass wir in der 89. Minute wieder ein Tor kassieren, hat mit Zufall nichts mehr zu tun. Das ist in diesem Herbst schon mehrmals passiert.

Welche Ursachen hat die derzeitige Talfahrt?
Strafner: Wir haben körperliche Defizite, aber auch mentale. Und es fehlt der Wille, sich zu 100 Prozent reinzukämpfen und über den Zweikampf das Glück zu zwingen. Wir sind oft fußballerisch und technisch besser, aber das hilft nichts, wenn der Gegner viel mehr Willen zum Siegen zeigt. Einige bei uns erkennen den Ernst der Lage nicht. Sollten wir die letzten zwei Spiele gegen Tabellenführer St. Anna und Aufsteiger Frauental auch noch verlieren, befinden wir uns im Frühjahr mitten im Abstiegskampf. Ich hoffe, dass einigen jetzt doch noch die Lichter aufgehen. 

Sehen Sie sich als Trainer schon gefährdet?
Strafner: Mein Bruder und ich haben mit dem Vorstand ein gutes Einvernehmen und setzen uns regelmäßig zusammen. Mir ist bewusst, dass ein Trainer leicht ausgetauscht werden kann, aber ich glaube nicht, dass die Mannschaft danach anders auftritt. In der Winterpause müssen wir an körperlichen, aber auch an geistigen Grundlagen arbeiten. In Voitsberg bekommen die Spieler für den Amateurbereich sehr viel geboten, es gibt Leistungstests und andere "Zuckerln", um besser zu werden. Was ich nicht verstehe, ist, dass die Spieler die ganze Woche trainieren und beim Höhepunkt, dem Spiel, 90 Minuten keine Leistung abliefern. Der Voitsberger Kampfgeist muss wieder zurückkommen, die Gegner müssen im Sparkassen-Stadion wieder vor uns zittern. Derzeit zittern wir eher selbst.

Ein Wort zur Zweiermannschaft.
Strafner: Da ist leider auch der Wurm drinnen. Die jungen Spieler machen zu viele Fehler, auch im taktischen Bereich. Das ist klar, sie sind noch sehr jung. Aber einige Kicker haben schon Landesliga-Erfahrung, die müssen diese Mannschaft führen. Unsere Unform zieht sich leider wie ein roter Faden von der Landesliga zur Gebietsliga. Wir müssen hier schnellsten vom letzten Tabellenplatz wegkommen.

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