Aufschwung

Ähnliche Werte wie vor der Pandemie

904 Personen waren Ende Juni im Bezirk arbeitslos, nur um 65 mehr als vor der Krise.

VOITSBERG. Die Arbeitslosigkeit im Bezirk Voitsberg erreicht viel früher als erwartet ähnliche Werte wie vor der Pandemie. Ende Juni waren 904 Personen arbeitslos gemeldet, das sind um 646 Arbeitslose oder 41,7 Prozent weniger als im Juni 2020. Vor der Krise, im Juni 2019, waren 839 Personen arbeitslos, also "nur" um 65 Vorgemerkte weniger als jetzt. Die Frauen waren von den Auswirkungen der Krise stärker betroffen und daher ist es besonders erfreulich, dass die Arbeitslosigkeit im abgelaufenen Monat stärker als beim männlichen Geschlecht gesunken ist. BEi den Frauen verringerte sich die Anzahl von 748 auf 408 (-45,5 Prozent), bei den Männern von 802 auf 496 (-38,2 Prozent).

Öffnungsschritte entspannen

Zur Jahresmitte 2021 präsentiert sich der regionale Arbeitsmarkt deutlich günstiger als noch vor einigen Monaten, weil die Öffnungsschritte der vergangenen Wochen eine raschere Entspannung als erwartet bewirkten. Besonders deutlich sind die Rückgänge bei den Unter-25-Jährigen (-48,5 Prozent) und bei den Personen im Haupterwerbsalter von 25 bis 49 Jahre mit einem Minus von 49,4 Prozent. Aber auch bei den Über-50-Jährigen, die bekanntlich schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt haben, reduzierte sich der Vorgemerktenstand von 509 auf 376 (-26,1 Prozent). Überraschend ist, dass die Anzahl der Vorgemerkten mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen stark sank. 
In den vergangenen Monaten hat das AMS im Rahmen der sogenannten "Corona-Joboffensive" sehr viele Schulungsangebote auf die Beine gestellt, um für die Zeit nach der Krise besser qualifizierte Personen vermitteln zu können. Die Anzahl der Schulungsteilnehmer erhöhte sich um 26.4 Prozent. Die Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent bezieht sich noch auf Mai und liegt deutlich unter dem Steiermark-Schnitt von 5,9 Prozent. 
Im Juni haben sich 261 Personen (+ 81) arbeitslos gemeldet und im gleichen Zeitraum haben 442 (- 52) ihre Vormerkung beim AMS beendet. Davon haben 222 (- 85) tatsächlich eine neue Beschäftigung gefunden.

588 offene Stellen

Die Erholung des Arbeitsmarktes zeigt sich auch bzw. vor allem bei der Anzahl der offenen Stellen. Im Jahresvergleich haben sich die offenen Jobangebote von 287 auf 588 praktisch verdoppelt. Außergewöhnlich gestiegen sind die Personalbedarfe im Gesundheits- und Sozialwesen, in der Produktion sowie in der Beherbergung und Gastronomie. Das vorhandene Arbeitskräftepotenzial hat beinahe das Vorkrisenniveau erreicht und daher wird für eine erfolgreiche Besetzung der offenen Stellen eine gewisse Flexibilität sowohl von den Arbeitgeber_innen als auch von den Arbeitslosen gefordert sein. Das Arbeitsmarktservice legt nun seinen Fokus auf die weitere Intensivierung der Vermittlungsbemühungen, um die heimischen Betriebe so weit als möglich, beim wirtschaftlichen Aufschwung mit Arbeits- und Fachkräften zu unterstützen.