Stadtwerke Voitsberg und Köflach
Eine Strompreisanpassung ist unerlässlich

Prokurist Michael Stolz (Stadtwerke Köflach) und Werner Schmuck (Stadtwerke Voitsberg) | Foto: Almer
2Bilder
  • Prokurist Michael Stolz (Stadtwerke Köflach) und Werner Schmuck (Stadtwerke Voitsberg)
  • Foto: Almer
  • hochgeladen von Harald Almer

Innerhalb von zwölf Monaten stieg der Strompreis in Österreich um 163 Prozent. Wie die Stadtwerke Voitsberg und Köflach darauf reagieren, verraten uns Direktor Werner Schmuck und Prokurist Michael Stolz.

VOITSBERG/KÖFLACH. Alles schaut auf den Strompreis! Laut Österreichischen Strompreis-Index (ÖSPI) stieg der Strompreis von April 2021 bis April 2022 um sagenhafte 163 Prozent und lässt allen Stromkund:innen die Grausbirnen aufsteigen. MeinBezirk.at fragte bei Werner Schmuck, Direktor der Stadtwerke Voitsberg, und Michael Stolz, Prokurist der Stadtwerke Köflach und designierter Nachfolger von Direktor Ernst Knes, nach, was das für unsere beiden regionalen Stromanbieter im Bezirk Voitsberg bedeutet.

Noch moderate Preise

Vorerst einmal die gute Nachricht: Sowohl die Stadtwerke Voitsberg als auch die Stadtwerke Köflach können aufgrund einer langfristige Einkaufsstrategie von Strom ihren Bestandskund:innen immer noch einen moderaten Preis anbieten, für neue gelten allerdings schon die aktuellen, höheren Preise. "So eine Preissteigerung gab es noch nie, das sind historische Preise", weiß Werner Schmuck. "Neben der Beschaffung wird auch der laufende Betrieb teurer", ergänzt Michael Stolz. 

"So eine Preissteigerung gab es noch nie, das sind historische Preise."
Werner Schmuck, Direktor der Stadtwerke Voitsberg

Denn aufgrund der Strompreisentwicklung boomt derzeit die erneuerbare Energie. "Wir erleben eine starke Nachfrage nach Photovoltaikanlagen ", erzählt Stolz. "Für diese massive Steigerung müssen aber auch die Netze ausgelegt sein, weil so viele dezentrale Stromerzeuger:innen ans Netz gehen werden." Das heißt, dass die Stadtwerke Voitsberg und Köflach vor großen Investitionen stehen. "Wir brauchen stärkere Trafos und stärkere Leitungen", ist Schmuck überzeugt. Auch für größere regionale Betriebe, die ebenfalls stark auf Photovoltaik setzen, müssen die Strombetreiber die Leitungen verstärken.

Wirst du auf Photovoltaik umstellen?

Fokus auf E-Mobilität

Dazu kommt noch der Fokus auf die E-Mobilität mit einer vermehrten Anzahl von E-Ladestationen. Beide Führungskräfte sehen diese Entwicklung zweischneidig. "Natürlich ist es gut, von den fossilen Brennstoffen wegzukommen, aber der Stromverbrauch wird dadurch weiter angekurbelt", sagt Stolz. "Wir werden diesem Trend natürlich Rechnung tragen und weitere E-Ladestationen installieren."

Auf diesem Gelände am Karlschacht entsteht eine große Photovoltaik-Anlage beider Stadtwerke. | Foto: Stadtwerke Köflach
  • Auf diesem Gelände am Karlschacht entsteht eine große Photovoltaik-Anlage beider Stadtwerke.
  • Foto: Stadtwerke Köflach
  • hochgeladen von Harald Almer

Für beide Stadtwerke ist allerdings klar, dass es Mitte des Jahres eine Strompreisanpassung geben wird. "Derzeit ist die Explosion bei den Strompreisen noch nicht in der Region angekommen", sagt Schmuck. Sowohl er als auch Stolz rechnen mit einer Monatserhöhung von rund 25 Euro. Durch den Energiekostenausgleich des Bundes mit einem 150-Euro-Bonus für jeden Haushalt wird diese Anpassung für die Nutzer:innen allerdings abgefedert.

Gemeinsames Projekt

Welche Strategie verfolgen die beiden Stadtwerke in Zukunft? Die Wasserkraft ist laut Stolz bereits ziemlich ausgereizt. Ein gemeinsames Photovoltaik-Projekt der beiden Stadtwerke entsteht am Karlschacht: der Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage mit 2 MWp Leistung. Es werden damit rund 2,2 Gigawattstunden Ökostrom jährlich erzeugt werden – ein Volumen, mit dem jedes Jahr in etwa 620 Haushalte versorgt werden können. Eine Investition, die sich, im Vergleich zur Energieerzeugung aus fossilen Energieträgern wie Kohle, massiv in der Einsparung von CO2-Emissionen niederschlägt – nämlich mit 970 Tonnen jährlich. Weitere Investitionen fließen in den Ausbau des Leitungsnetzes von 5 auf 20 kV. Und am Ökopark Lorder ist ein Forschungsprojekt angedacht, um die Speichertechnologie weiter zu entwickeln.

Das könnte dich auch interessieren:

Sonnenstrom für 620 Haushalte
Prokurist Michael Stolz (Stadtwerke Köflach) und Werner Schmuck (Stadtwerke Voitsberg) | Foto: Almer
Auf diesem Gelände am Karlschacht entsteht eine große Photovoltaik-Anlage beider Stadtwerke. | Foto: Stadtwerke Köflach
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.