Stärken der Frauen
Liebe Frauen, traut euch alles zu!

Juwelierin Barbara Gressl hat ihr Stammhaus in Köflach und ein weiteres Geschäft in der Grazer Innenstadt. | Foto: Gressl
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  • Juwelierin Barbara Gressl hat ihr Stammhaus in Köflach und ein weiteres Geschäft in der Grazer Innenstadt.
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Was zeichnet Frauen aus? Was sind ihre Stärken?
Elisabeth Grossmann: Ihre Individualität, wie übrigens Männer auch. Erziehungsbedingt neigen Frauen eher zu Perfektion, sind vorsichtiger und können sich gut in andere Menschen hineinversetzen.
Barbara Gressl: Frauen zeichnet die Fähigkeit aus, zwischen rationalem und emotionalem Verhalten inklusive gutem Einfühlungsvermögen switchen zu können und so sehr behutsam reflektiert auf unterschiedliche Situationen eingehen zu können. Die Stärken von Frauen sind: Emotionalität, Einfühlungsvermögen und diese mit einem guten Maß von Toughness und Geradlinigkeit zu kombinieren.
Mirjam Neuhold: Frauen haben sehr individuelle Stärken und Bedürfnisse. Diese gilt es für uns in der Schwangerschaft, unter der Geburt und im Wochenbett zu erkennen und unterstützen, indem wir sie über alle Möglichkeiten informieren und es ihnen dadurch ermöglichen, ihren eigenen Weg zu erkennen.
Karin Sereinigg: Zuerst einmal eine Gegenfrage: Würden Sie diese Frage auch einem Mann stellen?... Wir Frauen haben eine hohe Belastbarkeitsgrenze, weil wir viele Dinge unter einen Hut bringen. Ob das gewollt ist oder nicht, ist eine andere Frage. Aber grundsätzlich glaube ich, dass wir stark und bestimmt und gleichzeitig einfühlsam und liebevoll sein können - das ist eine unserer größten Stärken.
Klaudia Stroißnig: Jeder Mensch ist einzigartig! Es ist wichtig herauszufinden, was wir wollen und was uns wichtig ist - ganz unabhängig vom Geschlecht. Eine starke Frau zeichnet sich dadurch aus, dass sie herausfindet, wo ihre Stärken und ihre Talente liegen, eine starke Frau ist mutig und geht selbstbewusst ihren Weg.

Fühlen Sie sich als Führungsperson immer gleichberechtigt?
Stroißnig: Ja, ich fühle mich durchaus gleichberechtigt. Ich spüre eine gute Akzeptanz. Das schönste Kompliment war der große Zuspruch für mein Team und mich bei der Gemeinderatswahl, das war überwältigend.
Sereinigg: Ich fühle mich in meiner beruflichen Laufbahn schon immer gleichberechtigt, aber das kommt sicher auf das Unternehmen bzw. die Branche an. Im Tourismus gibt es von Haus aus eine hohe Frauenquote im Team, aber auch in Führungspositionen, auch bei uns in Hotel & Therme NOVA wird die Gleichberechtigung immer gelebt.
Neuhold: Es gibt noch immer eine gravierende Diskriminierung, die sich in Gehaltsunterschieden und in der vorherrschenden gesellschaftlichen Meinung zum Ausdruck bringen. Das ist deutlich daran zu erkennen, dass es noch immer nur wenige Frauen wagen, nach kurzer Karenz ins Berufsleben zurückzukehren und auch viele Männer ihre Kinderbetreuungszeiten wenig nutzen.
Gressl: Frauen müssen in viel höherem Maß Leistung und Engagement bringen, um mit Männern in Führungspositionen auf Augenhöhe wahrgenommen und respektiert zu werden.
Grossmann: Nein. Als meine Kinder noch klein waren, war Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch in weiter Ferne. Da war viel Organisationsarbeit notwendig. Als Frau speziell in der Politik und Wirtschaft muss man sich immer noch in einer Männerwelt behaupten und wird stärker hinterfragt. Umso wichtiger ist es, dass sich Frauen gegenseitig stärken.

Welche Tipps würden sie jungen Unternehmerinnen geben?
Grossmann: Klare Businesspläne mit realistischen Zahlen ausarbeiten und diese konsequent umsetzen. sich von Fachleuten gut beraten, aber sich nicht von Wichtigtuern dreinreden lassen.
Neuhold: Klare Ziele formulieren, Unterstützung holen, wenn sie gebraucht wird, Austausch mit anderen, neue Wege gehen, wenn es auch nicht immer leicht ist,  die Stärken ausspielen. wichtig ist auch: aus Niederlagen lernen, wieder aufstehen, sich nicht unter seinem Wert verkaufen lassen.
Gressl: Ziele klar und strukturiert mit einem guten Maß an Reflektiertheit, Neugier, Zielstrebigkeit und Toughness verfolgen. Eines meiner Lieblingszitate: "Wenn dir Steine in den Weg gelegt werden: Draufstellen, Balance halten, Aussicht genießen und weiter gehen.
Sereinigg: Ganz wichtig ist, an sich selbst zu glauben, sich selbst wertzuschätzen und ein Ziel vor Augen zu haben. Jeder von uns hat andere Prioritäten und Ziele, deshalb sollten wir uns nicht an anderen messen, sondern den Fokus auf uns selbst lenken und am eigenen Selbstbewusstsein arbeiten.
Stroißnig: Ich finde, dass junge Frauen heute sehr gut wissen, was sie können, selbstbewusst und tough sind. Ich kann jede Frau nur dazu ermutigen, eine Führungspostion zu übernehmen, wenn sich die Chance bietet. Liebe Frauen, traut es auch zu, bleibt authentisch und habt Spaß an der Herausforderung.

Woran muss noch gearbeitet werden, damit Gleichberechtigung wirklich stattfindet?
Grossmann: Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist zwar eine große Stärke, allerdings sollten sich Frauen nicht zu sehr hinterfragen und sich selbst mehr zutrauen, vor allem auch Führungspositionen.
Stroißnig: Dass Männer und Frauen für gleiche Arbeit gleich entlohnt werden und dass familienfreundliche Arbeitszeitmodelle angeboten werden, um die Doppelbelastung mit Familie und Karriere besser unter einen Hut zu bekommen.
Neuhold: Dass noch immer in männlich, weiblich und in Einteilung in anderen Kategorien gedacht wird. Das ist ein wichtiger Grund, an der Einebnung der Unterschiede, die hinter und nach diesen Unterscheidungen liegen, weiterzuarbeiten.
Sereinigg: Gleichberechtigung ist ein sehr übergreifendes und komplexes Thema - das kann meiner Meinung nach hier auch nicht mit einer Frage beantwortet werden. Grundsätzlich wäre aber ein erster Meilenstein die Genderregelung vom Anfang bis zum Schluss durchzuziehen und dass Frauen und Männer für die gleiche Arbeit und die gleichen Voraussetzungen "gleiches Geld" bekommen.
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