Pro B70
Seit 40 Jahren wird diskutiert
Frau in der Wirtschafts-Bezirksvorsitzende Riki Vogl plädiert für die neue kainachnahe B70-Trasse.
ROSENTAL.Sie sind Frau in der Wirtschaft-Vorsitzende des Bezirks. Wie sehen Unternehmerinnen die Notwendigkeit einer neuen B70-Trasse?
Riki Vogl: Die Wirtschaft braucht schnelle (Straßen-)Verbindungen. Für Zulieferer und für Kunden. Das ist auch in einer digitalen Welt eine wichtige Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg. Die B70 ist zu Stoßzeiten überlastet, das kostet zweifellos Zeit und Nerven.
Spüren Sie als Baustoff-Spezialistin die leistungsschwache B70. Und wenn ja, wie?
Vogl: Seit fast 40 Jahren wird der Ausbau der B70 diskutiert. Ich frage mich, warum nach vier Jahrzehnten keine einzige umsetzbare Lösung auf dem Tisch liegt. Wirtschaft und Politik müssen die Raumordnung gemeinsam hinterfragen. Aus Ackerflächen Industriegebiete zu schaffen, ist heute nicht mehr der Weisheit letzter Schluss, um den Motor der Wirtschaft am Laufen zu halten. Wir brauchen umweltfreundliche Lösungen.
Es sind nur ein paar Minuten Zeitgewinn, meinen die Gegner. Hängt an einem neuen Ausbau nicht mehr dran?
Vogl: Es geht nicht nur um einen Zeitgewinn, sondern um optimale, umweltfreundliche Anbindungen, die bequeme Erreichbarkeit garantieren.
Wie sehen Sie die Entwicklung des Kernraums ohne B70-Ausbau?
Vogl: Das ist nicht die Frage, vielmehr müssen wir uns die Frage stellen, wie wir es schaffen, Befürworter und Gegner an den Verhandlungstisch zu bringen. Wir bei Hagebau Vogl fordern keine neue Trasse auf Kosten der Anrainer, die massiv betroffen sind. Das sind vor allem Bauern, die unverzichtbar sind für ein funktionierendes Ökosystem. Es geht in der Diskussion also ganz klar auch um die Frage der Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie. Wir stellen uns gerne konstruktiven Diskussionen und Verhandlungen.
Ihr Unternehmen ist seit mehr als 150 Jahren im Bezirk. Wie hoch ist heute die Bedeutung von Straßen bzw. Intakter Infrastruktur im Vergleich zu früher?
Vogl: Unser Unternehmen ist tief in der Region verwurzelt. Wir sehen uns als Partner der kommunalen Bauwirtschaft, aber auch der privaten Häuslbauer. Wir kennen die Sorgen der Menschen – gerade was ihre Lebensräume betrifft. Da muss man sehr sensibel handeln und kann beim Thema neue B70 nicht nach dem Motto "Ausbau um jeden Preis" agieren. Aber die Sorgen und Nöte der B70-Anrainer haben mein vollstes Verständnis, denn Lebensqualität und Sicherheit werden durch das gewaltige Verkehrsaufkommen massiv beeinträchtigt. Schon allein deswegen braucht es eine Lösung.
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