Verunsicherung bei den Händlern
Mit 1. März soll laut Plänen der Bundesregierung das Abgabenänderungsgesetz 2014 in Kraft treten. Prof. Gerhard Gaedke, Leiter des Kontaktkomitees der bundesweiten Kammer für Wirtschaftstreuhänder hat dadurch einen direkten "Draht" zum Finanzministerium und bestätigt, dass ein Eckpunkt Differenzierungen beim Tarif der motobezogenen Versicherungssteuer und der Kfz-Steuer zwischen besondes leistungsstarken und weniger leistungsstakren Pkw und Kombis sind. "Auch der NoVA-Tarif wird neu gestaltet. Als Maßstab für die Besteuerung werden nunmehr anstatt des Treibstoffverbrauchs die CO2-Emissionen herangezogen", so Gaedke.
Das drückt auf die Stimmung der Autohändler im Bezirk Voitsberg. "Bei Verkaufsgesprächen ist das schon ein Thema", sagt Romana Papst vom Autohaus Papst in Voitsberg. "Wir haben derzeit relativ wenig Informationen. Warum kommen immer die Autofahrer zum Handkuss?" Denn durch Mehrwersteuer, Nova und dem Nova-Bonus-Malussystem sind Fahrzeuge ohnehin schon hoch besteuert.
Herbert Rossegger vom Autohaus Rossegger und Baumann in Köflach machte die Erfahrung, dass die Kunden abwartend reagieren. "Es ist noch offen, wer bei dieser neuen Regelung Sieger und Verlierer ist", sagt Rossegger. "Es gibt noch keine fixe Berechnung, deshalb könnten einige Fahrzeuge sogar billiger werden. Da sind die Leute sehr vorsichtig bei Fahrzeugen mit geringem CO2-Ausstoß." Die höhere Besteuerung der Fahrzeuge sieht Rossegger als Instrument, wo man die Masse erwischt. Problematisch sieht er die Entwicklung für Gebrauchtfahrzeuge. "Was passiert mit Autos, die beim Händler stehen. Ältere und PS-stärker Fahrzeuge könnten über die Neuanpassung fast wertlos werden."
Peter Mürzl vom Autohaus Mürzl in Bärnbach stellt eine große Verunsicherung bei den Kunden, aber auch bei den Händlern fest. "Die Wirtschaftskammer hat nun einen Gegenvorschlag unterbreitet. Aber solange man nicht weiß, um wieviel die Autos teurer und zum Teil billiger werden, ist auch eine Beratung schwierig." Mürzl fühlt sich und seine Kollegen als "Melkkuh der Nation". "Bei PS-stärken Autos gehen die Erhöhungen richtig ins Geld. Wir können nur abwarten was passiert."
Laut Mürzl sind viele Fragen offen: Gibt es Übergangsregelungen, wie sind Kaufverträge zu behandeln, die schon vorher unterschrieben wurden, das Auto aber erst im März ausgeliefert wird? Zähl die neue Besteuerung bei Kaufabschluss oder bei Autoannahme?
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