Bekenntnis zum Schloss Piber gefordert
3.109 Besucher zählten heuer die Schlossfestspiele Piber. Zwei Absagen und eine fehlende Überdachung wogen schwer.
"Mirandolina" war ein Hit. Das Echo der Gäste bei den Schlossfestspielen in Piber fiel großartig aus. Manche kamen aufgrund der Wetterkapriolen - zwei Mal musste wegen des fehlenden Dachs abgebrochen werden - gleich drei Mal, weil sie wissen wollten, wie das Stück ausgeht. "Mein Dank gilt unserem treuen Publikum", sagt Organisatorin und Hauptdarstellerin Agnes Redl. "Ich bin sehr froh, dass wir trotz der Wetterkapriolen relativ gut davon gekommen sind." Allerdings gab es mit 3.109 Gästen gegenüber dem Vorjahr mit rund 4.000 Besuchern einen massiven Einbruch. "Finanziell war die heurige Spielsaison nicht lustig", seufzt Redl.
Zwei Absagen
Dass die Schauspieler einen Tag vor der Premiere erfahren mussten, dass die temporäre Segelüberdachung im Schloss doch nicht aufgezogen wird, treibt Redl die Zornesröte ins Gesicht. "Wir mussten zwei Aufführungen absagen, zwei abbrechen. Und das Volksheim müsste um viel Geld adaptiert werden, um eine halbwegs adäquate Kulisse zu bieten. Neue Fluchtwege, neue Beleuchtung, ein zweites Bühnenbild, unmöglich, das zu finanzieren."
Und so ist für Redl eines klar: "Unter diesen Umständen spielen wir sicher nicht mehr auf Schloss Piber." Aber die Organisatorin der Schlossfestspiele hängt viel zu sehr an ihrem "Baby", um klein bei zu geben. Mit Unterstützung des Köflacher Bgm. Helmut Linhart wurde ein 10-Seiten-Dossier ausgearbeitet, eine Art Jahresplanung, wie man das Schloss Piber als kulturelles Zentrum der Lipizzanerheimat etabliert. In Kürze wird es eine Sitzung der regionalen Verantwortlichen geben. "Hier braucht es ein klares Bekenntnis zum Schloss von allen Beteiligten. Dann könnte es möglich sein, die geeigneten Rahmenbedingungen wie eine unbedingt erforderliche Hofüberdachung zu schaffen."
Porcia als Vorbild
Das große Vorbild der Lipizzanerheimat ist Schloss Porcia in Spittal an der Drau. "Die Oberkärntner schaffen es, nur mit kulturellen Veranstaltungen in den Sommermonaten 20.000 Gäste anzulocken. Piber hat das Potenzial, mit attraktiven Veranstaltungen das ganze Jahr über ein Magnet zu werden. Sollten alle Verantwortlichen an einem Strang ziehen und die Hofüberdachung kommen, ist für 2017 das Moliére-Stück "Der Bürger als Edelmann" geplant. Die Schlossfestspiele planen vom 12. Juli bis 12. August zehn Abendtermine, dazu kommen vier bis fünf Nachmittagsvorstellungen für Senioren. Und 2018 klopft dann der Sommernachtstraum von Shakespeare an die Pforten von Piber.
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