Pizzera und Jaus: "Sind wir wirklich so gut?"
Paul Pizzera und Otto Jaus waren am Donnerstag in Bärnbach zu Gast. Die WOCHE hat mit den Chartstürmern im Vorfeld gesprochen.
Ihr verbringt ja ziemlich viel Zeit zusammen. An wie vielen Tagen im Jahr seht ihr euch eigentlich?
Paul: Das haben wir uns noch nie ausgerechnet... 120 Shows sind es von September bis Ende Juni und dazwischen auch noch...
Otto: Ja 130 Tage sind es sicher. Urlaub fahren wir auch noch.
Paul: Genau, wir fahren einmal im Jahr zusammen Urlaub. Gut die Hälfte vom Jahr sehen wir uns also sicher.
Nervt ihr euch da auch hin und wieder?
Paul: Wir haben von Anfang an gesagt, dass, wenn einen von uns etwas am anderen stört, er es sofort sagen muss. Sonst frisst man das in sich rein. Wir reden eigentlich immer über alles und der Otto sagt mir auch immer wenn ich ihm am Orsch geh'. Ich wiederum beschwere mich nie. (lacht)
Perfekte Beziehungstipps...
Otto: Es ist ja auch wie in einer Beziehung.
Paul: Der Otto ist inzwischen einer von meinen besten Freunden, da muss man sich verstehen.
Otto: Wenn man sich nicht versteht, braucht man das Ganze gar nicht erst machen. Wenn die Liebe zum spielen und zueinander weg ist, kriegt das jeder mit, so verstellen kann man sich nicht.
Paul, du hast in einem Interview gesagt, man stellt sich auf die Bühne um zu sagen "Schaut’s her, i bin guat. Bitte sogt’s ma, dass i guat bin.“ Wie geil ist es, wenn einem 5.000 Leute sagen, dass man richtig gut war?
Paul: Natürlich ist das im Moment supercool, aber am nächsten Tag bist du daheim, die Endorphine sind weg, du räumst den Geschirrspüler aus und da applaudiert dann halt keiner. Wir haben einfach ein Leben gewählt, in dem es ein Auf und Ab gibt - aber mir ist das zehnmal lieber, als wenn es immer nur gerade dahin läuft. Ich glaube aber jeder, der sich auf die Bühne stellt hat ein kleines Selbstwertproblem, sonst stellst du dich nicht rauf...
Und das ist bei dir auch so, Otto?
Otto: Nein überhaupt nicht. (lacht) Nein, natürlich ist das bei mir auch so. Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich kriege das alles nicht so ganz mit, was da momentan passiert und wie schnell das alles funktioniert hat. Wenn draußen jemand wartet mit kalten Händen, zitternd, und ein Autogramm möchte. Da denkst du dir 'sind wir wirklich so gut?'.
Paul: Nein, sind wir nicht. (lacht)
Otto: Dann hat man einen Monat frei und dann kommt das große Loch. Dann geht einem zwei Wochen lang alles am Arsch. Da geht es dir voll schlecht.
Paul: Weil du die Bühne brauchst, die Bestätigung...
Otto: Und wenn man dann länger Zeit hat, geht es wieder. Aber, wie du richtig gesagt hast Paul, es ist mir so viel lieber, als wenn man einen Plan hat, jeden Tag den selben Weg geht, die selben Häuser und die selben Leute sieht. Das könnte ich nicht. Habe ich drei Jahre lang probiert, aber das schaffe ich einfach nicht.
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