Bilanz 2023
Arbeiterkammer erkämpft 15.000 Euro mehr Dietmannserin
Verkäuferin Melitta Zach war 23 Jahre lang in einem Textilunternehmen im Bezirk Waidhofen tätig. Mit 1. August 2023 konnte sie ihre Alterspensions antreten. Zuvor hatte sie sich von der AK-Bezirksstelle Waidhofen die Höhe der ihr zustehenden Abfertigung berechnen lassen - eine gute Idee.
WAIDHOFEN/THAYA. Wie sich nämlich herausstellte, hatte ihr der ehemalige Arbeitgeber weniger überwiesen, als ihr zusteht.
"Nach einer Kontrolle mussten wir feststellen, dass die Firma ihr wegen 15 Monaten Altersteilzeit (aus gesundheitlichen Gründen) weniger ausbezahlt hat, als ihr als Verkäuferin zusteht," so AK-Bezirksstellenleiterin Sabine Draxler. "Aber bei Beendigung durch Pensionsantritt nach Altersteilzeit muss die Abfertigung auf Basis der Arbeitszeit VOR der Altersteilzeit ausbezahlt werden"
Die AK intervenierte bei der Personalabteilung des Unternehmens mit Hauptsitz in Deutschland und übermittelte auch den dazugehörigen Gesetzestext. "Aufgrund unserer Intervention wurden der dann schon Pensionistin zeitnah, die noch fehlenden 15.131,34 Euro brutto überwiesen. Der Fall zeigt deutlich, dass sich der Weg zur AK in jedem Fall lohnt Unsere Kollegen kämpfen jeden Tag für die Rechte unserer Mitglieder," so Draxler.
Sehr viele Hilfestellungen
Nicht der einzige Fall, bei dem die AK Waidhofen im Jahr 2023 helfen konnte: insgesamt konnte man 7.571 Mitgliederkontakte, 3.464 Beratungen im Problemfall zählen. Dabei wurden im Bezirk insgesamt 562.544 Euro erreicht, davon 19.156 Euro Insolvenzvertretung (u.a. Betroffene der pepco-Insolvenz) und 192.097 Euro im Arbeits- und Sozialrecht.
"Derzeit liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf den anstehenden Arbeitnehmerveranlagungen, wobei die AK-Experten helfen, welche immer am aktuellen Stand sind. Dazu werden Termine vor Ort angeboten," informiert Kammerrat Andreas Hitz.
Wie Kammerrätin Michaela Schön und Sabine Draxler weiter berichten, gibt es aktuell besonders viele Streitfälle um die Anerkennung von Schwerarbeit bei weiblichen Pflegekräften. "Hier werden die Menschen mit hohen Abschlägen daran gehindert, in Frühpension zu gehen, um dem allgemeinen Fachkräftemangel im Pflegebereich abzufedern bzw. nicht noch zu verschlimmern," so die Beiden.
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