Leben am Limit
Selbst Gemüse pflanzen und Geld sparen
Paradeiser, Gurken, Fisolen - Gemüse kaufen ist teuer. Wer selbst anbaut kann einiges an Geld sparen.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Eine Packung Rispenparadeiser mit 350 Gramm kostet inzwischen schon um die drei Euro, eine Salatgurke über einen Euro, ein Topf Petersilie, die eingeht, wenn man ihn nicht umpflanzt, zwei Euro. Gemüse und gesunde Ernährung sind nicht billig. Wenn man sich sein Gemüse im eigenen Garten selbst anbaut, kann man viel Geld sparen.
Für Leute ohne Garten
Wer keinen eigenen Garten zur Verfügung hat, kann sich in manchen Gemeinden eine Parzelle pachten. Ein Beispiel dafür ist der Pflanzsteig in Waidhofen, wo Bürger auch ohne eigenen Garten anbauen können.
"Vom Gemüse, Salate über Kartoffeln pflanzen wir hier alles an. Wir verpflegen uns eigentlich fast das gesamte Jahr selbst - und fast immer frisch,"
erzählt Siegfried Waldhör, der gerade seine Kartoffeln in genau vermessenen Linien setzt. "Was nicht frisch verarbeitet werden kann, wird haltbar gemacht und aufgehoben," ergänzt der Gärtner.
Ohne Arbeit geht es nicht
Auch wenn die Verlockung seine eigenen Lebensmittel anzubauen, ohne Arbeit geht es nicht. Ein Gemüsegarten, der den eigenen Bedarf zumindest über die Sommermonate decken soll, braucht viel Liebe und Arbeit.
"Einige Stunden pro Woche muss man schon aufwenden, denn die Pflanzen müssen gegossen und gepflegt werden. Auch Schädlinge bedeuten oft zusätzlichen Aufwand. Die Arbeit in freier Natur kann man aber auch als Erholung sehen,"
so Waldhör. Planung ist dabei wichtig: möchte man seine Pflanzen selbst ziehen und nicht als Setzlinge kaufen (was nicht billig ist), sollte man bereits im Jänner/Februar beginnen.
Der Waidhofner Pflanzsteig
Die Geschichte des Pflanzsteigs geht zurück bis ins frühe 18. Jahrhundert.
"Bürger, die entlang der Thayalände zum Beispiel in der heutigen Badgasse wohnten, hatten schlicht keinen Platz für einen eigenen Garten. Deshalb wurde ihnen Parzellen außerhalb zur Verfügung gestellt.
Der Ort wechselte über die Jahrzehnte mehrmals. So gab es nach 1945 noch über 30 Pächter. Heute sind nur mehr sechs übrig,"
informiert Wilhelm Matzinger und ergänzt: "Ja man hat einen Aufwand, aber Freude an der Arbeit überwiegt. Man lebt noch mit der Natur und den Jahrezeiten."
Das Interesse von neuen Gärtnern, die hier ihr eigenes Gemüse ziehen, sei nicht hoch. "Wenn man sich die steigenden Lebensmittelpreise ansieht doch verwunderlich," findet Sigfried Waldhör.
Tipps für Anfänger
"Jung-Gärtner" finden zahlreiche Untersützung. In vielen Gemeinden des Bezirks gibt es Obst- und Gartenbauvereine, die mit Tipps und Tricks zur Seite stehen. Jahrezeitlich aktuelle Hinweise gibt es auch regelmäßig bei "Natur im Garten".
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