Energielieferant der Zukunft
Potential von Wasserstoff am Bau erkundet

Der mobile Wasserstoffgenerator beim Einsatz bei Nemeton in Vitis. | Foto: TEST-FUCHS
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Wasserstoff als zukünftiger Energielieferant für die Baubranche? Eine Antwort auf diese Frage liefert das Kooperationsprojekt „H2 LIVE am Bau“, für welches der H2Genset, der innovative Wasserstoffgenerator von Test-Fuchs zum Einsatz kam.

GROSS SIEGHARTS. Der ecoplus Bau-Energie-Umwelt-Cluster Niederösterreich bot im Rahmen des Projekts „H2 LIVE am Bau“ den teilnehmenden Unternehmen Gebrüder Haider & Co. Hoch- u. Tiefau GmbH, Hengl Mineral GmbH, Strabag BMTI GmbH, Appel GmbH und Leyrer + Graf Baugesellschaft GmbH, die Möglichkeit, die Voraussetzungen und Potentiale des praktischen Einsatzes von Wasserstoff auf Baustellen kennen zu lernen.

Die Bauindustrie ist eine der energieintensivsten Branchen und für einen erheblichen Teil der weltweiten CO2- Emissionen verantwortlich. Die Wasserstofftechnologie gilt als chancenreiche und CO2-neutrale Alternative zur konventionellen Stromversorgung auf Baustellen, speziell zur Ablöse der klassischen Dieselgeneratoren.

Emissionsfreie Stromversorgung

Während jeweils zweiwöchigen Testbetrieben wurde der mobile Wasserstoffgenerator, H2Genset, des Waldviertler Hightech Unternehmens Test-Fuchs für die emissionsfreie Energieversorgung unterschiedlicher Stromverbraucher auf Baustellen in Niederösterreich eingesetzt.

„Der H₂Genset ist die perfekte Lösung für die aktuellen Herausforderungen in der Bauindustrie hinsichtlich nachhaltiger Baustellenstromversorgung: Kaum Wartungsarbeiten, keine CO₂ Emissionen und der geräuschfreie Betrieb passen perfekt zur grünen Baustelle der Zukunft,“ so CEO Volker Fuchs.

Flexibler Einsatz im Baustellenbetrieb

Im ersten Testbetrieb des Projektes „H2 LIVE am Bau“, kam der H2Genset zuerst für einen Teil, später für die gesamte Energieversorgung einer Containerburg (12 Container) auf einer Großbaustelle der Firma Gebrüder Haider & Co. Hoch- u. Tiefbau GmbH in Wiener Neustadt, zum Einsatz.

Beim Test-betrieb durch Leyrer+Graf-Mitarbeiter. | Foto: TEST-FUCHS
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„Das Handling mit dem H2Genset war äußerst unkompliziert. Wir konnten erste Erfahrungen mit dem Medium Wasserstoff sammeln und gewisse Vorurteile bezüglich Sicherheit und Gefahrenpotential bereinigen,“ so Oliver Schwarz, Bereichsleiter Hochbau/GU bei Gebrüder Haider & Co. Hoch- u. Tiefbau GmbH.

Dank des nahezu wartungsfreien Aufbaus des H2Genset konnte dieser nahtlos den Betrieb im Steinbruch der Firma Hengl Mineral GmbH, im Werk Atzelsdorf, aufnehmen. Hier wurde der flexibel einsetzbare Wasserstoffgenerator zur teilweisen Energieversorgung einer Werkstätte und spontan auch am Tag der offenen Tür im Headquarter der Firma in Limberg, eingesetzt.

„Die Zuverlässigkeit und die einfache Bedienung des H2Genset hat unsere Mitarbeiter überzeugt. Wir konnten so einen guten Eindruck der Wasserstofftechnologie gewinnen und stehen dieser Technologie weiterhin offen gegenüber!“, so Hubert Wimmer, Geschäftsführer der Hengl Energy GmbH.

Danach versorgte der H2Genset für ZÜBLIN Spezialtiefbau, einem 100%-igen Tochterunternehmen von STRABAG, einen Versuchsaufbau einer Wasserhaltungspumpe in Trumau mit emissionsfreier Energie.

„Auf unseren Kleinbaustellen gibt es selten einen Stromanschluss. Wir benötigen in dem Fall Stromaggregate, die wiederum durch den Einsatz von konventionellem Kraftstoff Lärm- und Umweltemissionen sowie gesundheitsschädliche Abgase erzeugen. Der Einsatz von H2-Generatoren hat großes Potenzial für STRABAG: CO2 und Schadstoffe werden eingespart – und wir treiben unser Konzernziel, Klimaneutralität bis 2040, weiter voran,“ sagt Christoph Black, Nachhaltigkeitsbeauftragter bei ZÜBLIN Spezialtiefbau.

Für ein Premiumherstellungsverfahren der in Vitis ansässigen Firma Nemeton, einem Tochterunternehmen von Appel GmbH, stellte der H2Genset die lückenlose Energieversorgung eines industriellen 3D Druckers sicher.

„Das H2Genset hat in unserer Produktion in allen Belangen überzeugt. Die einfache Handhabung hat auch bei den Mitarbeitern einen positiven Eindruck hinterlassen und die anfängliche Skepsis war nach der Testphase weg. Wir werden die Wasserstofftechnologie weiterverfolgen und stehen dieser Technologie offen gegenüber,“ so Harald Stepanovsky CEO Nemeton Innovation GmbH.

Letzte Teststationen

Im letzten Testbetrieb des Projekts kam der H2Genset auf zwei unterschiedlichen Baustellen der Firma Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H in Gmünd und Horn zur klimafreundlichen Bestromung von Baucontainern und Kleingeräten zum Einsatz.

„Die Unternehmensgruppe Leyrer + Graf beschäftigt sich laufend mit innovativen Produkten und so war die Teilnahme an diesem Projekt für uns äußerst wertvoll, da wir im Einsatz von Wasserstoff Erfahrungen sammeln und Kompetenz aufbauen konnten. Bei allen logistischen und wirtschaftlichen Fragen, die natürlich bei solchen Projekten vorhanden und noch zu klären sind, ist der Eindruck bereits sehr vielversprechend. Nach einer gewissen Zeit zur Erlangung der Marktreife sind genau diese Entwicklungen nicht mehr wegzudenken“, betont Stefan Graf, CEO Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H.

Der Betrieb des Wasserstoffgenerators ließ sich allgemein mühelos in den regulären Baustellenbetrieb integrieren und verlief über den gesamten Projektzeitraum störungsfrei. Um die Potentiale des Wasserstoff-Generators hinsichtlich Einsparung von CO2-Emissionen zu nutzen, ist ein genaues Lastenmanagement durch Prozess- und Organisationsoptimierung unerlässlich. Bei der Entwicklung des H2Genset wurde dies in Form einer passenden Softwarelösung bereits mitbedacht.

Foto: TEST-FUCHS

Via IoT-Plattform, einer Anwendung, die die Erfassung, Speicherung und Verarbeitung von Daten vernetzter Geräte ermöglicht, hatten die projektbeteiligten Unternehmen jederzeit einen aktuellen Überblick über die relevanten Gerätedaten. So konnten optimal auf Veränderungen beim Energie- oder Wasserstoffbedarf des H2Gensets reagiert werden.

Positives Fazit

Die Testbetriebe wurden von allen teilnehmenden Unternehmen als positive und wertvolle Erfahrung beschrieben. Als besonders zukunftstauglich, vor allem hinsichtlich möglicher Anpassungen von Baurichtlinien, wurde die Flexibilität, die benutzerfreundliche Handhabung und der leise sowie geruchlose Betrieb des H2Genset bewertet. Die sichere Anwendung und die Zuverlässigkeit des Wasserstoffgenerators konnten anfängliche Berührungsängste abbauen und Vertrauen in Wasserstoff als Energieträger der Zukunft schaffen.

„Alles, was wir erfahren und daraus lernen können, ist wertvoll. Der H2Genset kann als Lernplattform unterstützen, strategische Richtungsentscheidungen hinsichtlich eines zukünftigen Wasserstoffeinsatzes auf Baustellen zu treffen,“ so Michael Schilling, Managing Director and Head of Hydrogen & Space Programs Test Fuchs Aerospace Systems.

Die wissenschaftliche Aufbereitung der Projektdaten erfolgt durch ein Team des Forschungsbereichs Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik der TU Wien. Die Ergebnisse sollen im Jänner 2024 im Zuge des Projektabschlusstreffens präsentiert werden.

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