"Man wird geliebt!" weiß Song Contest Gewinnerin Gerti Hauser aus Weiz
Als Getty Kaspers hat sie sich mit ihrer Band "Teach-In" und dem Song „Ding-a-dong“ 1975 in die europäische Musikgeschichte eingetragen. WOCHE bat Gerti Hauser zum Gespräch.
Vor 40 Jahren haben Sie den Song Contest gewonnen. Woran erinnern Sie sich am meisten? "Ich war 27 damals, als ich gewonnen habe. Meine Erinnerung: Man wird geliebt. Wir waren dann ein ganzes Jahr lang durch Europa unterwegs. Nur vom ORF haben wir nie eine Einladung erhalten! Keine Ahnung, warum. Ich war auch bei Rudi Carrell zu Gast und habe Grüße an Weiz ausgerichtet. Da stand Weiz dann eine Zeitlang Kopf!"
Wenn Sie an Weiz zurückdenken, an was am liebsten? "Ich habe eigentlich nur gute Erinnerungen an Weiz. Ich bin hier aufgewachsen, bis ich 16 war, aber immer noch verliebt in St. Kathrein am Offenegg und die Alm. Im alten Weizer Kulturhaus habe ich damals einen kleinen Song Contest gewonnen, den Fips Knill und die FipsBand veranstaltet haben."
Also hatten Sie eine schöne Kindheit in Weiz? "Auf jeden Fall. Ich habe auch immer noch zu meinen Schulkolleginnen Kontakt. Oder zu Werner Laschober, in dessen Schneiderei in der Birkfelder Straße ich als Kind viel Zeit verbrachte."
Gibt es auch traurige Erinnerungen? "Nun ja, die Zeit, als mein Mann krank wurde und ich ihn hier in Weiz pflegte, hat mein Leben verändert. Aber auch dabei waren die Weizer immer unglaublich hilfsbereit und ich möchte mich nochmals beim Palliativ-Team Birkfeld und dem Roten Kreuz für ihre großartige Unterstützung bedanken."
Wie ging es damals nach Ihrem Song-Contest-Sieg weiter? "Nun ja, nach einem Jahr konnte ich nicht mehr. Ich wollte damals einfach nur zwei oder drei Wochen Pause. Das ging aber nicht und so habe ich Teach-In verlassen. Mir war meine Gesundheit einfach wichtiger! Man ist dann Besitz des Publikums und das wird einem schon vorher gesagt. Aber wenn es dann soweit ist, kann man nichts mehr ohne großes Aufsehen tun. Das ist unglaublich anstrengend."
Wie sieht Ihr Leben heute aus? "Ich bin jetzt 67. Mit meinem neuen Partner Cor habe ich ein ruhiges Leben in Holland und das passt auch so. Ich möchte mein Leben noch genießen, reisen und wandern. Geld war für mich nie so wichtig! Man kann auch mit wenig gut leben, man braucht nicht so viel. Gerade im Musik-Business ist Äußerliches unglaublich wichtig. Jetzt könnte ich sogar ohne Schminke raus und keinen interessiert's!"
Statements von drei bekannten Weizern, die Gerti Hauser gut kennen
Fips Knill: "Wir haben 1975 in Weiz den Schlagerwettbewerb veranstaltet, mit der Fips-Band. Gertis Lied hieß damals 'Frag doch den Abendwind'. Zu der Zeit sind Gerti und ich sogar ganz kurz – für zwei Wochen – miteinander gegangen! Ihre Ziehmutter war aber sehr streng und da musste ich sogar einmal aufmarschieren. Es hat dann wohl doch nicht ganz gepasst!"
Werner Laschober: "Wir sind als Kinder zusammen aufgewachsen. Sie war für uns immer Pippi Langstrumpf, eine kleine Wilde. Sie ist immer in die Schneiderei meines Vaters gekommen. Durch den Zaun ist sie geschlüpft und wollte nie heimgehen damals. Ihren Gatten Hans kannte ich auch gut. Er war auch Sturm-Fan und wir sind öfters zu Spielen gefahren."
Heinz Habe: "Gerti ist mit meiner Frau in die Schule gegangen und ich kenn sie von damals, bei Fips im Kulturhaus. Als sie den Song Contest gewonnen hat, haben wir für sie in Weiz gefiebert. Und da der ORF sich nie gemeldet hat, bin ich mit ihr auf Tour gegangen, zu 'Autofahrer unterwegs' und so weiter. Vor einigen Jahren hatten wir dann sogar mit Teach-In in St. Kathrein am Offenegg einen Auftritt."
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