"Der Herrgott wird mit einziehen"

- <b>Neubeginn:</b> Maria und Werner Wetzelhütter in Falkenstein, Gemeinde Fischbach, vor ihrem neuen Wohngebäude.
- hochgeladen von Anneliese Grabenhofer
Nach einer Woge der Hilfsbereitschaft zieht die Familie Wetzelhütter in ihr neues Zuhause.
"Wenn du innerhalb weniger Stunden ohne allem dastehst, nur das hast, was du am Körper trägst ...", erinnert sich Werner Wetzelhütter aus Falkenstein mit feuchten Augen an den 25. Juli 2014. Jenen Tag, wo Wohngebäude und Stall den Flammen zum Opfer fielen. Trotz allem haben er und seine Frau Maria wieder das Strahlen in ihren Augen zurückgewonnen. Mit ein Grund dafür war die überwältigende Hilfsbereitschaft der Bevölkerung von Fischbach/Falkenstein und darüber hinaus.
"Da war Bgm. Franz Doppelhofer, der uns sofort, während der Zeit des Neufindens und Bauens eine kostenlose Unterkunft anbot und selbst Feriengäste absagte", erzählt der dreifache Familienvater, der auch seinen Kindern, die tatkräftig beim Neubau mitarbeiten, großes Lob zollt.
Jetzt knapp vor Ostern steht der Einzug in das neue Wohnhaus, mit dem Wichtigsten drinnen, bevor. Ein Wirtschafts- und Gerätehaus steht bereits. Mit dem Stall will man jetzt im Frühling starten. "Wir haben es nur geschafft, weil uns so viele Menschen geholfen haben, und das bei jeder Witterung." Erwähnen möchte er den Bauernbund Fischbach, wo die Männer viel Zeit investierten und die Frauen mit Mehlspeisen unterstützten. Als Koordinator dahinter stand Wetzelhütters Nachbar Franz Maierhofer. "Die Wirte Alexandra Steinecker, Klaus Zink und Ewald Mosbacher verköstigten Arbeiter und Feuerwehr. Mein Nachbar Günther Schafferhofer organisierte gleich Container, um während der Bauphase in der Nähe ein Dach zu haben." Die VS Falkenstein setzte sich ein und bat um Spenden für die Familie. All das sind einige der großartigen Unterstützungen – alle zu erwähnen würde den Rahmen sprengen. Die Familie ist jedem Einzelnen einfach nur dankbar.
Unversehrt
Zum Schluss des Gespräches wird Werner Wetzelhütter nachdenklich, die Stimme ruhiger: "Du musst dir vorstellen, an der Hausaußenwand hatten wir einen Herrgott. 20 cm weiter schmolzen Fenster, der Herrgott blieb völlig unversehrt, kein Verbrennungszeichen. Da gibt es mehr. Der Herrgott kommt auf ein Marterl und wird mit uns einziehen."
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.