Ruanda – Heimat von Kaplan Erik

- Kaplan Erik freut sich, dass so viele gekommen sind um seine Heimat kennenzulernen
- hochgeladen von Johann Schweiger
Der Pfarrsaal von Koglhof ist zum Bersten gefüllt. Alle wollen die Heimat von Kaplan Mag. Eric Nsengumukiza, BA. Kennenlernen, denn sie schätzen sein stets freundliches Auftreten und sein ausgeglichenes Wesen. Vor der interessanten Bild-Präsentation servieren die Pfarrgemeinderätinnen noch Kaffee und Tee aus Ruanda und herrliche, selbstgemachte Mehlspeisen.
Er wird von allen liebevoll Kaplan Erik genannt, wohl auch wegen seines schwierig auszusprechenden Nachnamens. Er freut sich sehr, dass so viele gekommen sind, um seine Heimat kennenzulernen. Ruanda wird auch das „Land der tausend Hügel“ genannt, denn es befindet sich auf einer Höhe zwischen 1000 und 4500 Metern. Kaplan Erik wurde in Nyanza, im Süden des Landes Ruanda geboren. Nyanza (56.000 Einwohner) war von 1958 bis 1962 die Hauptstadt des Landes. Seit der Teilung in die unabhängigen Staaten Burundi und Ruanda im Jahr 1962 gilt Kigali als neue Hauptstadt. Ruanda wurde vor ungefähr 1000 Jahren besiedelt und hat eine jahrhundertealte Geschichte als Monarchie. Als erster Europäer kam der österreichische Afrikaforscher Oskar Baumann (geb. 1864 gest. 1899) um 1885 nach Ruanda. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Ruanda deutsche Kolonie, im ersten Weltkrieg von belgischen Streitkräften besetzt, und bis 1962 von den Belgiern als Kolonie beansprucht. Erst 1962 erlangte Ruanda die Unabhängigkeit.
Mit einer Größe von 26.338 km² hat Ruanda gerade einmal 1/3 der Größe von Österreich. Allerdings leben hier etwas mehr 12 Millionen Einwohner und somit ist das Land fast fünfmal so dicht besiedelt wie Österreich.
Während Beamte über ein Einkommen bis 1.200 Euro verfügen, muss der Großteil der Bevölkerung mit nur einem Euro am Tag auskommen. Steuern zahlen alle, die ein Einkommen oder ein Grundstück haben.
Da es wenige Schulen, aber sehr viele Schüler gibt, muss in 2 Schichten (7:30 bis 12:30 u. v. 12:30 bis 17:30) unterrichtet werden. Alle Schüler müssen eine Schuluniform tragen, die von den Eltern (€ 30.-) bezahlt werden muss- ohne Uniform gibt es keinen Schulbesuch.
Deshalb bittet Kaplan Erik um Spenden für Projekte, deren Verwirklichung er auch bei seinen Bild- Präsentationen zeigt. Dieses Mal war es eine Wasserleitung für eine Schule sowie Schuluniformen, die er mit einem Teil seines Gehaltes mitfinanziert.
Am Ende der Bild-Präsentation dankte Kaplan Erik für das große Interesse an seinen Vortrag und für die Spenden, die selbstverständlich wieder seiner Heimat zugutekommen.
Geboren wurde Kaplan Erik Nsengumukiza am 20. Oktober 1982 in Nyanza (Ruanda). Zum Priester wurde er im Juli 2010 von Bischof Philippe Rukamba im Dom von Butare (Ruanda) geweiht. Er hat in Ruanda als Kaplan in der Pfarre Mugombua gewirkt. Nachher hat er als Lehrer, Ökonom, und als Spiritual im Priesterseminar von Butare (Ruanda) gearbeitet. Von März 2014 bis Oktober 2015 hat er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz studiert.
Seit Anfang November 2015 ist er im Pfarrverband Birkfeld/Koglhof tätig.
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