Ortsreportage Gleisdorf
Untertauchen und Aufatmen – Der Weg ins Leben beginnt im Wasser

Diakon Franz Brottrager schaut auch selbst das Wasser nicht und tauft mit Leib und Seele. | Foto: zVg
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In der Stadtpfarrkirche Gleisdorf kann man untertauchen. Für kurze Zeit zumindest. Und das auf eine ganz besondere Art und Weise.

GLEISDORF. Der "alte Mensch" wird im Wasser ertränkt, damit der neue, "geistbeschenkte", entsteht. So erklären uns Pfarrer Giovanni Prietl, Leiter des Seelsorgeraums Gleisdorf und Diakon Franz Brottrager das Sakramt der Taufe, das ein sogenanntes Initiationssakrament ist. "Das ist die ursprüngliche Symbolik dahinter", so Brottrager, der in der Stadtpfarrkirche Gleisdorf die Taufen nämlich genau so durchführt. Durchführen kann, weil er sich vor vielen Jahren gemeinsam mit einigen anderen Mitstreitern für dieses ganz besondere und steiermarkweit einzigartige Projekt gestartet hat. In das man im wahrsten Sinn des Wortes ganz eintauchen kann: ein Taufbecken.

Wirklich hübsch sind die kreativ gestalteten Steine mit den Namen der Kinder, die hier schon getauft wurden. | Foto: MeinBezirk
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Und es war und ist ein Herzensprojekt des Diakons, das im Rahmen der Kirchenrenovierung in den 90ern umgesetzt wurde. "Seit 1997 tauche ich unter", so Brottrager mit einem Schmunzeln und erzählt, dass dem Bau des Beckens eine lange Diskussion vorangegangen sei, auch mit Architekten, wo und wie es platziert werden soll. "Ich wollte einen Taufort mit Symbolkraft. Eigentlich würde es in den Eingangsbereich der Kirche gehören, vom Denkmalschutz her war das aber nicht möglich". Dennoch ist das Taufbecken tief in seiner Symbolik verankert: Es ist kreuzförmig angelegt, 90 Zentimeter tief, mit drei Stufen, die zum Wasser führen. „Der Weg in das Becken ist ein echter Übergang“, so der Diakon und meint weiter: "Der Durchgang ist mir besonders wichtig. Auch wenn kein Wasser drin ist, bleibt es ein heiliger Ort.“

Diakon Franz Brottrager zeigt uns, wie das Taufbecken freigelegt wird. | Foto: MeinBezirk
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Babys nehmen's locker

Bei einer Taufe wird das Becken rund 60 Zentimeter tief mit Wasser gefüllt. Tief genug für ein sanftes Untertauchen, sicher genug auch für kleine Kinder. Und wenn nur bespritzt wird, nimmt Brottrager auch gern das Wasser aus dem Taufbecken. Die Babys und Kinder nehmen das meist recht locker. "Da waren schon Kinder dabei, die das Taufen verschlafen haben. Wenn sie weinen, dann eigentlich nicht länger als bis zu dem Zeitpunkt, wo ich sie den Eltern ins Badetuch gebe". Wobei auch Brottrager selbst das Wasser nicht scheut.  "Unter der Albe trage ich eine kurze Hose, während das Kind ausgewickelt wird ziehe ich meine Schuhe aus. Wenn danach ein Lied spielt, ziehe ich in der Sakristei g'schwind meine nasse Albe aus. Das geht recht schnell". Dann erklärt Brottrager das Chrisam-Öl, das die Kinder nach der Taufe gesalbt bekommen. „Das ist jedes Mal eine sehr schöne Geschichte.“

Auch nach Jahrzehnten ist der Seelsorger mit seinem Herzen nah an den Menschen. Und am Wasser. „Heuer haben wir unsere zweite große Tauffeier mit Untertauchen“, erzählt er. "Das Taufbecken ist ein Ort, an dem neues Leben beginnt.“

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