Wie geht Gemeinde? Die Bürgermeister öffnen ihre Tore
Ein vielversprechendes Projekt wurde von der SPÖ-Regionalorganisation Oststeiermark unter dem Vorsitzenden, LAbg. Bgm. Dr. Wolfgang Dolesch, im März 2019 ins Leben gerufen. Den BürgerInnen sollte ein umfangreicher Einblick in den Alltag eines Bürgermeisters der Oststeiermark gegeben werden.
Am 20. Juli zogen die Organisatoren in der wunderschönen Panoramalandschaft von Passail Bilanz. Mit großem Engagement beteiligten sich die Bürgermeister von Passail und Ratten, Eva Karrer und Thomas Heim, an diesem interessanten Projekt. So wurden insgesamt 4 interessierte BürgerInnen, Monique Pöllhuber, Matthias Flicker, Dominik Glatz und Karin Haubenwaller nach einem gründlichen Bewerbungsverfahren ausgewählt. Die 4 Praktikanten hatten die spannende Aufgabe den Bürgermeistern auf Schritt und Tritt zu begleiten.
"Ich hatte das große Glück 3 Praktikanten an meiner Seite zu haben. Alle waren überdurchschnittlich engagiert und zeigten viel Interesse am Gemeindegeschehen", so der Bürgermeister von Ratten. Das Praktikum dauerte knappe 2 Monate. In dieser Zeit waren die "Auserwählten" in zahlreichen Gemeinderatssitzungen und Besprechungen mit den Bürgermeistern dabei. Sie konnten dadurch einen tiefen Einblick in die umfangreiche Organisationsstruktur der Gemeinde bekommen.
"Überrascht hat mich das professionelle Management innerhalb der Gemeinde", betonte Dominik Glatz. Er hätte sich nicht gedacht, dass so viel Arbeit und Aufwand dahinter steckt.
Der Bürgermeister ist von einer 40 Stunden Arbeitswoche weit entfernt. Es kommt nicht selten vor, dass bis spät in die Nacht bei einer wichtigen Besprechung die Anwesenheit des Gemeindeoberhauptes erforderlich sei.
Wie ist es den Praktikanten dabei ergangen?
"Wir Rattener hatten das Privileg bei der Entstehung der Freizeithalle in Ratten dabei zu sein", erzählte Monique Pöllhuber. Zu diesem Thema war der Ablauf der Gemeinderatsitzung eine spannende Erfahrung. "Ein jeder Einwand und ein jedes Thema zum Projekt wurde dabei gewissenhaft vorgetragen und abgehandelt", ergänzte sie, "als Außenstehender bekommt man nicht mit wie viele Menschen da im Hintergrund arbeiten."
"Sehr aufschlussreich fand ich die Pressetermine und wie die Informationen von der Gemeinde an die Medien vermittelt werden", erzählt Karin Haubenwaller. Beeindruckt war sie von der Professionalität aller Beteiligten während der Gemeinderatssitzung. Die Mitarbeiterinnen von der Gemeinde zeigten ihr die täglichen Aufgaben im Amt.
Matthias Flicker, der Praktikant in der Gemeinde Passail, absolvierte sein Praktikum in der Zeitspanne zwischen mündlicher und schriftlicher Matura, welche er mit Auszeichnung bestand. "Im Praktikum habe ich einen guten Einblick bekommen, wie das Große und Ganze in der Gemeinde funktioniert und welche parteipolitischen Aktivitäten es schon auf Kommunalebene gibt".
Thomas Glatz pflichtete seinem Kollegen bei: "Mir hat das Praktikum sehr gefallen. Ich war bei einer Gemeinderatsitzung und bei einer Fraktionssitzung dabei und da hat man gesehen was in einer Gemeinde so passiert." Der Praktikant war beeindruckt von der Fülle an Aufgaben, die ein Bürgermeister zu absolvieren hat. Die Mitarbeiter innerhalb des Gemeindeamtes hätten oft vielfältige Funktionen. So agieren sie in ihrem Beruf als Regionalmanagern und in manchen Fällen sogar als Mediatoren zwischen 2 diskutierenden Gemeindemitgliedern.
Wie geht es weiter?
Wolfgang Dolesch ist nach diesem erfolgreichen Projekt guter Dinge. "Das Bürgerpraktikum war ein voller Erfolg, der auf breites mediales Interesse gestoßen ist. Wir werden jetzt die Ergebnisse Evaluieren und danach Entscheidungen für die Zukunft treffen."
Der Landtagsabgeordnete sei zuversichtlich, dass dieses Pionierprojekt Vorbildwirkung habe und in Zukunft auch Bürgermeister anderer Gemeinden auf den Geschmack kommen würden und ihren BürgerInnen Einblick in ihre verantwortungsvolle Tätigkeit geben würden. Und wer weiß, vielleicht fühlt sich der eine oder andere Praktikant dazu berufen in ferner Zukunft selbst in der Gemeinde aktiv zu werden....
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