Alternative zur Gemeindefusion

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Die Gemeinden Brodingberg, Hart-Purgstall, Höf-Präbach und Kainbach bei Graz wollen zukünftig noch enger zusammenarbeiten und gründen einen Mehrzweckverband.
Die vom Land Steiermark geplante Gemeindereform könnte für viele steirische Gemeinden eine Zusammenlegung bedeuten, doch das entspricht oft nicht den Wünschen der Gemeindebewohner.
"Die Steiermärkische Landesregierung hat den Gemeinden den Auftrag erteilt, Vorschläge zur Gemeindestrukturreform zu erarbeiten. Unser Gemeinderat hat verschiedene Varianten diskutiert und sich zur Zusammenarbeit mit jenen Gemeinden entschlossen, die schon Partner im Regionext-Projekt sind.", erläutert Mag. Manfred Schöninger, Bürgermeister in Kainbach bei Graz.
Jetzt liegt die Lösung vor: Die Satzungen des neu gegründeten Mehrzweckverbandes Rabnitztal – Riesstraße wurden am 27. September 2012 feierlich unterzeichnet und beim Land Steiermark eingereicht. Unterstützung, Beratung und rechtliche Hilfe erfolgte durch den steirischen Gemeindebund und deren Juristen.
Man setzt auf Kooperation statt auf Fusion. Der Mehrzweckverband soll dazu dienen in Zukunft bestehende Einrichtungen wie Kindergärten und Altstoffsammelzentren, noch intensiver gemeinsam zu nutzen, mit dennoch eigenständiger Führungs– und Finanzhoheit. Dadurch erreicht man Qualitätsverbesserungen in vielen Bereichen und Einsparungen.
„Wir sind stolz darauf der erste Mehrzweckverband der Steiermark zu sein und sind überzeugt dass dieses Modell gelingen wird“, zeigt sich Reinhard Pichler, der Bürgermeister von Hart-Purgstall, erfreut.
Verwaltung, Schul- und Kommunalwesen sollen zukünftig gemeinsam koordiniert werden um die Interessen der insgesamt 7000 Einwohner zu vertreten.
Das Land Steiermark hat bereits zugesagt, den Mehrzweckverband noch dieses Jahr in der Gemeindeordnung gesetzlich zu verankern.
Die Gemeinden warten jetzt gespannt auf die Genehmigung durch das Land oder ob es zu einer Verzögerung bei der Genehmigung dieses Verbandes kommt.
„Dieses Projekt zeigt wie eine Gemeindereform erfolgreich funktionieren kann, in der man die Wünsche der Einwohner beachtet und sie nicht bei derart wichtigen Entscheidungen übergeht.“, so Vizebürgermeister Henry Koo, aus Höf-Präbach.
Der Kampf um die Eigenständigkeit geht damit in die nächste Runde.
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