REGIONALREPORT Energie
Welchen Weg geht die Energieregion Weiz-Gleisdorf?
Bis zum Jahr 2030 soll Österreich zu 100 % mit heimischem Ökostrom versorgt werden. Dazu muss die Stromerzeugung im Bereich Photovoltaik jährlich um 11 TWh gesteigert werden. Der Beitrag der Photovoltaik soll insbesondere durch das Ziel, eine Million Dächer mit Photovoltaik auszustatten, erreicht werden.
Wie kommt man vom Energiebedarf auf den Flächenbedarf?
Herr DI Dieter Preiß von der Abteilung 15 FAEW, Referat für Energietechnik und Klimaschutz, hat beim Fachdialog der Agro-PV Energieregion Weiz-Gleisdorf am 4.11.2020 dazu eine leicht verständliche Überschlagsrechnung präsentiert.
Die Steiermark nimmt flächenmäßig 20 % der Gesamtfläche von Österreich ein. Würde die Steiermark von den 11 TWh entsprechend 20 % der Energie liefern, wären das 2,15 TWh.
Die Energieregion Weiz-Gleisdorf nimmt flächenmäßig 1,7 % der Gesamtfläche der Steiermark ein.
Würde die Energieregion von den 2,15 TWh der Steiermark 1,7% der Energie liefern, wären das 37 GWh.
Auf 1 ha freie Fläche ließen sich mit PV-Anlagen 1 GWh Strom produzieren.
Wie viele „Energie“-Dächer hat die Energieregion?
Das Solardachkataster Steiermark stellt das Energiepotenzial durch Nutzung von Sonnenergie auf Dachflächen als bisher umfangreichsten Geodatensatz zur Verfügung. Für die gesamte Energieregion Gleisdorf-Weiz sind das 110 GWh.
Nimmt man an, dass nur 60 % aller Dächer die Voraussetzungen (Statik, etc.) für die Installation einer PV-Anlage haben, stünde ein Potenzial von 66 GWh zur Nutzung zur Verfügung.
Bis 2030 werden für die Energieregion mindestens 37 GWh benötigt.
Fazit: PV Anlagen auf den Dächern der Energieregion decken zur Gänze den Energiebedarf bis 2030!
Was kommt nach 2030?
Klar ist, dass jeder m2 zur Erreichung der Ziele bis 2050 benötigt werden.
Flächen für Gebäudedächer und Gebäudefassaden müssen vorrangig genutzt werden.
Danach sollten folgende Prioritäten eingehalten werden:
1. Versiegelte Flächen
a. Industrie und Gewerbegebiete
b. Befestigte Betriebsflächen (Lagerplätze, Werksgelände, Einkaufszentren, Parkplätze, sonstige Abstellplätze, Hafenanlagen, Flugplätze, Ver- und Entsorgungsanlagen
c. Verkehrsrandflächen
2. Deponieflächen und ehemalige Militärflächen
3. Land und forstwirtschaftlich genutzte Flächen mit Doppelnutzung (Agro PV)
Wer mehr dazu wissen möchte, findet hier alle Unterlagen des Fachdialoges der Agro-PV Energieregion Weiz-Gleisdorf als Nachlese.
Hermine Arnold
Freie Redakteurin
www.nedi.at
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