LEBENSWERK
Ein Leben in Farbe und Vielfalt
Was schreibt man über einen Menschen, der in einem Leben so viel Positives getan hat, dass es eigentlich den Rahmen sprengt? Walter Promitzer ist eine dieser außergewöhnlichen Persönlichkeiten. Es ist eine 70-jährige Lebensgeschichte, die weit über das Gewöhnliche hinausgeht.
Die Jugendjahre: Engagement und Gemeinschaft
Walter Promitzer wurde 1953 auf einem Bauernhof in Zöbing, in der Gemeinde St. Margarethen/Raab, geboren und wuchs inmitten der ländlichen Idylle auf. Schon früh zeigte sich Walters Engagement für die Gemeinschaft. Als Landjugend-Obmann leitete er eine Gruppe von etwa 50 Mitgliedern und machte sie zur stärksten im Bezirk. Unter seiner Führung wurden der Neubau eines Jugendraums, das erste Waldfest, aufregende Ausflüge und das Teichalmfest zu unvergesslichen Ereignissen. Doch das war erst der Anfang. Walter Promitzer war auch drei Jahre lang Vorsitzender in der Katholischen Jugend und setzte sich für soziale und ökologische Anliegen ein, darunter der Betrieb eines „Eine Welt-Ladens“ und die Unterstützung der Bewegung „Atomkraft Nein Danke“.
Pionierarbeit: Organisch, biologische Landwirtschaft, Sonnenkollektoren und Hackschnitzelöfen
Vor etwa 40 Jahren organisierte und leitete Walter Promitzer, der die Technikerschule in Deutschland absolviert hatte, die erste Selbstbaugruppe thermischer Sonnenkollektoren. Er erstellte Unterlagenskripten, hielt Vorträge bis nach Vorarlberg und trieb die Verbreitung dieser umweltfreundlichen Technologie voran. Nicht weniger eindrucksvoll war seine Initiative zur Selbstbaugruppe für Hackschnitzelöfen. Als einer der ersten Biobauern mit Schweinehaltung in der Steiermark engagiert sich Walter, der die Obst- und Weinbau Fachschule Silberberg abgeschlossen hat, für nachhaltige Landwirtschaft. Unter dem Namen „Speckmühle“ vermarktete er selbst hergestellte Biolebensmittel und Apfelsaft, belieferte wöchentlich Personen und Familien bis nach Graz und leistete wertvolle Arbeit in der Kompostierung und Gülleaufbereitung.
Die Gründung der Familienrunde
Vor 35 Jahren wurde auf die Initiative von Walter Promitzer die Familienrunde, bestehend aus sechs Familien, gegründet. Bis heute treffen sie sich monatlich, um gesellschaftlich interessante Themen zu diskutieren und vorzutragen. Diese Gruppe verkörpert den Geist von Gemeinschaft und Austausch.
Ehrenamt: Von der Politik bis zur Seelsorge
Walter Promitzer war viele Jahre im Gemeinderat aktiv und gründete die Grünen in seiner Gemeinde. Er engagiert sich im Kriseninterventions-Team (KIT), in der Spitalseelsorge im LKH Feldbach und unterstützt den Sozialkreis, unter anderem bei der Aufstellung von Krankenbetten. In der Pfarre war und ist er unverzichtbar, als Kommunionspender, Absammler, Wortgottesdienstleiter und eine Periode als Vorsitzender des Pfarrgemeinderats. Sein Organisationsgeschick zeigt sich auch bei der Betreuung des Hackschnitzelkessels und der Müllsammelstelle am Friedhof.
Familie, Glaube und persönliche Rituale
Walter Promitzer ist verheiratet mit Josefa, genannt Pepsch, und obwohl ihnen eigene Kinder nicht geschenkt waren, entschieden sie sich, vier Pflegekinder aus verschiedenen Familien großzuziehen. Inzwischen schenken ihnen neun Enkelkinder Freude und Erfüllung. Seine Hobbys, darunter die Imkerei, das Radfahren, Wandern auf dem Jakobsweg und regelmäßige Kartenrunden, bereichern sein Leben und zeigen seine Liebe zur Natur und zur Gemeinschaft. Er beginnt den Tag mit einem Kreuzzeichen und beendet ihn mit einem "Danke" im Abendgebet.
Was bleibt, ist das, was man tut.
Walter war und ist ein Vordenker, ein Pionier. Es ist unglaublich, was er bis dato für die Gemeinschaft geleistet hat. Er ist ein inspirierendes Beispiel für uns alle, wie wir unser eigenes Leben gestalten können. Erwin Stubenschrott ist Mitgründer von KWB und einer der Freunde und Wegbegleiter von Walter Promitzer.
Walter Promitzer selbst fasst sein Leben bescheiden zusammen: „Diese 70 Jahre waren für mich erlebnisreich, vielseitig, bunt mit Höhen und Tiefen. Dankbar und zufrieden blicke ich auf diese Zeit zurück. Was ich brauche, habe ich, was ich nicht habe, brauche ich nicht.“
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