Sanierungsverfahren
Herbitschek wird vorerst fortgeführt

- Die Firma Herbitschek wird vorerst weitergeführt.
- Foto: Birgit Kandlbauer
- hochgeladen von Nadine Ploder
Neuigkeiten im Sanierungsverfahren rund um die Firma Herbitschek drangen nach der heutigen Berichts- und Prüfungstagsatzung nach außen. Die Masseverwalter und Schuldner kamen zu Wort und haben über die Fortführung oder Schließung des Unternehmens entschieden.
Unternehmen vorerst stabil
Zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung hatte das Unternehmen 240 bestehende Bauvorhaben in Arbeit, davon fünf Großprojekte. Da besonders die Großprojekte mit einem offenen Auftragsstand von etwa 11,9 Millionen Euro zu erheblichen Verlusten führen würden, zog sich das Unternehmen aus diesen Vorhaben zurück. Hinsichtlich der übrigen Bauvorhaben ist die Prüfung noch nicht abgeschlossen, werden aber derzeit fortgeführt und nach Leistungsstand abgerechnet.
Durch diese Maßnahmen ist es gelungen die Liquiditätssituation des Unternehmens zu stabilisieren, sodass der Betrieb vorerst fortgeführt wird. "Über Weihnachten passiert jetzt nichts. Dann wird geprüft ob das Unternehmen in seiner derzeitigen Form weitergehen kann oder eine Variante B versucht wird", erklärt Markus Graf vom Alpenländischen Kreditorenverband. Dieses soll eine Fortführung des Unternehmens in einer anderen Art und Weise sichern. "Es wird aber sicher nicht ohne Einschnitte gehen", so Graf weiter.
Noch keine Kündigungen
Nach wie vor sind im Unternehmen 289 Dienstnehmer beschäftigt und bis jetzt wurden auch noch keine Kündigungen ausgesprochen.
Man ist um eine außergerichtliche Lösung bemüht, der zeitliche Rahmen hierfür ist jedoch äußerst eng. Daher können zurzeit mögliche Folgeinsolvenzen nicht ausgeschlossen werden. Ziel ist nach wie vor der Erhalt und die Sanierung des traditionsreichen Familienunternehmens, wobei sich zeitnah zeigen wird unter welchen Bedingungen dies möglich sein wird.
Derzeit liegen geprüfte Forderungen in der Höhe von rund 7,47 Millionen Euro vor, es sind jedoch bereits wesentlich mehr Forderungen zur Anmeldung gebracht worden. Die Höhe der gesamten Schadensersatzforderungen sind noch ausständig, aber werden sich laut Alpenländischen Kreditorenverband auf insgesamt 15 bis 20 Millionen belaufen. Wie diese finanziert werden sollen ist noch ausständig und erst im Jänner bei einer weiteren Prüfungstagsatzung verhandelt.
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