Austrian Skills Sieger

Metallbauer aus Gasen auf der Überholspur

Zwei Ausnahmetalente aus Gasen zeigten bei den Austrian Skills groß auf.

GASEN. Unter 200 jungen Fachkräften aus ganz Österreich setzten sich fünf Teilnehmer aus dem Bezirk Weiz mit Topplatzierungen bei den Austrian Skills durch. So stellte der Bezirk einen Staatsmeister im Bodenlegen und einen Staatsmeister sowie einen Drittplatzierten in der Kategorie Tischler. (Hier geht's zum Bericht)

Besonders stachen dabei auch die beiden Metallbauer Thomas Pöllabauer und Markus Schweiger von der Firma Willingshofer in Gasen hervor, die als Staatsmeister und Vizestaatsmeister aus dem Wettbewerb hervorgingen.

Metallbauer in Höchstleistung

Der 20-jährige Gasener Thomas Pöllabauer hat seine Lehre als Metalltechniker bei Willingshofer absolviert – genauso wie der 21-jährige Birkfelder Markus Schweiger. Die beiden Teilnehmer wurden von der Firma bei der Beschaffung und Finanzierung sämtlicher Werkzeuge und Trainingsmaterialien für den Bewerb unterstützt und bereiteten sich außerhalb und innerhalb der Arbeitszeiten intensiv darauf vor.

Die komplexe Aufgabenstellung, nämlich die Fertigung eines Radladers mit Knickdeichsel, konnte nur von den beiden komplett absolviert werden. Das zeigt den großen Zeitdruck bei solchen Bewerben, unter dem auch die Qualität nicht leiden darf.

Gerhard Willingshofer: "Wir als Ausbildungsbetrieb für Lehrlinge fördern es, damit Lehrlinge immer wieder bei solchen Bewerben teilnehmen. Da können sie sich mit anderen messen und ihre gelernten Kenntnisse vergleichen. Mit dem ersten und zweiten Platz sehen wir es als bestätigt, dass wir in der Ausbildung von den jungen Fachkräften alles richtig gemacht haben. Hier ist es sicher ein Vorteil, dass unsere Lehrlinge von Beginn an gleich in der Werkstatt mitarbeiten dürfen/müssen. Wenn man bereits früh an Kundenaufträgen mitarbeiten kann, ist der Lerneffekt um ein Vielfaches höher und die Herausforderung ebenso. Wenn unsere ehemaligen Lehrlinge dann bei den Bewerben so grandios abschließen, bin ich überglücklich und stolz. Um mich auch von den Leistungen der Teilnehmer selbst überzeugen zu können, bin ich auch bei jedem Bewerb, egal ob Land, Bund, Staats-Meisterschaften immer vor Ort dabei. Auch bei den World Skills in Shanghai werden wir Thomas dann begleiten. Wir werden als Arbeitgeber natürlich alle Vorkehrungen treffen damit sich Thomas optimal auf die WM vorbereiten kann. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie hoch der Aufwand für einen solchen Bewerb ist, es werden sicher 800-1000h Trainingsstunden dafür notwendig sein. Zum Schluss möchte ich Thomas und Markus nochmals zu ihren Erfolgen gratulieren."

Nachgefragt bei den Siegern

Wir haben nachgefragt, wie es den jungen Fachkräften ergangen ist und wie sie sich auf die Austrian Skills vorbereitet haben.

Wie haben sich die beiden Teilnehmer auf den Bewerb vorbereitet?
"Die beiden Teilnehmer haben sich im Vorfeld außerhalb der Arbeitszeiten auf den Bewerb vorbereitet. Hierfür konnten alle Gegebenheiten, Maschinen, Material von der Fa. Willingshofer genutzt werden. Je näher der Bewerb heranrückt, konnten die beiden auch während der Arbeitszeit sich auf den Bewerb vorbereiten und trainieren. Hilfreich war es auch, dass die beiden gemeinsam trainieren konnten. So konnten die beiden Erfahrungen austauschen bzw. gegenseitig mit Tricks weiterhelfen.
Ein Bonus war sicher, dass die beiden die Aufgabenstellung der letzten Landes-, Staats- und Berufsmeisterschaften trainieren konnten."

Wie hat sich die Fa. Willingshofer auf den Bewerb vorbereitet?
"Wir als Arbeitgeber konnten die beiden im Vorhinein damit unterstützen, dass wir den beiden sämtliches Werkzeug finanziert haben, dass für den Bewerb notwendig war, bzw. haben wir auch Werkzeuge beschafft, die nicht notwendig, aber sehr hilfreich beim Bewerb waren. Neben dem Werkzeug stellten wir als Arbeitgeber sämtliches Trainingsmaterial zur Verfügung um alle Werkstücke und Trainingsbereich bis ins letzte trainieren zu können. Zudem gaben wir den auch Arbeitszeit zur Verfügung, um trainieren zu können."

Was war die Aufgabenstellung für die Bewerber im Metallbau?
"Die Aufgabenstellung bei den Austrian-Skills war es einen Radlader mit Knickdeichsel zu fertigen. Hierfür haben es Zeichnungen und Arbeitsbeschreibungen, anhand derer das Werkstück gefertigt werden musste. Zwischenzeitlich gab es in bestimmten Zeitfenstern immer wieder Abnahmen von den Juroren. Dadurch mussten die Teilnehmer von Beginn weg recht zügig arbeiten da zum Ende hin bei jedem der 7 Teilnehmern die Zeit knapp wurde. Unterm Strich haben das Werkstück nur Thomas und Markus komplett fertig stellen können. Um Bonuspunkte zu ergattern, gab es auch noch einen sogenannten „Speedbewerb“ bei dem jeder Zusatzpunkte gewinnen konnte. Am Ende blieben aber keinem Teilnehmer mehr als 15 Minuten bis zum Bewerbsschluss übrig. Hier sieht man schon, dass es sehr anspruchsvoll war und ohne intensives Training ist es solcher Bewerb nicht zu bewältigen."

Was war die größte Herausforderung für die jungen Fachkräfte?
"Die größte Herausforderung bei solchen Bewerben ist der Zeitdruck über die 3 Wettkampftage. Hinzu kommt noch Plan lesen, dass das Werkstück rechtzeitig fertig sein muss, aber die Qualität Maßgenauigkeit muss auch stimmen. Somit ist neben dem Zeitdruck auch das genaue und gründliche Arbeiten wichtig da am Ende die Qualität stimmen muss. Hinzu kommt noch, dass Fehler im Nachhinein nur schwer auszubessern sind, da das eingesetzte Material begrenzt und nicht viel Reserve dafür vorhanden ist."

Wie geht es nun für sie weiter?
"Thomas hat mit dem Sieg bei den Austrian Skills das Ticket für die Worldskills in Shanghai im Oktober gelöst. Der Vizestaatsmeister (Markus) hätte mit dem 2. Platz eigentlich das Ticket für die Euroskills gelöst, nur wird dieser Beruf leider bei den Euroskills nicht angeboten."

Gab es einen Siegerpreis?
"Bei vielen Berufsgruppen gab es neben der Medaille keine Warenpreise. Unsere beiden Teilnehmer haben aber von den Sponsoren zusätzlich Warenpreise erhalten. Und oben drauf hat Thomas vom Hautsponsor Kempi ein Auto für die Eigennutzung für ein Jahr gewonnen mit der Option es im Anschluss auch zu kaufen."

Das waren die Gewinner aus dem Bezirk: