Zukunft Erde – Schützen und erhalten wir unseren Boden!

- hochgeladen von Andreas Rath
Welche Bedeutung hat der Boden und welche Strategien müssen zum Erhalt und damit zur Sicherung der Lebensmittelproduktion verfolgt werden? Darüber wurde am 17. November vor und mit rund 150 Besucherinnen und Besuchern in der Hügellandhalle in St. Margarethen/Raab diskutiert. In einem sind sich alle einig: Wir können alles etwas tun – und das am besten gleich!
Den Einstieg in die Diskussion machten Gerlind Weber von der Universität für Bodenkultur und August Schmölzer, Schauspieler und Schriftsteller. Weber ging ganz konkret auf die Herausforderungen für die Raum- und Flächenplanung ein: „Es kann nicht sein, dass wir in der Steiermark im Vergleich zur Bundesrepublik Deutschland einen mehr als fünffachen Bodenverbrauch aufweisen!“. Ein Problem seien die drei P´s: „Palasta Protza in der Pampa“ – also zu viele Bauten auf der grünen Wiese. Es sei nicht verwunderlich, dass „in der Steiermark jede Woche ein Bauernhof unter der Betondecke stirbt“, so Weber.
Schmölzer stellte gleich zu Beginn in den Raum: „Wir nehmen von der Erde sehr viel, geben aber relativ wenig zurück. Mutter Erde akzeptiert das, aber nur so lange sie das kann.“ Er appellierte an unsere Verantwortung für die nachfolgenden Generationen, aber auch für die Mitbürger und Mitlebewesen.
Wir sind gefragt
In der anschließenden Diskussion gab es einen Tenor: „Wir müssen unseren Lebensstil infrage stellen. Wir können gut leben, aber müssen sorgfältiger mit dem umgehen, was wir haben.“ Für Gerald Dunst von der Ökoregion Kaindorf ist klar „die Böden, die wir noch nicht zubetoniert haben, müssen wieder zu fruchtbaren Böden werden, die CO2 speichern können“. Auch Landesrat Johann Seitinger ist der Meinung, dass wir zu viel Leerstand hätten und zu viel Boden verbauen: „Es darf keine weiteren Einkaufs- und Handelszentren auf der grünen Wiese geben.“ Martina Nagl vom Klimabündnis appelliert an die Besucherinnen und Besucher, die Qualität der Nähe wertzuschätzen. „Das heißt nicht Verzicht, es ist vielmehr ein Gewinn! Weniger Menge, aber dafür mehr Qualität.“ Auch Schmölzer schlägt in diese Kerbe: „Wir müssen bei uns selbst beginnen.“
St. Margarethen als Klimabündnisgemeinde
Im Rahmen der Veranstaltung wurde St. Margarethen an der Raab auch offiziell zur Klimabündnisgemeinde ernannt. Die oststeirische Gemeinde ist somit die 74.
Ziele. Klimaschutzmaßnahmen auf lokaler Ebene, aber auch Untersützung der indigenen Völker am Rio Negro im brasilianischen Amazonasgebiet zur Erhaltung des Regenwaldes.
Beratung und Begleitung von Klimabündnis-Gemeinden in den Bereichen Energie, Mobilität, öffentliche Beschaffung, Bodenschutz und Raumplanung, Klimagerechtigkeit.
Weiterbildung. Ausbildung von Gemeindemitarbeitern in Sachen Klimaschutz
www.klimabuendnis.at
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