Frauenpower im Lehrberuf
Lisa Janisch und Elisa Windhaber sind zwei erfolgreiche Frauen in einem männerdominierten Beruf.
Maler und Kfz-Techniker gelten als "typische" Männerberufe. Demnach ist die überwiegende Anzahl an Lehrlingen in diesen Berufen auch männlich.
Im Bezirk Weiz gibt es zwei junge Frauen, die sehr erfolgreich als Malerin bzw. Kfz-Technikerin sind und sich getraut haben, ihrer Leidenschaft zu folgen.
Malerisch
Lisa Janisch kommt aus der Gemeinde Birkfeld und hat, wie bereits berichtet, 2016 die EuroSkills gewonnen. Nach der Matura hatte sie eigentlich vor sich, einen Bürojob zu suchen, deswegen hat sie als Überbrückung einige Tage ihrem Papa, der einen Malerbetrieb hat, geholfen. "Nach so vielen Jahren Schule habe ich das Arbeiten in einem Handwerksberuf in vollen Zügen genossen. Davor konnte ich mir nie vorstellen, was der Beruf Maler und Beschichtungstechniker alles zu bieten hat", erzählt Lisa.
Zahlreiche Ehrungen und Verleihungen wurden ihr in den letzten Monaten zuteil, aber Lisa ruht sich nicht aus, sondern hat schon das nächste Ziel im Kopf – ihren Meisterbrief. "Die Meisterprüfung ist für mich die Krönung in meinem Handwerk und das Fundament für qualitativ hochwertige Arbeit und für Wissen. Danach möchte ich gleich die Unternehmerprüfung machen", sagt Lisa Janisch.
Zum Thema Männerdomäne fällt ihr ein: "Für mich war das nie ein Problem. Ich hab es in der Männerdomäne sogar immer genossen und probiert, das typische Bild etwas aufzumischen, vor allem aber auch viel Feingefühl und Liebe zum Detail reinzubringen."
Eigener Weg
Elisa Windhaber stammt aus Piregg und hat ihre Meisterprüfung als Kfz-Technikerin bereits abgeschlossen. Sie ging den direkten Weg und fing nach der Pflichtschule die Lehre an. "Ich wollte immer einen typischen Männerberuf erlernen. Schon als Kind hat mich die Technik fasziniert, deswegen spielte ich auch am liebsten mit Schraubenziehern", erzählt Elisa. Seit 2016 hat sie ihren Meisterbrief in der Tasche. "Wenn ich eines Tages körperlich nicht mehr in der Lage sein sollte, in der Werkstatt zu arbeiten, oder Kinder bekomme, möchte ich trotzdem in dieser Berufssparte tätig sein können", sagt Elisa. Mit dem von Männern dominierten Berufsleben hat sie kein Problem, denn: "Ich fühle mich in der Arbeit mit Männern sogar wohler. Sie sind direkter und ich war schon immer eher ein burschikoser Typ." Am Anfang, vor allem in der Berufsschule, bekam sie schon zu spüren, dass es für manche ungewöhnlich ist, wenn sie als Frau diesen Beruf ausübt, aber schon nach kurzer Zeit legte sich die Skepsis der Leute und Elisa zeigte allen, was sie kann.
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