Erster Antrag im Jahr 2022
Wieden wartet weiter auf erste "Wiener Wand"

- Wiener Wände erlauben es Graffiti-Künstlerinnen und -Künstlern, legal Farbe in die Stadt zu bringen. Seit Jahren ist es geplant, eine solche Wand auch auf der Wieden zu schaffen – bislang ohne Erfolg.
- Foto: Christa Posch
- hochgeladen von Christa Posch
Seit Jahren bemüht sich die Wiedner Bezirksvertretung um eine "Wiener Wand" im Bezirk – also eine Wand, auf der Graffiti-Künstlerinnen und -Künstler legal Werke schaffen dürfen. Trotz aller Anstrengungen und mehrerer Anträge wird aber auch dieses Jahr die Wand nicht kommen.
WIEN/WIEDEN. Wohl keine Kunst ist so niederschwellig wie Graffitis. Auf fast jeder Mauer findet man einen Farbspritzer – ob ein aufwendig gezeichnetes Portrait, eine politische Message oder ein minimalistischer "Tag". Wie schön und niederschwellig Graffitis auch sein mögen, nicht alle sind mit ihnen einverstanden. Vor allem, wenn es um die eigene Hauswand geht, die plötzlich Zuhause eines unschönen "Gekritzels" wird.
Das Projekt "Wiener Wand" der Stadt Wien will gegen dieses Geschmiere angehen, indem man Künstlerinnen und Künstlern legale Graffitimauern anbietet. Gekennzeichnet sind diese Wände durch das Abbild einer "Wiener Taube", die den Kunstschaffenden freies Geleit vermitteln. Nach solchen Tauben sucht man auf der Wieden vergeblich – obwohl sich die Bezirksvertretung seit Jahren darum bemüht.
Seit Jahren ein Thema
Im Jahr 2022 ging der erste Antrag zur Schaffung einer "Wiener Wand" in der Wiedner Bezirksvertretungssitzung ein. Neos ersuchte den damaligen Vizebürgermeister und jetzigen Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos), die Magistratsabteilung 13 prüfen zu lassen, inwiefern es geeignete Stellen für eine solche Wand im Bezirk gäbe. Vorgeschlagen wurde unter anderem, im Zuge der Umbauten der Favoritenstraße, der Argentinierstraße und der Wiedner Hauptstraße ein Stückchen Wand zu finden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Inzwischen sind die Umbauten zu Ende, bunte Wand beim Projekt gibt es aber keine.
Geeignete Stellen wurden aber gefunden – davon zeugt ein weiterer Antrag von Neos Ende des Jahres 2024. Nach der durchgeführten Standortanalyse beantragte man die Umsetzung des Projekts an zwei Standorten: einerseits an der Wand bei der Ecke Theresianumgasse/Favoritenstraße, andererseits beim Karlsplatz am U-Bahn-Ausgang Resselpark. Letztere Wand sei zwar an einem prominenten Platz, jedoch eigne sie sich nur bedingt, da sie tief sei. Deshalb solle erstere Wand zusätzlich verwendet werden, um Künstlerinnen und Künstlern größerer Werke zu ermöglichen.
Noch keine Wiener Wand
Das ist der Status quo – bunte Wand gibt es noch immer keine. Um den genauen Stand des Projekts zu erfahren, hat KPÖ/Links-Klubvorsitzende Amela Pokorski im März eine Anfrage an die Bezirksvorstehung gestellt. In dieser erklärt Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ), dass die Standorte detailliert geprüft wurden. Als Nächstes müssen Nutzungsvereinbarungen mit den Eigentümern abgeschlossen werden, diese Aufgabe wurde an den Verein WienXtra übergeben. Dieser verfolge das Projekt nun weiter.

- Eine Wand soll am Karlsplatz beim U-Bahn-Ausgang Resselpark der Graffiti-Kunst gewidmet werden.
- Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
- hochgeladen von Nathanael Peterlini
Die Verantwortlichkeit für die Umsetzung liege bei der Stadt Wien, dennoch werde sich die Bezirkschefin in regelmäßigen Abständen über den Projektstand erkundigen. Für den Bezirk werden keine Kosten anfallen. "Eine Umsetzung noch im heurigen Jahr erwarte ich leider nicht, ich werde aber weiterhin durch regelmäßige Nachfragen auf eine Beschleunigung drängen." In der Zwischenzeit schaffe der Bezirk eigene Angebote, etwa mit einem Street-Workshop im Resselpark auf mobilen Wänden.
Die Wiedner Streetkunst-Affinen müssen sich also noch ein bisschen gedulden, bis der 4. Bezirk seine eigene "Wiener Wand" besitzt. Aber die Anfrage zeigt, dass das Projekt zumindest weitergeht. Die Wieden wird also wohl ihre bunte Wand bekommen.
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