15. September
Mehrere Grätzlfeste zum Tag der Wohnstraße in Wien
Bereits zum sechsten Mal feiert man in Wien den Tag der Wohnstraße. Anrainerinnen und Anrainer wollen ihre Straßen in der Umgebung freundlicher und wohnlicher erleben. In vier Straßen Wiens wird am 15. September auch an diesen gedacht.
WIEN. Wohnstraßen sind viel mehr als nur reine Fahrstraßen. Das zeigt der "Tag der Wohnstraße" am Freitag, 15. September, auch dieses Jahr einmal mehr. Denn geht man nach der Straßenverkehrsordnung, handelt es sich dabei um Straßen, die vorrangig für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind. Auf mehreren Wohnstraßen in Wien wird der Tag der Wohnstraßen mit der Kulturinitiative "space und place" gefeiert.
Gemeinsam mit lokalen Initiativen und engagierten Anrainerinnen und Anrainer setzt sich das Team ein, dass der eigentliche Grund von Wohnstraßen nicht verloren geht. Jene Straßen sollen weiterhin auch für alle Personen ohne Auto oder Moped zur Verfügung stehen. Kurz gesagt: Durch Wohnstraßen soll die eigene Umgebung freundlicher und wohnlicher erlebt werden. Am Tag der Wohnstraße wird daher ein großes Programm an Aktivitäten geboten. Von Straßenspielen, Batik-Workshop, Live-Musik über DJ-Klänge bis hin zu Tanzhappenings und Performances werden die Straßen wieder belebt. Ein weiterer Pluspunkt bieten gemütliche Sitzgelegenheiten.
Eine Oase zum Kennenlernen
"Am Tag der Wohnstraße geht es den beteiligten Anrainerinnen und Anrainern und Initiativen besonders darum, ihr Grätzl wohnlicher, freundlicher, einladender zu erleben. Und sie wollen eine Möglichkeit bieten, mit Nachbarinnen und Nachbarn ins Gespräch zu kommen", sagt Brigitte Vettori, Initiatorin von space and place.
Das ist in den einzelnen Bezirken los
- 2., Wolfgang-Schmälzl-Gasse (15 bis 18:30): Hier gibt es die Möglichkeiten zu 4-Felder-Ball und Dosenwerfen. Außerdem werden die Straßen mit Kreide bunt gestaltet.
- 6., Haydngasse (15 bis 18 Uhr): Die Wohnstraße verwandelt sich in ein Spielparadies. Geboten werden unter anderem Riesen-Vier-Gewinnt und Riesenseifenblasen.
- 8., Neudeggergasse (14 bis 17 Uhr): Hier wird ein Luftbildteppich gestaltet. Riesenseifenblasen und ein Mini-Tischtennistisch dürfen auch nicht fehlen.
- 12., Kollmayergasse (16 bis 19 Uhr): Anrainerinnen und Anrainer werden selbst aktiv. Sie präsentieren das Projekt "Hochbeete für die Kollmayergasse" und geben Infos über Fledermäuse im Grätzl. Außerdem wird es eine Verlosung für Fledermaus-Nistkästen geben.
- 15., Burjanplatz (15 bis 20 Uhr): Der Platz wird zum Leben erweckt. Hier gibt es das Projekt "Garderobe Kleider tauschen" von 15 bis 18 Uhr. Gemütlich machen es der Grätzlteppich und Schirmblüten. Zudem eröffnet Monika Ritter ihre Galerie. Tänzerinnen und Tänzer von der Gruppe "Archipelago" sorgen für mehr Schwung und laden zum Mitmachen ein. Weitere Highlights sind die Lesung von Autorin Ada Diagne, der Musikverein Symphonia, der durch eine Zeitreise der 1920er-Jahre lädt und eine Sprachinsel, die in verschiedene Kulturen und Fremdsprachen eintauchen lässt. "franzundjulius", "Coffeebike Don Joaco" und "FoodCoop Allmunde" versorgen die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten.
- 15., Goldschlagstraße 33 (ab 14 Uhr): Hier steht der Austausch und das Vernetzen zwischen Nachbarinnen und Nachbarn an erster Stelle. Für Kinder und Jugendliche stehen kreative Aktivitäten auf dem Programm.
- 15., Goldschlagstraße zwischen Matznergasse und Wirtschaftspark Breitensee (15 bis 22 Uhr): Dieser Bereich darf sich über ein Jubiläum freuen. Die Initiative Lebenswertes Matznerviertel feiert bereits ihr zehnjähriges Bestehen. Mit Live-Musik, Verkaufs- und Info-Ständen und Kinder-Programm wird für Unterhaltung gesorgt.
- 17., Redtenbachergasse (15 bis 18 Uhr): Gemeinsames Batiken von traditionellen Mustern bis modernen Designs steht hier am Programm. Je nach Wunsch dürfen eigene T-Shirts und Taschen mitgebracht werden, es wird aber auch eine Auswahl zur Verfügung gestellt.
- 18., Hockegasse (15 bis 22 Uhr): Im Kunst- und Kulturzentrum Semmelweisklinik gibt es die Möglichkeit zum Vernetzen untereinander. Diverse Workshops, Open Jam und Performances sorgen für eine ausgelassene Stimmung.
Zahl der Wohnstraßen steigt
Vor allem in Wien fand in der Vergangenheit die Umwandlung von Straßen in Wohnstraßen statt. 2018 startete das Team von "space und place" mit der Umwandlung in Wohnstraßen. Gestartet wurde mit 179, mittlerweile gibt es 225 Straßen dieser Art. Ihren Anteil daran haben insbesondere Anrainerinnen und Anrainer.
"Wohnstraßen sind im Dornröschenschlaf gelegen und kaum jemand wusste beziehungsweise beachtete im Alltag, wofür die blauen Schilder stehen. Über die letzten sechs Jahre haben wir als ‚Kompetenzzentrum Wohnstraßenkultur‘ viel informiert und aufgeklärt, im persönlichen Gespräch wie medial. Das trägt jetzt Früchte“, sagt Vettori.
Mehr Infos zum Tag der Wiener Wohnstraße gibt es online unter spaceandplace.at nachzulesen.
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