Dank Prämie
700 Spitalsmitarbeiter für Wiener Gesundheitsverbund angeworben
Mit einer Anwerbeprämie möchte man beim Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) für neue Spitalsmitarbeitende sorgen. Bereits mehr als 700 neue Mitarbeiter wurden bis Jahresende 2023 gefunden.
WIEN. Man kennt es aus zahlreichen Kundenprogrammen: Wer einen Freund, Bekannten etc. für die gemeinsame Sachen wirbt, der bekommt einen Bonus. So ist es auch beim Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) seit April 2023. Jene Mitarbeitenden, die dem WiGev neue Spitalsmitarbeiter durch Anwerben bringen, bekommen 1.000 Euro Prämie. Und das Rekrutierungsprojekt des städtischen Gesundheitsverbunds scheint sich bereits bezahlt zu machen.
Laut "ORF" wurden seit Einführung der Prämie bis Dezember 2023 schon 703 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeworben. Dabei muss man gar kein neuer Mediziner sein, der für Wiens Einrichtungen tätig wird. Der Bonus wird auch dann ausgeschüttet, wenn sich für offene Posten etwa in der Verwaltung Personen finden lassen. Einzige Voraussetzung: Der bzw. die neu Geworbene muss dann ein halbes Jahr im Betrieb bleiben.
Noch Engpässe
Younion-Gewerkschafter Edgar Martin freut sich über die erzielten Ergebnisse in Sachen Personal: "Jeder Einzelne ist ein Erfolg", so Martin gegenüber "Radio Wien". Oberstes Ziel sei es, mehr Personal und stabilere Dienstpläne ins System zu bringen. Doch er warnt: Gerade in den zentralen Notaufnahmen der Krankenhäuser sei die Personalsituation nach wie vor angespannt. Ebenso fehle es an Personal für Operationen.
Der aktuelle Anwerbebonus ist nur einer von verschiedenen Maßnahmen, um den Personalstand im WiGev so hoch wie nötig zu halten. Neben den Projekten zur Anwerbung von neuem Personal, gelte es auch, die bestehenden Mitarbeitenden zu halten. Dazu wurden erst im Herbst 150 Millionen Euro für Zulagen angekündigt, mehr dazu unten.
Mehr Operationen und Patienten
Am Donnerstag veröffentlichte der WiGev die Jahresbilanz 2023. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der ambulanten Patienten-Kontakte auf 4,9 Millionen. Das sei ein Plus von 4,2 Prozent. Auch gab es 3,3 Prozent mehr stationär versorgte Patientinnen und Patienten. Die Zahl der Operationen ist ebenfalls gestiegen - von 130.482 im Jahr 2022 auf 134.512 im Vorjahr.
Insgesamt zählt der WiGev als einer der größten Arbeitgeber des Landes 27.439 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt in Vollzeitäquivalenten). Doch es fehlt an Personal, weshalb man "noch viel mehr Expertise aus verschiedensten Bereichen" benötige. "Angesichts eines steigenden Bedarfs an Fachkräften setzen wir auf Ausbildung im eigenen Haus. Bis Ende des Jahres werden wir die Anzahl der Ausbildungsplätze in der Pflege auf 4.400 verdoppelt haben – Stand heute sind wir bereits bei 3.600", sagte Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb.
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