Corona-Maßnahmenpaket präsentiert
Veranstaltungen in Wien werden stark eingeschränkt
Heute hat die Bundesregierung auf die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf das Corona-Virus reagiert und ein Maßnahmenpaket vorgestellt.
WIEN. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) traten heute am späteren Vormittag vor die Presse, um Details des geplanten Maßnahmen-Pakets zur Eindämmung der Corona-Epidemie in Österreich vorzustellen.
Zuvor hatte es in der Nacht auf Dienstag einen Aufruf des Außenministeriums in Sachen Italien gegeben. „Österreichischen Reisenden wird dringend nahegelegt, nach Österreich zurückzukehren“, heißt es auf der Website des Außenministeriums. Es wurde auch eine volle Reisewarnung für Italien ausgesprochen.
Laut Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gilt ein Einreisestopp für Menschen aus Italien nach Österreich. Österreicher aus Italien werden heimgeholt.
Veranstaltungen vor Absage?
Bayern kündigte bereits am Montag an, Events mit mehr als 1.000 Besuchern zu untersagen. Eine ähnliche Regelung gilt neuerdings beispielsweise auch in Kroatien, eine noch strengere in Slowenien. Jetzt zieht auch Österreich nach.
Im eben vorgestellten Maßnahmenpaket ist eine wesentliche Einschränkung bei Events vorgesehen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) führte diese weiter aus: So sollen alle Outdoor-Veranstaltungen über 500 Teilnehmer, alle Indoor-Veranstaltungen über 100 Teilnehmer abgesagt werden.
Aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ist zu vernehmen, dass diese Einschränkungen für alle Veranstaltungen gelten soll, die unter das Veranstaltungsgesetz fallen.
Ein entsprechender Erlass soll noch heute unterfertigt werden und bereits morgen in Kraft treten.
Beschluss zum Schutz der Wiener Spitäler
Die städtischen Akutspitäler sind die wertvollste Ressource im Fall des Ausbruchs einer CoVid-19 Epidemie. Nun setzt der medizinische Krisenstab der Stadt Wien weitere Schritte zur Sicherung der vollen Funktionsfähigkeit der Spitäler.
Es wird wienweit eine Reduktion des Betriebes von Lehr- und Universitätsbetrieben in den Spitälern vorbereitet und in den nächsten Tagen Schritt für Schritt realisiert. Betroffen davon sind ausschließlich Ausbildungsbereiche mit unmittelbarem Patientenkontakt.
Die Medizinische Universität Wien wird die Lehrtätigkeit an den Standorten im AKH auf ein absolutes Minimum reduzieren.
Gleiches gilt für die Pflegeberufsausbildung an diversen Standorten in den Wiener Spitälern. Die Reduktion betrifft nicht die Bildungs- und Lehrtätigkeit außerhalb der Spitalsstandorte.
Die Patienten und ihre Besucher in den Spitälern und auch in Wohn- und Pflegeeinrichtungen werden ersucht, bis auf weiteres auf Patienten-Besuche, soweit das möglich ist, zu verzichten.
Die Medizinische Universität Wien, wie die bz berichtet wird zur Prävention einer weiteren Verbreitung des neuartigen Coronavirus in den kommenden 14 Tagen keine Präsenz-Lehrveranstaltungen abhalten. Der Unterricht werde auf Home-Learning bzw. E-Learning umgestellt, teilte die Uni am Dienstag auf ihrer Homepage mit.
Geplante Maßnahmen im Überblick
- Unis in ganz Österreich ab Montag geschlossen
- Veranstaltungen ab 500 Personen im Freien abgesagt
- Indoor-Veranstaltungen ab 100 Personen abgesagt
- Unternehmen aufgefordert, Teleworking zu ermöglichen
- Einreiseverbot für Personen aus Italien
- Kanzler fordert Bevölkerung auf: "Meiden Sie soziale Kontakte"
Aktuelle Kennzahlen aus Wien
Die Landessanitätsdirektion Wien und der Medizinische Krisenstab der Stadt Wien informieren regelmäßig über die aktuellen Fallzahlen und weitere Kennzahlen zum Covid-19-Virus:
Stand 9. März 2020, 14.15 Uhr, sind in Wien 33 Erkrankungen bestätigt.
Der Ärztefunkdienst hat gestern, Sonntag, 72 Nasen- und Rachenabstriche für Covid-19-Tests an Personen vorgenommen, die die entsprechenden Symptome des Virus zeigen.
Die Gesundheitshotline 1450 hat gestern, Sonntag, 1.682 Anrufe entgegengenommen. Informationen für die Bevölkerung erteilt auch die Service-Nummer der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) unter 0800 555 621.
Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Conorna-Virus finden Sie auch auf der Homepage der Stadt Wien
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