Weltkrebstag
Wiener Gesundheitsverbund sieht Fortschritte in Krebstherapie
Anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar hat der Wiener Gesundheitsverbund eine Vorjahresbilanz vorgelegt. Zwar sei die Zahl der Krebsdiagnosen gestiegen, doch das liegt zum Teil daran, dass laufend medizinische Fortschritte in dem Bereich erzielt werden, was insgesamt ein Leben mit Krebs möglich macht.
WIEN. Am Samstag, 4. Februar, wird international der "Weltkrebstag" begangen und steht im Zeichen von Vorsorge, Information und Aufklärung. Im Vorfeld dazu hat der Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) eine Vorjahresbilanz vorgelegt. Zwar ist die Zahl der Krebserkrankungen in Österreich gewachsen. Doch das liegt einerseits daran, dass die Gesellschaft immer älter wird, was die Krebs-Statistik anhebt. Andererseits, weil laufend medizinische Fortschritte in dem Bereich erzielt werden, was insgesamt ein Leben mit Krebs möglich macht.
Der WiGeV rechnet, dass in dessen Obhut liegenden Kliniken und Ambulanzen im vergangenen Jahr rund 34.000 Patientinnen und Patienten mit einer Krebsdiagnose behandelt wurden. Davon waren 51 Prozent Männer und 49 Prozent Frauen. Am häufigsten wurden onkologische Erkrankungen der Prostata, Brust, Verdauungsorgane und Lunge therapiert. Auch Haut- und Bluterkrankungen gehören zu den häufigsten Krebsdiagnosen im WiGev.
Überlebenschance um zehn Prozent erhöht
Welche überragenden Fortschritte außerdem in der Medizin gemacht wurden, zeigen folgende Zahlen. So wurden in den vergangenen 20 Jahren 140 neue Arzneimittel zur Behandlung von onkologischen Erkrankungen zugelassen, die Überlebenschance von Krebserkrankten konnte insgesamt um zehn Prozent gesteigert werden.
"Viele früher tödlich verlaufende Krebserkrankungen können heute geheilt oder in chronische Erkrankungen umgewandelt werden. Auch im letzten Jahr gab es viele bahnbrechende Neuerungen bei Krebstherapien, die auch die Behandlungserfolge von Patient*innen im Wiener Gesundheitsverbund maßgeblich verbessern werden", so Hannes Kaufmann, Leiter der 3. Medizinischen Abteilung für Onkologie und Hämatologie an der Klinik Favoriten und Klinik Landstraße, anlässlich des Weltkrebstags.
Fortschritte in der Lungenkrebstherapie
Die Entwicklung der Diagnostik und Therapie bei onkologischen Erkrankungen steigert sich rasant weiter. Standen früher hauptsächlich Operation, Chemotherapie und/oder Bestrahlung zur Behandlung von Krebserkrankungen zur Verfügung, haben zielgerichtete Immun- und Antikörpertherapie sowie die Kombination diverser Behandlungen neue Perspektiven eröffnet. "Vor allem in der Behandlung von Brust- und Darmkrebs sowie bei bösartigen Bluterkrankungen konnten im letzten Jahr sensationelle neue Therapieansätze entwickelt und Erfolge erzielt werden", freut sich Kaufmann.
Auch die Erfolge in der Behandlung von Lungenkrebs haben sich stark verbessert. Mehr als 4.000 Patientinnen und Patienten wurden 2022 damit in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes behandelt. "Leider ist Lungenkrebs immer noch die am häufigsten zum Tode führende Krebserkrankung. Die Einführung moderner, zielgerichteter Substanzen konnte aber die Behandlungsergebnisse nachhaltig verbessern und die Verträglichkeit der Therapien steigern", so Maximilian Hochmair, Lungenkrebsexperte in der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Klinik Floridsdorf.
"Auch wenn die neuen Therapien nicht immer zu einer Heilung der Patient*innen führen, verlängern sie zumindest das Überleben und verbessern die Lebensqualität der Patient*innen deutlich", meint der Pneumologe abschließend.
Rotes Kreuz bittet um Blut- und Stammzellspenden
Anlässlich des Weltkrebstags erinnert das Österreichische Rote Kreuz auch wieder daran, wie wichtig es ist, Blut zu spenden. Rund 20 Prozent aller Blutkonserven in Österreich werden für Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen benötigt. "Blut ist das wichtigste Notfallmedikament und durch nichts ersetzbar. Wer freiwillig Blut spendet, leistet einen unverzichtbaren Beitrag für die Behandlung vieler chronischer Krankheiten und für die Versorgung bei Unfällen“, sagt Transfusionsmedizinerin Ursula Kreil vom Österreichischen Roten Kreuz.
Auch mit einer Stammzellspende würde vielen Menschen, die an bösartigen Bluterkrankungen wie Leukämie leiden, geholfen werden. Dabei werden die blutbildenden Stammzellen einer gesunden Spender:in auf die erkrankte Person übertragen.
Alle Blutspendetermine in deiner Nähe findest du unter: www.gibdeinbestes.at/termine
Hier kannst du dich zur Stammzellspende registrieren: www.roteskreuz.at/stammzellen
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