500 Euro pro Dienst
WiGeV zahlt Prämie für Pflege-Springer in Spitälern
Eine weitere Maßnahme gibt es derzeit in den Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGeV), um gegen akuten Personalmangel zu kämpfen: eine fette Prämie für Springerdienste. Bis zu 750 Euro pro Dienst sind möglich.
WIEN. Seit einigen Wochen ist die Situation in den Wiener Spitälern alles andere als optimal, es fehlt an jeder Ecke an Personal. Die BezirksZeitung berichtete am Freitag, dass es seit Anfang des Jahres bereits elf Gefährdungsanzeigen gab.
Noch immer fehlen in den Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGeV) fast 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf BezirksZeitung-Anfrage sagte eine Sprecherin vor einiger Zeit, dass man zuletzt vielfache Maßnahmen gesetzt hat, um den Arbeitsplatz in den Spitälern "attraktiv zu gestalten" sowie den Berufseinstieg zu erleichtern.
Seit einiger Zeit bietet man Teilzeitanstellungen, Betriebskindergärten, eine Gesundheitsförderung, vielfache Karrieremöglichkeiten, Coaching, Führungskräfte-Schulungen sowie Aus-, Fort- oder Weiterbildungen für das Personal. Und: Mitarbeiter, die erfolgreich Bekannte für einen Job beim WiGeV anwerben, bekommen ab sofort 1.000 Euro.
Es gibt auch eine weitere Prämie, und zwar für Springerdienste. Denn wie Wolfgang Hofer, der Vorsitzende Personalvertreter im AKH, im "Ö1 Morgenjournal" erklärt, bekommt eine Pflegerin oder ein Pfleger, der auf einer anderen Station kurzfristig einspringt, 500 Euro Prämie. Derzeit sind 16 Stationen als versorgungskritische Bereiche definiert, etwa in den Kliniken Donaustadt, Favoriten, Hietzing, Ottakring. Eine Hotspot-Station ist auch Hofers Urologie.
Nur für diplomiertes Pflegepersonal
Hofer erzählt, dass es auch Bereiche bei Operationen und der Chirurgie gebe, die solche Hotspot-Stationen sind: "Das konkrete Angebot ist, dass hausweit ausgeschrieben wird, dass Dienste hier zur Verfügung stehen, die mit einer besonderen Prämie bedacht sind, und alle Mitarbeiter, die fachlich dafür geeignet sind, diese Dienste übernehmen können und dafür eine Prämie von 500 Euro pro Dienst bekommen.“
Interessiertes Personal kann sich dann bei der jeweiligen Pflegedirektion melden und sie werden dann von den Stationen kontaktiert. Die Prämie sei laut Hofer "in dem Bereich für Gesundheitsberufe eine schon relativ große Menge Geld, wenn man rechnet, dass man so zwischen 2.200 und 2.500 Euro netto verdient". Es können auch 750 Euro werden, wenn es zu Überstunden kommt.
Der WiGeV erklärte gegenüber "Ö1", dass es sich bei den Prämienzahlungen um ein Pilotprojekt handle, das vorerst bis Ende Juli laufen soll. Bereits 290 Prämiendienste wurden in den ersten drei Wochen übernommen, mehr als 930 Pflegerinnen und Pfleger hätten sich für die Pooldienste gemeldet. Das Pilotprojekt gilt nur für diplomiertes Pflegepersonal.
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