Mit 89 Jahren
Wiener Bühnendarstellerin Elisabeth Orth verstorben

- Die heimische Theaterlandschaft trauert um die Wiener Bühnendarstellerin Elisabeth Orth. (Archiv)
- Foto: Franz Gruber / KURIER / picturedesk.com
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Die Wiener Schauspielerin Elisabeth Orth, prägende Burgtheater-Größe und Stimme des deutschsprachigen Theaters, ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Würdigungen gibt es unter anderem von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der sie als "Lichtgestalt der Schauspielkunst" bezeichnete.
WIEN. Die heimische Theaterlandschaft trauert um die Wiener Bühnendarstellerin Elisabeth Orth. Sie war langjähriges Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und eine der markantesten Stimmen des deutschsprachigen Theaters. Die Kammerschauspielerin starb am Samstagmorgen im Alter von 89 Jahren, wie das Burgtheater mitteilte.
"Das Haus trauert um Elisabeth Orth, eine der prägendsten Stimmen unseres Ensembles", erklärte Burgtheater-Direktor Stefan Bachmann. Orth sei nicht nur eine herausragende Schauspielerin, sondern auch eine "Instanz im zivilgesellschaftlichen Engagement" gewesen.
Aus Schauspieler-Dynastie
Geboren am 8. Februar 1936 in Wien als Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger, entstammte Orth einer der bekanntesten Schauspielerfamilien des Landes. Den Namen Hörbiger legte sie später ab und nahm den Mädchennamen ihrer Großmutter mütterlicherseits an.

- Geboren am 8. Februar 1936 in Wien als Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger, entstammte Orth einer der bekanntesten Schauspielerfamilien des Landes. (Archiv)
- Foto: HANS PUNZ / APA / picturedesk.com
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Nach ihrer Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar spielte sie zunächst in Ulm, Köln und München, ehe sie 1973 zum Ensemble des Burgtheaters stieß. Dort wirkte sie über Jahrzehnte in prägenden Inszenierungen mit und erhielt 2015 den Ehrentitel der Doyenne des Hauses. 2022 wurde sie mit dem Nestroy-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Orth war nicht nur auf der Bühne präsent, sondern auch im Film und Fernsehen, unter anderem in Produktionen von Michael Haneke, Klaus Maria Brandauer und Stefan Ruzowitzky. Abseits ihrer künstlerischen Tätigkeit engagierte sie sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung – wofür sie unter anderem das Bundesehrenzeichen für Toleranz und Menschenrechte erhielt.
Ludwig: "Lichtgestalt der Schauspielkunst"
Die Wiener Politik und Kultur würdigte ihr Wirken. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) bezeichnete sie als eine "Instanz des deutschsprachigen Theaters". Mit "großer Bestürzung" hat auch Bürgermeister Michael Ludwig auf den Tod von Elisabeth Orth reagiert. "Sie war eine der herausragendsten Menschendarstellerinnen der deutschsprachigen Bühne", so Ludwig. Er nannte sie zudem eine "Lichtgestalt der Schauspielkunst", die "unvergessen" bleibe.
Auch der Elisabeth-Orth-Preis, der seit 2022 vergeben wird, trägt ihren Namen. Am Burgtheater wird anlässlich ihres Todes Trauerbeflaggung angeordnet. Die am Sonntagabend angesetzte Premiere von Elfriede Jelineks Stück "Burgtheater", das Orths Familie thematisiert, soll im Zeichen des Gedenkens stehen – eine Gedenkminute ist nach der Vorstellung geplant.
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