Corona-Virus in Wien
Ärztefunkdienst übernimmt Covid-19-Erstdiagnose

Das Ärzteteam des Wiener Ärztefunkdiensts ist bei Covid-19-Einsätzen mit umfangreicher Schutzkleidung ausgerüstet, um nicht angesteckt zu werden. | Foto: Ärztekammer Wien/Bernhard Noll
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  • Das Ärzteteam des Wiener Ärztefunkdiensts ist bei Covid-19-Einsätzen mit umfangreicher Schutzkleidung ausgerüstet, um nicht angesteckt zu werden.
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Es gibt einen akkordierten Notfallplan bei Covid-19- bzw. Coronavirus-Verdachtsfällen: Dabei übernimmt der Ärztefunkdienst die zentrale Rolle. Betroffene sollen 1450 anrufen.

WIEN. "Seit Freitag, 28. Februar, 7 Uhr Früh übernimmt der Ärztefunkdienst nicht nur die Erstdiagnose, sondern auch alle weiteren Hausbesuche von Corona-Verdachtsfällen in Wien", so der Präsident der Wiener Ärztekammer, Thomas Szekeres. Das ist die konkrete Vorgangsweise:

Ruft jemand das Gesundheitstelefon 1450 an, wird von medizinisch ausgebildetem Personal per Telefon gecheckt, ob ein Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion vorliegt: "Hat er entsprechende Symptome wie bei einer Verkühlung, also Fieber, Husten, Lungenentzündung, leidet er unter Atemnot? Dann wird weiter gefragt: Hat er sich in letzter Zeit in einem Coronavirus-Risikogebiet aufgehalten, also etwa in Norditalien oder Teilen Asiens? Hatte er Kontakt mit tatsächlich Covid-19 bzw. am Coronavirus Erkrankten?", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres, KAV-Direktor Michael Binder und Andreas Krauter von der ÖGK (v.l.)
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Coronaverdacht: Ärztefunkdienst, bitte kommen

"Wenn Symptome und Risikoverhalten bejaht werden, macht sich der Ärztefunkdienst mit einem 'Mobile Home Sampling Team' zu einem Hausbesuch beim Patienten auf den Weg. Dort nimmt einer der insgesamt 200 Ärzte des Ärztefunkdiensts im Rahmen der Erstdiagnose einen Nasen- oder Rachen-Abstrich beim Patienten", so Andreas Krauter von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), die die Einsätze bezahlt.

Betroffene sollten sich übrigens auf einen ungewöhnlichen Anblick gefasst machen, ist doch das Ärztefunkdienst-Team mit umfangreicher Schutzkleidung (u.a. Maske, Brille, Haube, Mantel und Schürze) ausgerüstet, um eigene Infektionen zu verhindern.

Maske, Haube, Brille - die Schutzausrüstung des Ärztefunkdiensts ist gewöhnungsbedürftig. | Foto: Ärztekammer Wien/Bernhard Noll
  • Maske, Haube, Brille - die Schutzausrüstung des Ärztefunkdiensts ist gewöhnungsbedürftig.
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Test dauert 6 bis 8 Stunden

Die Abstrichproben werden dreimal täglich vom Gesundheitsamt der Stadt Wien (MA 15) zentral abgeholt und zur Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) gebracht, wo sie auf den Coronavirus getestet werden", so Johannes Steinhart, Vizepräsident der Ärztekammer. Bis das Testergebnis vorliegt, was rund sechs bis acht Stunden dauert, muss der Patient zuhause, in "Heim-Absonderung", bleiben: Das besagen die Vorschriften des Epidemiegesetzes, erläutert Michael Binder vom Krankenanstaltenverbund (KAV).

Ist der Coronavirus-Test negativ, der Patient also nicht infiziert, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen gewöhnlichen grippalen Infekt oder um eine klassische Grippe. Die weitere Behandlung des Patienten macht dann der Hausarzt.

Coronavirus-Test positiv

Ist der Coronavirus-Test positiv, der Patient also infiziert, wird von den Ärzten des Ärztefunkdiensts weiter abgeklärt: Hat der Patient starke Symptome oder gehört er zu einer Risikogruppe (etwa Kinder, ältere Menschen oder Leute mit geschwächtem Immunsystem)? In diesem Fall wird er mittels sicherem Krankentransport in das Kaiser-Franz-Josef-Spital gebracht, wo eine eigene Isolierstation für am Coronavirus Erkrankte eingerichtet worden ist.

Zeigt ein mit dem Coronavirus infizierter Patient nur milde Symptome, übernehmen die Ärzte des Ärztefunkdiensts seine Nachbehandlung mittels Hausbesuchen und Medikamenten.

"Es ist sehr wichtig, dass sich Coronavirus-Verdachtsfälle nicht selbständig auf den Weg zum Arzt machen: Unterwegs und im Wartezimmer könnten sie andere Menschen infizieren", so Hacker. "Wien ist eine dichtbesiedelte Großstadt, darum muss das unbedingt vermieden werden." Aus diesem Grund sollte bei Symptomen, die auf eine Infektion hindeuten, zuallererst das Gesundheitstelefon 1450 angerufen werden. Hat man Fragen oder Sorgen, die das Coronavirus betreffen, ist man bei der Coronavirus-Hotline unter 0800 555 621 richtig.

Wie ist der Ärztefunkdienst aufgestellt?

Im Ärztefunkdienst machen zwei Ärzte rund um die Uhr in sechs- oder zwölf-Stunden-Schichten Dienst. Während des Tages sind zwei Ärztefunkdienstautos im Einsatz, plus ein Laborauto, das die Abstriche ins Labor bringt. Während der Nacht ist ein Funkdienstauto und das Laborauto unterwegs. Die Ärztekammer hat Vorsorge getroffen, im Bedarfsfall weitere Autos sowie Ärzte einzusetzen.

Wiens erster Coronavirus-Fall

Am Donnerstag, 27. Februar, hatte Wien den ersten Patienten mit bestätigtem Coronavirus: Ein 72-jähriger lag in einer Isolierstation in der Rudolfstiftung. Inzwischen ist der Mann mit einem Infektionstransport der Berufsrettung in das Kaiser-Franz-Josef-Spital überführt worden, weil es dort eine Spezialstation für Covid-19-Fälle mit schwerem Krankheitsverlauf gibt.

Der Verdachtsfall vom selben Tag stellte sich inzwischen als tatsächliche Covid-19-Infektion heraus: Es handelt sich um einen Familienvater, der mit seiner Frau und zwei Kindern vor kurzem in Norditalien - einer Coronavirus-Risikoregion - auf Urlaub gewesen ist. Auch die Frau ist mit dem Coronavirus infiziert, wie Gesundheitsstadtrat Pater Hacker bekanntgab. Beide Fälle werden jedoch nicht als schwer bzw. kritisch eingestuft: "Diese Patienten werden hoffentlich bald von selber wieder gesund werden, aber wir unterstützen sie natürlich dabei", so Ärztekammerpräsident Szekeres. Insgesamt gibt es derzeit in Wien also drei bestätigte Covid-19-Fälle.

Spitalspersonal ist gesund

Rund 181 Mitarbeiter der Rudolfstifung, in der der 72-jährige Patient stationär aufgenommen war, wurden bereits getestet. Bei niemandem konnte das Coronavirus nachgewiesen werden.

Gerätselt wird noch immer über die Infektionskette beim ersten Wiener Patienten, weil dieser laut eigener Aussage vorher nicht im Ausland unterwegs gewesen war. Die Suche nach dem "Patient Null", also jener Person, die beim ersten Patienten als Coronavirus-Überträger fungierte, bei der er sich also angesteckt hat, sei im Laufen. Das sei allerdings "Detektivarbeit", so KAV-Direktor Binder.

Gemüse und Obst stärken das eigene Immunsystem, damit beißt sich der Coronavirus förmlich die Zähne aus. | Foto: Judith Kunde
  • Gemüse und Obst stärken das eigene Immunsystem, damit beißt sich der Coronavirus förmlich die Zähne aus.
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Tipps zur Immunabwehr

Aktuell gibt es noch keine Medikamente, die spezifisch gegen das Coronavirus helfen, auch Impfstoff wird noch keiner angeboten. Darum ist es besonders wichtig, das eigene Immunsystem zu stärken, um gar nicht erst angesteckt zu werden. Aber wie? Verzicht auf Rauchen und Alkohol sind die wichtigsten Tipps. Genügend erholsamer Schlaf gehört aber ebenso dazu, wie die ausreichende Versorgung mit Vitaminen: Jeden Tag Gemüse und Obst zu essen, wird dringend empfohlen. Gezuckerte Speisen und Getränke sollte man ganz meiden, trinken am besten Leitungswasser. Knoblauch, Zwiebel, Kurkuma und Co. haben ebenfalls stärkende Wirkung auf das Immunsystem. Dazu sollte man sich täglich mindestens eine halbe Stunde lang flott in guter Luft im Freien bewegen.

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