Stephansplatz
Angeklagter bestreitet Mordversuch an Trafikant in der U3
Im vergangenen Jänner soll ein 21-Jähriger einen 63-Jährigen in der U3 bewusstlos geschlagen und danach immer wieder auf ihn eingeschlagen haben. Jetzt steht der junge Mann vor Gericht - und bestreitet das Geschehene.
WIEN. Wie MeinBezirk.at bereits berichtete (siehe unten), soll im vergangenen Jänner ein 21-Jähriger einen 63-Jährigen in der U3 bewusstlos geschlagen und danach immer wieder auf ihn eingeschlagen haben.
Am Dienstag, 29. August, steht der Tatverdächtige vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Wien geht von einem bedingten Tötungsvorsatz aus. Der Verteidiger und der Angeklagte widersprechen dieser Annahme, der Angeklagte erklärt, dass er das 63-jährige Opfer nicht habe töten wollen. Der "ORF" berichtet, dass der Angeklagte während der Verhandlung erklärte, Prinzipien in seinem Leben zu haben, an die er sich streng halte: "An so etwas würde ich nie denken."
Er erklärt weiter, dass er damals unter Drogeneinfluss gestanden sei und in der U-Bahn "angerempelt" wurde: "Ich habe gedacht, jemand will kämpfen", erklärt er seine Motivation und habe auf diese vermeintliche Kampfansage reagiert. Das Geschehene täte ihm furchtbar Leid und er bereue, was da passiert sei: "Ich habe dann eh aufgehört", sagte er im Zuge der Gerichtsverhandlung.
Erinnerung abgeschaltet
Das 63-jährige Opfer hat keine Erinnerungen an den Vorfall mehr, in seiner Zeugenaussage erklärt er, dass die Erinnerung "abgeschaltet" sei. Erst im Spital kehrte diese wieder, als er die Uhrzeit vor sich sah. Er trug von dem Vorfall schwere Verletzungen davon.
Der junge Angeklagte erklärt, dass er beim U-Bahn-Fahren oft tiefes Unbehagen verspüre. Physiotherapie helfe ihm, sich körperlich gut zu fühlen. Sein Ausraster gegenüber dem Trafikanten wurde erst beendet, nachdem ein weiterer Fahrgast eingegriffen hatte.
Schwere Persönlichkeitsstörung
Laut einem Gutachten wird dem jungen Mann eine kombinierte Persönlichkeitsstörung attestiert. Weshalb die Staatsanwaltschaft unter anderem das Unterbringen in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt hat. Der mutmaßliche Täter ist zwar zurechnungsfähig, aber wird als sehr gefährlich eingestuft.
Was passierte? Ein 63-jähriger Trafikant war im Jänner dieses Jahres auf dem Heimweg. Als er sich in der U-Bahn neben einen jüngeren Mann setzte, bat er diesen, sich etwas anders hinzusetzen, da dieser sehr viel Platz einnahm. Dieser ignorierte die Bitte, als die Bitte ein weiteres Mal ausgesprochen wurde, schlug der junge Mann mehrmals, ohne jegliche Vorwarnung, mit der Faust ins Gesicht des Trafikanten ein.
Der Trafikant verlor das Bewusstsein und fiel zu Boden. Das weitere Geschehen ist durch die Überwachungskameras genau dokumentiert. Der 21-Jährige stellte sich über den Bewusstlosen und drosch auf dessen Kopf und Brustbein ein. Dieser erlitt schwere Verletzungen.
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