Weniger Autos
Bilanz nach einem Jahr flächendeckenden Parkpickerl in Wien

- Vor einem Jahr wurde das Parkpickerl flächendeckend in ganz Wien eingeführt. Nun zieht die Stadt Wien eine Bilanz.
- Foto: Michael Fousert / Unsplash
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Pünktlich zum einjährigen Bestehen des flächendeckenden Parkpickerls in Wien, liegt nun eine erste Bilanz vor. Es zeigt sich, dass seither mehr Parkplätze frei bleiben.
WIEN. Am 1. März jährt sich die Einführung des flächendeckenden Parkpickerls für ganz Wien. Das nimmt die Stadt Wien zum Anlass, eine Bilanz zu ziehen. Dabei ist von einer "Erfolgsgeschichte" die Rede.

- Nach einem Jahr zieht die Stadt Wien eine Bilanz zum flächendeckenden Parkpickerl.
- Foto: Stadt Wien
- hochgeladen von Kathrin Klemm
„Wir haben viel versprochen und alles gehalten. Mit der wienweiten Pickerl-Einführung haben wir jede Menge Platz im öffentlichen Raum gewonnen, sowohl den Autopendlerverkehr als auch den Parkplatzsuchverkehr deutlich reduziert und damit einen Meilenstein für den Klimaschutz erreicht", sagt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Es wird deutlich weniger geparkt
Laut der ersten Evaluierung parken viel weniger Autos ohne Wiener Kennzeichen. Zudem gibt es eine deutliche Reduktion der Stellplatzauslastung in den Erweiterungsbezirken – also Simmering, Hietzing, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing – an Hotspots sogar um bis zu 68 Prozent.

- Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Wiener Neos- Klubobfrau Bettina Emmerling (v.l) sehen das flächendeckende Wiener Parkpickerl als eine "echte Erfolgsstory".
- Foto: PID/Christian Fürthner
- hochgeladen von Kathrin Klemm
"Damit ist jetzt mehr Platz für Begrünungs- und Entsiegelungsprojekte oder auch für den Radverkehr", so Sima. Für die Zukunft bedeute das eine vielversprechende Attraktivierung des öffentlichen Raums und mehr Lebensqualität.
„Das flächendeckende Parkpickerl für ganz Wien bereits im ersten Regierungsjahr umzusetzen war ein wichtiger und starker Schritt im Sinne des Klimaschutzes", sagt die Wiener Neos-Klubobfrau Bettina Emmerling. Seit der Einführung habe man einerseits mehr Platz im öffentlichen Raum und andererseits auch einen Anreiz geschaffen, auf alternative Mobilitätsformen umzusteigen.
Die vier neuen Bezirke im Detail
Mit der Einführung des flächendeckenden Parkpickerls wurden mit 1. März 2022 auch Floridsdorf, Donaustadt, Liesing und Hietzing in die Parkraumbewirtschaftung integriert. In Simmering gab es bereits das Parkpickerl, aber nicht im ganzen Bezirk, was sich ebenfalls vor einem Jahr geändert hat. Nun liegen auch Detailergebnisse der betroffenen Bezirke vor:
- Floridsdorf
Ein Unterschied zeigt sich im 21. Bezirk etwa abends: Anstelle der 74,9 Prozent waren nach der Einführung des Parkpickerls nur 63,8 Prozent der Stellplätze belegt. Am Morgen wurden anstelle der 71,7 Prozent nur noch 52,7 der Parkplätze genutzt – ein Rückgang von rund 19 Prozent.

- Seit 1. März 2022 gibt es in Wien das Parkpickerl. Nun zieht die Stadt Wien eine Bilanz, wie sich die Auslastung der Parkplätze seither verändert hat.
- Foto: Stadt Wien
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
An gewissen Flordisdorfer Hotspots ist das Minus noch größer: So sank in der Shuttleworthstraße vormittags die Auslastung von 99,9 auf 63 Prozent – ein Minus von rund 37 Prozent. Noch erheblicher ist der Unterschied beim Bahnhof Strebersdorf, wo es ein Minus von 68,5 Prozent gibt – also von 98,1 auf 29,6 Prozent.
Zudem wurde im 21. Bezirk der Anteil an Fahrzeugen ohne Wiener Kennzeichen durch das Parkpickerl gesenkt. Waren es zuvor an die 20,3 Prozent der Autos, sind es nun nur noch 7,5 Prozent – ein Rückgang von rund zwei Drittel.
- Donaustadt
Ähnlich wie in Floridsdorf sind auch die Ergebnisse der Evaluierung in der Donaustadt. Hier fiel die durchschnittliche Auslastung der Parkplätze um rund 14 Prozent (also von 76,1 auf 62,3 Prozent).
Auch in diesem Fall gibt es einige Gebiete, in denen der Unterschied besonders deutlich ist. So waren etwa in der Industriestraße/Lange Allee vormittags nur 48,3 Prozent – anstelle der zuvor 100 Prozent – belegte Parkplätze. In Kaisermühlen wurde der Anteil von 100 auf 62,7 Prozent reduziert.

- In der Donaustadt wurde das Parkpickerl 2022 freudig erwartet – mit Stadträtin Ulli Sima (2.v.l.) und Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (r., beide SPÖ).
- Foto: David Hofer
- hochgeladen von David Hofer
Beim Blick auf die Nicht-Wiener-Kennzeichen zeigt sich ebenfalls ein Minus von rund 70 Prozent. War es vor dem Parkpickerl noch ein Anteil 20 Prozent, sind jetzt nur noch 6,2 Prozent der parkenden Autos nicht aus Wien.
- Liesing
Ein Rückgang der genutzten Parkplätze zeigt sich auch in Liesing, wo nun vormittags rund 18 Prozent weniger an Parkplätzen genutzt werden. Damit sank der Anteil von 76,1 auf 58,2 Prozent.
Am höchsten ist der Unterschied in Siebenhirten mit einem Rückgang von rund 40 Prozent. So waren vor März 2022 vormittags noch 96,6 Prozent der Parkplätze beleg. Jetzt sind es nur noch 55,9 Prozent. Auch in Erlaa zeigt sich mit einem Minus von 32 Prozent ein hoher Rückgang.

- Ein deutlicher Unterschied der Parkplatzsituation zeigt sich in Siebenhirten, wo vor allem rund um die Endstation der U6 viel geparkt wurde, vor allem auch von Autos ohne Wiener Kennzeichen.
- Foto: Manfred Helmer / Wiener Linien
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Im Bezirksvergleich am größten ist in Liesing das Minus an geparkten Autos ohne Wiener Kennzeichen. Hier verzeichnet man eine Verringerung um 89 Prozent
Besonders bemerkenswert ist in Liesing der Rückgang des Anteils an Fahrzeugen mit Nicht-Wiener-Kennzeichen. Aktuell nehmen diese dort nur 4 Prozent der Parklätze in Anspruch, was ein Minus von 89 Prozent entspricht.
- Hietzing
Vergleichbare Ergebnisse liefert die Evaluierung im 13. Bezirk: Anstelle der 77,5 Prozent belegter Parkplätze vor der Einführung des Parkpickels, sind es jetzt 61,3 Prozent – ein Rückgang von rund 16 Prozent.

- Seit März 2022 gilt das Parkpickerl nun für ganz Wien – somit auch in Floridsdorf, Donaustadt, Hietzing und Liesing.
- Foto: David Hofer
- hochgeladen von David Hofer
In Ober St.Veit zeigt sich die größte Veränderung. Waren hier zuvor 99,2 Prozent der Parkplätze genutzt, sind es nun 70,8 Prozent – das entspricht einer Verringerung von mehr als 28 Prozent.
War vor der Einführung des Parkpickerls rund ein Fünftel der Stellplätze von Fahrzeugen ohne Wiener Kennzeichen belegt, sind es jetzt nur mehr 4 Prozent. Damit sind vier von fünf parkenden Fahrzeugen ohne Wiener Kennzeichen aus dem öffentlichen Raum der Stadt verschwunden. Das bedeutet zugleich auch, dass hier der Pendlerverkehr zurückgegangen ist.
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