Wiener Parklets
Grätzloasen auch im Winter - die Vor- und Nachteile

Nicht nur Schanigärten dürfen künftig ganzjährig öffnen, auch die beliebten Grätzloasen können ab sofort das ganze Jahr über im öffentlichen Raum stehen bleiben. | Foto: PID/Christian Fürthner
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Nicht nur Schanigärten dürfen künftig ganzjährig öffnen, auch die beliebten Grätzloasen können ab sofort das ganze Jahr über im öffentlichen Raum stehen bleiben.

WIEN. Im Jahr 2020 wurde aufgrund der Corona-Beschränkungen als Alternative zu Treffen in Innenräumen eine ganzjährige Aufstellung von Grünen Parklets durch die Stadt Wien erlaubt. Seit 2021 wurde diese Ausnahme jährlich verlängert. Die Grünen Parklets – das sind öffentlich zugängliche, begrünte Aufenthaltsbereiche in einer Parkspur – wurden bis ins Jahr 2020 nur saisonal von März bis November bewilligt und mussten jedes Jahr über den Winter abgebaut werden. 

Immer mehr Initiativen wollen allerdings ihre Grätzloasen der Bevölkerung im Grätzl auch im Winter anbieten. Ab diesem Herbst können somit Grüne Parklets ganzjährig im öffentlichen Raum stehen. Wie bisher ist ein Antrag bei der Stadt Wien (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten) zu stellen. Die Genehmigung wird auf maximal zwei Jahre befristet, danach kann erneut beantragt werden. Wichtig: Grüne Parklets müssen auch über die Wintermonate durch die Antragstellerinnen und Antragsteller betreut werden.

Am 15. September findet der globale „Park(ing) Day“ statt, an dem die Initiativen im Grätzl ein buntes Programm auf die Beine stellen. | Foto: PID/Christian Fürthner
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"Ich freue mich, dass es gelungen ist, diesem Wunsch mit einer neuen Regelung nachzukommen“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Parklet statt Parkplatz

Die neue Regelung ist eine Win-Win-Win-Situation für fast alle Beteiligten. "Bewohnerinnen und Bewohner im Grätzl haben dadurch das ganze Jahr über ein Angebot, mit anderen Menschen in der Nachbarschaft in Kontakt zu kommen, zum Beispiel beim Punschtrinken oder bei Winterkleidungs-Tauschbörsen", so Czernohorszky. Auch die Begrünung der Parklets wird laut des Politikers nachhaltiger, denn durch die ganzjährige Stehgenehmigung können Kletterpflanzen eingesetzt werden, die in den Sommermonaten ein natürliches Schattendach liefern. Das heißt: mehr Schatten und kühlere Plätze im Sommer.

Sabrina Halkić, Geschäftsführerin der Lokalen Agenda 21 Wien, ergänzt: „Die Aufstellerinnen und Aufsteller sparen Kosten und Ressourcen. Das Mitmachen wird für die Wienerinnen und Wiener einfacher, wenn nicht mehr einmal im Jahr auf- und abgebaut werden muss. Und nicht zuletzt wird der Verwaltungsaufwand geringer, da weniger Bescheide ausgestellt werden müssen. Ich bin überzeugt, dass die neue Regelung bei den Initiativen gut ankommt."

Für Autofahrerinnen und -fahrer bringen diese Grätzloasen einen Nachteil mit sich: Durch die Parklets fallen nämlich ein bis maximal zwei Parkplätze weg. Das wird womöglich so manchen Wienern sauer aufstoßen. 2022 gab es auf der Wieden Aufruhr bei Anrainerinnen und Anrainern wegen eines unbenutzten Parklets, welches zwei Parkplätze blockierte. MeinBezirk.at berichtete:

Anrainer klagen über angeblich ungenutztes Parklet

Darin kritisierte die ÖVP, dass der Prozess für die Beantragung von Parklets zu einfach sei. "Bereits weniger als eine Handvoll Bezirksbewohner können ein so genanntes Parklet in der Parkspur beantragen. Das Genehmigungsverfahren und der entsprechende Behördenweg gehen unbürokratisch und ratzfatz durch", meinte damals Johannes Pasquali (ÖVP).

FPÖ auch dagegen

Kein Verständnis hat der Wiener FPÖ-Klubobmann und Bezirksparteiobmann in der Josefstadt, Maximilian Krauss, dafür, dass die Grätzloasen nun ganzjährig stehen bleiben dürfen. Über die effektive Nutzung der Holzverschläge – mehr sind die Grätzloasen nämlich nicht – könnte man ohnehin streiten.

Denn gerade im 8. Bezirk ist zu beobachten, dass die Anrainer sich in den Parks aufhalten und nicht die Grätzloasen nutzen. Diese jetzt in der kalten Jahreszeit stehenzulassen und damit Autofahrer, die gerade in der Josefstadt massiv unter der Parkplatznot leiden, die nicht zuletzt wegen des U-Bahnbaus noch verschärft wurde, weiter zu schikanieren, ist für den Freiheitlichen ein Skandal.

Von der Straße lockt das Grün der "Grätzloase" – auf der anderen Seite laden Sitzecken zum Entspannen und Plaudern ein. | Foto: Hollmann
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Trotz so mancher Kritik wird das Angebot positiv von der Wiener Bevölkerung angenommen: Wien belegt europaweit die Spitzenposition mit den meisten Parklets ein, insgesamt wurden mit dem Aktionsprogramm bereits über 400 grüne Parklets unterstützt.

Park(ing) Day am 15. September

Das Aktionsprogramm Grätzloase unterstützt alle, die den städtischen Freiraum im Sinne von Kindern und Jugendlichen oder mit begrünten Parklets gestalten möchten. Eine Jury wählt die besten Aktionen aus. Diese werden finanziell sowie mit Know-how bei Genehmigungen und der Durchführung von Aktionen unterstützt. Die Initiative erfreut sich großer Beliebtheit: 2023 befinden sich 91 Grüne Parklets in Umsetzung – ein neuer Höchstwert.

Wer sich selbst ein Bild von den vielen Projekten machen möchte, hat am 15. September eine gute Gelegenheit. An diesem Tag findet der globale „Park(ing) Day“ statt, an dem die Initiativen im Grätzl ein buntes Programm auf die Beine stellen.

Mehr Infos dazu gibt's hier

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