VCÖ warnt
Jeder dritte Unfall mit Schulkindern in Wien am Zebrastreifen

Im Jahr 2024 gab es in Wien 79 Unfälle mit Schulkindern. Davon fand jeder dritte auf einem Schutzweg statt, rechnet der VCÖ vor. (Archiv) | Foto: Marion Sampl
3Bilder
  • Im Jahr 2024 gab es in Wien 79 Unfälle mit Schulkindern. Davon fand jeder dritte auf einem Schutzweg statt, rechnet der VCÖ vor. (Archiv)
  • Foto: Marion Sampl
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat die Datenbank der Statistik Austria zu Schulwegunfällen analysiert. Im Vorjahr gab es 79 solche Unfälle. Besonders erschreckend für die Experten: 30 Unfälle passierten am Zebrastreifen mit ebenso 30 verletzten Kindern, vier davon schwer.

WIEN. Die erste Woche des neuen Schuljahrs ist geschafft. Und so langsam ist der Nachwuchs gedanklich auch wieder im Unterricht angekommen. Passend zum Zeitpunkt meldet sich der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mit einer neuen Analyse in Wien zu Wort.

Denn während in der Schule wohl die größte Gefahr ein "Fleck" auf die Hausübung oder Schularbeit ist, birgt der Weg dorthin weit mehr Gefahren, wie es scheint. Ganze 79 Unfälle passierten am Weg zum Unterricht in Wien im Jahr 2024, wie man beim Durchforsten der Datenbank von Statistik Austria feststellte.

Besonders erschreckend: 30 dieser Vorfälle, also mehr als jeder dritte Unfall, fanden auf Schutzwegen statt. 26 Kinder wurden dabei leicht, vier sogar schwer verletzt. Dabei sollten gerade diese Zebrastreifen den sicheren Gang über die Straße ermöglichen. 

Sicht verbessern

Der VCÖ hat dafür auch eine eigene Erklärung parat. So würde vielerorts die Sichtverhältnisse zwischen dem motorisierten Verkehr und Fußgängern – insbesondere Kindern – bei Schutzwegen nicht ausreichend sein. Am Straßenrand geparkte Autos würden oftmals die Sicht erschweren oder gar versperren.

26 Kinder wurden 2024 am Weg zu Schule auf Schutzwegen leicht, vier sogar schwer verletzt. (Archiv) | Foto: Tobias Steinmaurer / picturedesk.com
  • 26 Kinder wurden 2024 am Weg zu Schule auf Schutzwegen leicht, vier sogar schwer verletzt. (Archiv)
  • Foto: Tobias Steinmaurer / picturedesk.com
  • hochgeladen von Antonio Šećerović

Daher müsse das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen in der Straßenverkehrsordnung von derzeit fünf auf zehn Meter ausgeweitet werden, fordert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky: "In den vergangenen Jahren hat die Zahl hoher Fahrzeuge zugenommen. Einerseits sind durch den boomenden Online-Handel mehr Transporter unterwegs, andererseits gibt es mehr Pick-ups und große SUV. Hohe Fahrzeuge, die vor einem Schutzweg parken, verstellen leichter anderen Autofahrenden die Sicht auf Kinder, die den Schutzweg überqueren möchten."

Tempo drosseln

Außerdem bringt Jaschinsky eine Dauerforderung der Verkehrsclubs erneut ins Spiel: Tempo 30, insbesondere in Wohngebieten. Das würde auch die Statistik untermauern, denn alle vier Schutzwegunfälle mit schwer verletzten Kindern passierten auf Abschnitten mit einem Tempolimit von 50 km/h, berichten die Verkehrsexperten. Bei Tempo 30 verkürzt sich der Anhalteweg – also der Reaktionsweg plus Bremsweg – im Vergleich zu Tempo 50 auf die Hälfte, rechnet man vor.

Neben diesen Forderungen an die politischen Entscheider appelliert Jaschinsky auch an den einzelnen Fahrzeuglenkenden. Kinder sind nicht ohne Grund vom sogenannten Vertrauensgrundsatz ausgenommen: "Für uns Erwachsene heißt das, besonders aufmerksam, bremsbereit und langsamer fahren. Der Lenker eines Fahrzeuges hat sich gegenüber Personen, für die der Vertrauensgrundsatz nicht gilt, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft so zu verhalten, dass eine Gefährdung ausgeschlossen ist."

Elterntaxis nicht die Lösung

Seit 1994 gibt es auch in der Straßenverkehrsordnung das Prinzip des "unsichtbaren Schutzwegs". Bedeutet: Wann immer ersichtlich ist, dass ein Kind die Straße überqueren möchte, so gilt es anzuhalten – als würde sich dort ein Zebrastreifen befinden. 

Will ein Kind über die Straße, so gilt es stehen zu bleiben – unabhängig davon, ob es einen Schutzweg gibt oder nicht. (Archiv) | Foto: Pixabay/MichaelGaida  (Symbolbild)
  • Will ein Kind über die Straße, so gilt es stehen zu bleiben – unabhängig davon, ob es einen Schutzweg gibt oder nicht. (Archiv)
  • Foto: Pixabay/MichaelGaida (Symbolbild)
  • hochgeladen von MeinBezirk Tirol

Aus Panik, die Kinder nur mehr per Fahrzeug in die Schule zu bringen, also via Elterntaxi, sei nicht die richtige Lösung. Ganz im Gegenteil. Insgesamt seien Schulwege dank zahlreicher Maßnahmen sicherer als Freizeitwege. Der Schulweg ist für Kinder eine wichtige Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu lernen und damit auch auf Freizeitwegen sicherer mobil zu sein, betont die VCÖ-Expertin. Besser wäre Aufklärung auch für den Nachwuchs: Aufmerksamkeit statt Handys im Straßenverkehr gilt nämlich auch für die kleinsten Fußgänger.

Weitere Themen:

Kind blickt auf Handy & stürzt auf U-Bahngleis in Wien

Feuerwehrfahrzeug kollidiert mit Radfahrerin
Betrunkener geht mit Gürtel auf Passanten in Wien los
Im Jahr 2024 gab es in Wien 79 Unfälle mit Schulkindern. Davon fand jeder dritte auf einem Schutzweg statt, rechnet der VCÖ vor. (Archiv) | Foto: Marion Sampl
Will ein Kind über die Straße, so gilt es stehen zu bleiben – unabhängig davon, ob es einen Schutzweg gibt oder nicht. (Archiv) | Foto: Pixabay/MichaelGaida  (Symbolbild)
26 Kinder wurden 2024 am Weg zu Schule auf Schutzwegen leicht, vier sogar schwer verletzt. (Archiv) | Foto: Tobias Steinmaurer / picturedesk.com
Anzeige
Der ikonische Coca-Cola Weihnachtstruck ist auch heuer wieder unterwegs. | Foto: Coca-Cola/Fabian Skala, Martin Steiger
2 Aktion Video 4

Mitfahrt & VIP-Fotospot gewinnen
Der Coca-Cola-Weihnachtstruck tourt wieder durch Österreich

Jedes Jahr bringt der leuchtende Coca-Cola-Weihnachtstruck magische Festtagsstimmung in die Städte. Auch dieses Jahr erwarten dich wieder tolle Gewinnspiele voller weihnachtlicher Momente. Alle Infos dazu gibt es hier! Der beliebte Coca-Cola-Weihnachtsmann ist auch 2025 wieder mit seinem ikonischen Truck unterwegs. Auf seiner Tour macht er an 24 Stopps Halt und sorgt mit seiner Ankunft für leuchtende Augen und besondere Momente der Vorfreude. „Die Coca-Cola Weihnachtstruck-Tour ist für viele...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Hier gehts zu den aktuellen Nachrichten aus Wien

Breaking News als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook

MeinBezirk auf Instagram

MeinBezirk auf Twitter

MeinBezirk auf WhatsApp

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Da schlagen kleine und größere Kinderherzen höher: Das Dezember-Gewinnspiel hat mit einigen tollen Preisen auf.
1

Newsletter-Gewinnspiel
Zum Jahresfinale verlosen wir noch einmal tolle Preise

Einmal im Jahr fällt unser Newsletter-Gewinnspiel etwas größer aus, nämlich dann, wenn es Dezember ist. Für alle Wiener Newsletter-Abonnenten gibt es die Chance, einen von vielen, tollen Preisen zu gewinnen. Wir danken an dieser Stelle unseren Partnern, die uns die Preise zur Verfügung gestellt haben. Wie jedes Jahr, haben wir auch heuer wieder ein großartiges Gewinnspielpaket geschnürt, dass wir unter allen Wiener Newsletter-Abonnenten verlosen. Was man dazu tun muss? Nun, einfach für den...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.