Sorge vor Corona-Welle
Kindergarten-Personal fordert Unterstützung für den Herbst
Bessere Vorbereitung als im letzten Jahr und Antworten auf offene Fragen fordern die Gewerkschaften der Elementarpädagoginnen und -pädagogen vom Bildungsminister.
WIEN. Ausgeliefert haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindergärten im letzten Herbst gefühlt: Während Schulen geschlossen waren und Home Office die Regel, herrschte in den Kindergärten Hochbetrieb – und das ohne Abstandsregeln oder durchgehender Maskenpflicht. Die Folge: Viele Kindergärtnerinnen und Kindergärtner sind an Corona erkrankt. Wie viele, dass weiß man nach wie vor nicht, so eine Sprecherin des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB): "Es gibt keine Daten."
Die fehlenden Informationen, auch über die Zahl der geimpften Kolleginnen und Kollegen, stößt den vier für das Kindergartenpersonal zuständigen Gewerkschaften sauer auf. Sie verlangen von Bildungsminister Heinz Faßmann in einem offenen Brief, dass die Vorbereitungen für den Herbst besser laufen als im vergangenen Jahr.
Tests für Kinder und klare Regeln
Zu den Forderungen gehören eine einheitliche Teststrategie für Personal und auch für Kinder, die von den Eltern getestet werden sollten. Einer Corona-Impfpflicht stehen die Gewerkschaften hingegen skeptisch gegenüber: "Wir wünschen uns, dass möglichst viele Kolleginnen und Kollegen sich impfen lassen, aber verpflichtend sollte es nicht sein." Dass Wien von neuem Personal in den öffentlichen Kindergärten einen Impfnachweis verlangt, wird daher eher abgelehnt.
Gefordert werden auch klare und exakte Strategien Masken- und Abstandsregelungen sowie bei Schließungen der Einrichtungen klare Quarantäneregeln, Contact-Tracing und Regelungen für Eltern – hier gab es im letzten Jahr einiges an Verwirrung und etliche Änderungen.
Corona-Prämie auch für die Kindergärten
Den Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen, die während der Corona-Pandemie hohen Belastungen und einem beträchtlichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt waren, würde außerdem eine Corona-Prämie in Anlehnung an die Zahlungen für das Gesundheitspersonal zustehen, so der ÖGB. Weiters wird auf eine Teilnahme der Gewerkschaften im Beirat für Elementarpädagogik, der über die Zukunft des Berufs berät, gepocht.
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