Städtebarometer
Lebensqualität für Wiener unter Österreich-Durchschnitt
Der SORA-Städtebarometer 2023 steht im Zeichen der Kultur. Im Vorfeld auf den 72. Österreichischen Städtetag wurden die Ergebnisse dazu unter anderem von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) präsentiert. In Wien etwa wurde die Lebensqualität im Vergleich zu anderen Städten am niedrigsten wahrgenommen.
WIEN. Gemeinsam mit dem Sozialforschungsinstitut SORApräsentierte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der auch Städtebund-Präsident ist, am Dienstag, 30. Mai, im Vorfeld auf den 72. Österreichischen Städtetag in Bad Ischl, den Städtebarometer 2023. Der Schwerpunkt der diesjährigen Umfrage lag auf dem Thema Kultur, aber auch die wahrgenommene Lebensqualität wurde befragt.
Die jüngsten Erhebungen zeigen, dass Letztere im Zuge der multiplen Krisen im Jahresvergleich abgenommen hat. So zeigen sich die Befragten pessimistischer als noch im Jahr 2022, wo noch 88 Prozent die Lebensqualität in ihrer Heimatstadt als hoch bzw. sehr hoch schätzten.
Lebensqualität wegen Krise gesunken
Dieser Wert sank für 2023 auf 79 Prozent. In Wien war die Zahl sogar etwas niedriger. So schätzten 75 Prozent der Wienerinnen und Wiener die Lebensqualität als hoch bzw. sehr hoch ein – dort wurde die Lebensqualität laut SORA-Umfrage am niedrigsten unter den Städten wahrgenommen.
"Es rührt eher daher, dass die Armutsgefährdungsquote in Wien besonders hoch ist und die Menschen in der Hauptstadt somit besonders stark von der Teuerung betroffen sind", heißt es vonseiten des Sozialforschungsinstituts.
Drittel der Wiener "Landbewohner"
Auch die Zugehörigkeit als Stadt- bzw. Landbewohner wurde befragt. Interessanterweise bekannten sich 27 Prozent der Wienerinnen und Wiener als Landbewohner, 63 Prozent als Stadtbewohner und neun Prozent der Befragten waren sich unschlüssig.
Das Gros der Fragen drehte sich aber gemäß dem diesjährigen Schwerpunkt um das Thema Kultur und Freizeit. So wurde im Rahmen der 2023-Studie nach der Bedeutung von Kultur gefragt. 60 Prozent der Stadtbewohnerinnen und -bewohner gaben an, dass das Thema für diese persönlich sehr bzw. ziemlich wichtig sei. Bei den Wienerinnen und Wienern lag der Wert sogar höher – 71 Prozent der Befragten gab an, dass ihnen das Thema Kultur sehr bzw. ziemlich am Herzen läge.
Das schlägt sich auch auf die Freizeitgestaltung der Stadtbewohnerinnen und -bewohner nieder. So wurden am häufigsten historische und kulturelle Denkmäler, Gedenkstätten und Bauwerke besucht, gefolgt von Kinos und Filmvorführungen sowie Musikveranstaltungen und Museen bzw. Kunstgalerien.
Gratis-Angebote stärken Gemeinschaftsgefühl
Das Städtebarometer zeigt zudem, dass Kultur einen direkten Zusammenhang sowohl mit politischer Partizipation als auch mit sozialer Integration aufweise - besonders, wenn diese Angebote kostenlos sind. Gratis-Kulturangebote würden demnach zur Verbesserung des Zusammenlebens, des Gemeinschaftsgefühls und der sozialen Durchmischung in den Gemeinden beitragen, heißt es im Bericht.
Die Befragung wurde telefonisch durchgeführt. Diese fanden zwischen Mitte März bis Ende April 2023 statt. Dabei wurden Einwohnerinnen und Einwohner der 258 Mitgliedsgemeinden des Österreichischen Städtebundes befragt. Die Interviewdauer betrug rund 14 Minuten, insgesamt wurden 1.070 Personen ab 16 Jahren mit Wohnsitz in einer der Mitgliedsgemeinden befragt.
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