Zug stundenlang im Tunnel
ÖBB gesteht Fehler nach ICE-Panne bei Wien ein

- Nachdem 400 Passagiere bei einer Zugpanne stundenlang ohne Strom ausharren mussten, gesteht die ÖBB nun Fehler bei der Evakuierung ein.
- Foto: MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Die ÖBB gesteht nach der Zugpanne im Eisenbahntunnel Knoten Hadersdorf ein, bei der Evakuierung Fehler begangen zu haben. Am Samstag, 26. Juli, war im Tunnel ein ICE der Deutschen Bahn festgesteckt. Die rund 400 Passagiere mussten stundenlang ohne Strom ausharren.
WIEN. Bei einer Zugpanne am Samstag, 26. Juli, am Knoten Hadersdorf mussten 400 Passagiere stundenlang ohne Strom im Zug ausharren. Der Zug befand sich auf dem Weg nach Hamburg, als er wegen eines technischen Defekts stehen bleiben musste. MeinBezirk hat berichtet, mehr dazu liest du hier.
Jetzt gesteht die ÖBB Fehler ein: Bei der Evakuierung hätte man besser handeln können und müssen. Wie ein ÖBB-Sprecher gegenüber der APA bestätigte, sei bei der Evakuierung "so einiges schiefgegangen". Die ÖBB werde den Vorfall analysieren.
Kein Strom aus Sicherheitsgründen
Da sich der Zug auf österreichischem Gebiet befand, war die ÖBB der Betreiber. Zuerst plante man, den Zug mit einer Hilfsgarnitur "abzuschleppen" – dies funktionierte aber nicht, weil der Zug in einem kurvigen Gleisstück stehen geblieben war. Daraufhin evakuierte man mithilfe der Feuerwehr die Passagiere in einen Ersatzzug. Die Leute im Zug wurden aufgefordert, bis dahin im Zug zu warten – dort sei es sicherer als außerhalb des Zuges. Einige der Gäste hatten sich aber "entgegen den Anweisungen" aus dem Zug entfernt.
Zu diesem Zeitpunkt wussten die Verantwortlichen nicht, ob sich die ausgestiegenen Personen im Tunnel aufhalten. Aus Sicherheitsgründen musste man deshalb den Strom abschalten. Währenddessen wurde der Tunnel nach Personen abgesucht. Wegen des fehlenden Stroms waren auch die Toilettenanlagen im Zug "ab einem gewissen Zeitpunkt unbenützbar", heißt es von der ÖBB. Wie lange die Passagiere ohne WC ausharren mussten, beantwortet der Sprecher nicht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ICE-Bordservices gaben – soweit vorhanden – Proviant und Getränke aus. Zwei Fahrgäste mussten laut der Rettung ambulant versorgt werden.
Notausstiege letzte Wahl
Am Abend wurde schließlich auch der Ersatzzug evakuiert, die Passagiere wurden über die Notausstiege aus dem Tunnel gebracht. Die Evakuierungsmaßnahmen seien gegen 20 Uhr abgeschlossen gewesen, heißt es von der Feuerwehr, die Personen seien aber bereits "deutlich früher" aus dem Tunnel draußen gewesen. Die Gäste wurden zurück nach Wien gebracht.

- Dass die 400 Passagiere so lange ohne Strom auskommen mussten, "darf nicht mehr passieren", heißt es von der ÖBB.
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Dass die 400 Passagiere so lange ohne Strom auskommen mussten, "darf nicht mehr passieren", heißt es von der ÖBB. Im Nachhinein hätte man die Passagiere früher über die Notausstiege evakuieren sollen, anstatt sie im Zug zu behalten. Gefahr hätte aber zu keinem Zeitpunkt bestanden. Die ÖBB kündigte bereits am Sonntag an, "mindestens die Kosten des Zugtickets zu 100 Prozent" rückzuerstatten.
Kritik zur Zugpanne und zu den Evakuierungsmaßnahmen kam von der Gewerkschaft vida „Wenn eine Evakuierung im Tunnel mehrere Stunden dauert, dann ist das nicht nur ein technisches Problem. Da sind offenbar Probleme anzugehen, die in einem integrierten Konzern wie den ÖBB bisher nie vorgekommen sind“, so Olivia Janisch, stellvertretende Vorsitzende des Fachbereichs Eisenbahn bei der vida.
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