Zahlen wieder wie vor Covid
Schulabmeldungen signifikant zurückgegangen
Dieses Jahr hat sich die Zahl der Schulabmeldungen in Wien weiter verringert. Aktuell werden rund 350 Kinder zu Hause unterrichtet. Der Unterricht zu Hause könne laut Bildungsdirektion zwar in Einzelfällen sinnvoll sein, birgt aber auch Risiken.
WIEN. Heuer gingen die Schulabmeldungen in Wien wie auch schon letzten Jahr weiter zurück. Aktuell werden laut Bildungsdirektion Wien nur mehr rund 350 Kinder zu Hause unterrichtet. Wie ORF Wien berichtet, ist so die Menge an Kindern, die zu Hause unterrichtet werden, wieder auf den Stand zurückgegangen wie vor der Pandemie.
Während der Pandemie kam es zu einem starken Anstieg an Schulabmeldungen in Wien. Zum Höhepunkt im Herbst 2021 waren 870 Kinder von der Schule abgemeldet. Grund war, dass Eltern Angst hatten, ihre Kinder könnten sich in der Schule anstecken. Oder sie wollten nicht, dass diese Masken tragen und Tests machen müssen. Aktuell gibt es in Schulen weder eine Masken- noch eine Testpflicht.
Strengere Regeln
Ein weiterer Grund, warum die Zahl der Schulabmeldungen zurückgegangen ist, könnten die verschärften Regeln rund um die Schulabmeldung sein. So ist im Vorjahr die Frist, in der man seine Kinder von der Schule abmelden kann, verkürzt worden und ein Reflexionsgespräch mit den zu Hause unterrichteten Kindern verpflichtend. So will man den Lernfortschritt überprüfen und sicherstellen, dass keine Mängel in der Bildung entstehen. Laut der Bildungsdirektion Wien wurden bei zwei Prozent der Gespräche Mängel festgestellt.
Durch die Erneuerungen gibt es laut Bildungsdirektion für alle mehr Rechtsklarheit und -sicherheit. Aber auch die Möglichkeit früh aufmerksam zu werden und gegenzusteuern, falls der häusliche Unterricht nicht funktioniere.
Risiko Missbrauch
Zwar sei der Untersicht von zu Hause in einzelnen Fällen eine gute Alternative zum Schulunterricht. Jedoch würde diese Möglichkeit von einzelnen Eltern oder Gemeinschaften ausgenützt, um ihre Ideologie zu verbreiten und die Kinder möglichst weit von äußeren Einflüssen abzuschotten. Hier entstehe die Gefahr von Parallelwelten.
Denn viele der Kinder würden auch gar nicht zu Hause unterrichtet werden. Die Bildung findet häufig in Lerngruppen oder nicht genehmigten Privatschulen statt. In diesen könne man nicht überprüfen, ob die Lehrenden fachlich qualifiziert sind.
Mit der Schule falle auch ein großer sozialer Aspekt für die Kinder weg. Denn neben der Wissensvermittlung würde besonders sozialintegratives und demokratieförderndes Wissen erlernt werden. Die punktuellen Leistungskontrollen würden diese Aspekte nicht überprüfen können.
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