Vor 65 Jahren
Schwerstes Bim-Unglück in Wien forderte 18 Tote

Vor 65 Jahren ereignete sich der schwerste Verkehrsunfall der Öffi-Geschichte der Hauptstadt. | Foto: Kern, Fritz / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
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  • Vor 65 Jahren ereignete sich der schwerste Verkehrsunfall der Öffi-Geschichte der Hauptstadt.
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Am 2. August 1960 ereignete sich der schwerste Verkehrsunfall in der Wiener Öffi-Geschichte. Ein Straßenbahnunglück in Döbling forderte damals 18 Menschenleben und dutzende Schwerverletzte. MeinBezirk hat die Katastrophe zum 65. Jahrestag rekonstruiert.

WIEN/DÖBLING. Der öffentliche Verkehr in Wien kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Diese ist jedoch nicht bloß von Erfolgen, sondern auch von Herausforderungen geprägt. Eine Reihe schwerer Unfälle hat es in den vergangenen Jahrzehnten gegeben, seitdem die Öffis in Wien unterwegs sind.

Das bei weitem größte Unglück, in der öffentliche Verkehrsmittel in Wien involviert waren, ereignete sich auf den Tag genau vor 65 Jahren. Am 2. August 1960 kam es zu einer Kollision zwischen zwei Garnituren der Straßenbahnlinie 39 – es sollte der folgenschwerste Unfall in der Geschichte der Wiener Straßenbahn werden. Meinbezirk hat die Ereignisse, die schließlich zur großen Katastrophe führten, anlässlich des Jahrestags noch einmal rekonstruiert.

Am Nachmittag zur Feierabendzeit war eine Garnitur von Sievering kommend auf der abschüssigen Billrothstraße mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Infolgedessen geriet sie außer Kontrolle und in der Rechtskurve auf der Kreuzung Billrothstraße / Glatzgasse mit der Döblinger Hauptstraße entgleiste der Triebwagen.

Unterwegs mit rund 60 Km/h

Wie die Rathauskorrespondenz der Stadt Wien vom 3. August 1960 einen Bericht der Wiener Verkehrsbetriebe zitiert: "Dienstag, den 2. August, um 16.49 Uhr hat ein aus der Richtung Billrothstraße kommender Zug der Linie 39 aus derzeit unbekannter Ursache die Haltestelle Billrothstraße-Döblinger Hauptstraße durchfahren, ist im Gleisbogen Döblinger Hauptstraße nächst der Glatzgasse entgleist und frontal mit der linken Triebwagen-Seitenwand eines im anderen Gleis aus der Haltestelle ausfahrenden Zuges der Linie 39 zusammengestoßen."

Durch die Wucht der Kollision entgleisten beide Züge und die beiden Triebwägen wurden nach links umgeworfen. Laut Augenzeugen soll die Straßenbahn zum Zeitpunkt des Unfalls mit rund 60 Kilometer pro Stunde gefahren sein.

Wiens Bürgermeister Franz Jonas (SPÖ) im Rathaus.  Aufgenommen am 1. Jänner 1952. (Archiv) | Foto: Okamoto, Yoichi R. / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
  • Wiens Bürgermeister Franz Jonas (SPÖ) im Rathaus. Aufgenommen am 1. Jänner 1952. (Archiv)
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Kurz nach dem Unglück besuchten der damalige Wiener Bürgermeister Franz Jonas (SPÖ) sowie Innenminister Josef Afritsch (SPÖ) zusammen mit einigen Stadträten die Unfallstelle. In den folgenden Tagen stieg die Zahl der Toten stetig an. Diese variiert von Bericht zu Bericht. MeinBezirk bezieht sich in diesem Artikel auf die damalige Meldung aus der Rathauskorrespondenz, wonach es 18 Tote und über 40 Schwerverletzten gab.

Obduktion bringt Ergebnisse

Als Unfallursache wurde zu Beginn Bremsversagen vermutet, dies bestätigte sich jedoch nicht. Durch Fahrten mit gleichartigen Garnituren stellte sich heraus, dass man den Zug trotz überhöhter Geschwindigkeit bloß mit der Handbremse zum Stehen hätte bringen können.

Im Zuge einer Obduktion des verstorbenen Fahrers des Unfallwagens zeigte sich, dass der Mann zum Zeitpunkt des Unglücks mit 2,6 Promille stark alkoholisiert gewesen war. Im Nachhinein deckte man auf, dass auch schon in vorangegangenen Haltestellen der Öffi-Fahrer nicht mehr richtig anhalten konnte.

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Vor 65 Jahren ereignete sich der schwerste Verkehrsunfall der Öffi-Geschichte der Hauptstadt. | Foto: Kern, Fritz / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
Wiens Bürgermeister Franz Jonas (SPÖ) im Rathaus.  Aufgenommen am 1. Jänner 1952. (Archiv) | Foto: Okamoto, Yoichi R. / ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com
Im Nachhinein deckte man auf, dass auch schon in vorangegangenen Haltestellen der Öffi-Fahrer nicht mehr richtig anhalten konnte. (Symbolfoto) | Foto: Jeremy Bezanger / Unsplash
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