Obdachlosenmorde
Tatverdächtiger vor Gericht nach Attacke auf Mutter
Nur zwei Tage nach seinem Geständnis - er soll zwei Obdachlose im Sommer ermordet haben - stand ein 17-Jähriger vor Gericht. Grund war eine Attacke auf seine Mutter im September in einer Ottakringer Wohnung.
WIEN. Am Montag hat sich der mutmaßliche Mörder von zwei Obdachlosen in Wien der Polizei gestellt. Der 17-Jährige gab als Tatmotiv an, er habe ein Ventil für seine Wut und Verzweiflung aufgrund seiner zerrütteten Familienverhältnisse gebraucht. MeinBezirk.at berichtete:
Gestern wurde bekannt, dass der junge Mann auch Mitte September seine 56-jährige Mutter in einer Ottakringer Wohnung verprügelt haben soll. Aus dem Grund stand er, zwei Tage nach seinem umfangreichen Geständnis, bereits am Mittwoch vor Gericht.
MeinBezirk.at berichtete bereits über den Vorfall, der sich am 18. September ereignete. Im Zuge eines Streits mit seiner Mutter soll er diese mit Fäusten zu Boden geprügelt und dann wiederholt auf sie eingetreten haben, auch gegen den Kopf. Laut "Kurier.at" erlitt die Mutter eine Schädelprellung, Abschürfungen sowie Rippenbrüche.
Drogen vor Attacke konsumiert
Vor Gericht sagte er, dass ihn seine Mutter im Vorfeld tyrannisiert habe, er verwies auf seine schwierige Lebenssituation und sagte sogar, er sei stolz, die Mutter nicht früher attackiert zu haben. Er bekennt sich jedoch nicht schuldig, wie sein Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger sagte. Es stehe eine Unzurechnungsfähigkeit im Raum, den vor dem Vorfall habe der 17-Jährige XTC (Pferdeberuhigungsmittel), Ecstasy und Kokain konsumiert.
Die Mutter wollte laut Medienberichten nicht aussagen. Der Mann saß gelangweilt da und gähnte herzhaft. Staatsanwaltschaft sowie der Verteidiger sprachen sich für ein psychiatrisches Gutachten aus, dieses kann erst in einigen Wochen vorliegen. Da es hierzulande nur zwei Sachverständige im Bereich Kinder- und Jugendpsychologie gibt, wurde der Prozess vertagt.
Zudem hat sein Verteidiger etwas zum mutmaßlichen Doppelmord gesagt: "Das Geständnis vom Montag hat nichts mit dem heutigen Prozess zu tun. Mein Mandant hat sich gestellt, weil er Klarheit schaffen wollte. Er wollte nicht, dass in 5 oder 10 Jahre neue Beweise ans Licht kommen und ihn dann aus dem Leben reißen. Er will sich jetzt neu ordnen".
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