Wiener MA 35
Wartezeit auf Staatsbürgerschaftstermin halbiert
Fast ein Jahr auf einen Staatsbürgerschaftstermin warten war bei der MA 35 in der Vergangenheit nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das hat sich laut Angaben der Behörde mittlerweile geändert. Inzwischen muss man auf das erste Informationsgespräch "nur" noch sechs Monate warten. Das selbsterklärte Ziel, die Wartezeit auf 14 Tage zu reduzieren, liegt damit aber noch in weiter Ferne.
WIEN. Die bürokratischen Mühlen mahlen bekanntlich langsam. Besonderes "Sorgenkind" der Stadt Wien stellte lange Zeit die Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftsbehörde MA 35 dar. Um an ein Erstinformationsgespräch für die österreichische Staatsbürgerschaft zu kommen, musste man gut ein Jahr warten:
Alles Vergangenheit, wie das Büro des für die MA zuständigen Stadtrats Christoph Wiederkehr (Neos) am Mittwoch, 17. Mai, via Aussendung verkündete. Diverse Maßnahmen haben dazu geführt, dass sich die Wartezeit auf ein Erstinfo-Gespräch von einem Jahr auf rund sechs Monate verkürzt hätten. So werden zusätzliche Gruppentermine für Informationsgespräche angeboten.
Knapp 100 neue Mitarbeiter eingeschult
Auch wurde das Personal der Behörde, die ihren Sitz in der Dresdner Straße 93 hat, aufgestockt. Wie es aus dem Wiederkehr-Büro heißt, sind seit kurzem 93 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazugestoßen. Diese befänden sich derzeit in der Einschulungsphase.
Seit April setzt die Stadt Wien zudem zusätzlich auf Gruppeninformationstermine in Zusammenarbeit mit dem Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen. Bei den neuen Gruppenterminen, die monatlich bis zu acht Mal stattfinden, werden pro Termin rund 170 Personen über die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft informiert.
Termin-Nachfrage verdoppelt
Die "restriktive Gesetzeslage" und die hohe Nachfrage an der österreichischen Staatsbürgerschaft hatte in der Vergangenheit für einen wahren Verfahrensstau innerhalb der MA 35 gesorgt und die Wartezeiten für Termine in die Höhe getrieben. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Nachfrage sogar verdoppelt: aktuell interessieren sich rund 1.300 Personen pro Monat für einen Termin.
Um sich zu weiter verbessern sieht Wiederkehr den Ball auch beim Bund. Das selbsterklärte Ziel der Stadt, die Wartezeit auf einen persönlichen Termin auf "weniger als 14 Tage" zu reduzieren, bleibt nämlich aktuell noch in weiter Ferne.
"Trotz all unserer Anstrengungen ist es dringend notwendig, dass das Staatsbürgerschaftsgesetz von der Bundesregierung modernisiert wird. Nur so kann der für Kund*innen langwierige und oft frustrierende Prozess nachhaltig verbessert werden", sagt der Vizebürgermeister.
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