Dreikönigstag in Wien
Was hat am 6. Jänner geschlossen – und warum?
Warum heißt der 6. Jänner 2023 Dreikönigstag? Welche Sitten und Bräuche haben an diesem Tag Tradition? Und welche Geschäfte haben am Freitag offen? Diesen und anderen Fragen hat die BezirksZeitung für Dich nachgespürt.
WIEN. Das Ausräuchern der eigenen Wohnung zum Schutz gegen böse Dämonen ist am Dreikönigstag zumindest in Wien heute nicht mehr allzu verbreitet, andere Sitten und Gebräuche erfreuen sich am 6. Jänner jedoch weiterhin großer Beliebtheit.
Für viele die wichtigste Tradition von allen: Ausschlafen – der Dreikönigstag ist nämlich nicht nur in Wien, sondern bundesweit ein gesetzlicher Feiertag. Darum haben auch die allermeisten österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer frei, genauso wie die Schülerinnen und Schüler.
Einkaufen am Feiertag?
Geschäfte und Verkaufsstellen haben auch am Freitag, 6. Jänner, bis auf wenige Ausnahmen geschlossen. Welche das sind? Einige Geschäfte in Bahnhöfen und Tankstellenshops – dort kann man auch am Dreikönigstag etwa Brot, Milch oder eine Zeitung kaufen. Baumärkte, Kleidungsgeschäfte oder Drogerien haben allerdings genauso wie Handyshops oder Apotheken geschlossen - in jedem Bezirk gibt es aber Apotheken, die einen Notdienst anbieten.
Was wird am 6. Jänner konkret gefeiert? Am Feiertag der Heiligen Drei Könige zelebrieren Christen auf der ganzen Welt die "Drei Weisen aus dem Morgenland", die der Überlieferung nach Jesus nach seiner Geburt die Gaben Gold, Myrrhe und Weihrauch überbracht haben sollen.
Diese Legende wird Jahr für Jahr durch die Sternsinger neu inszeniert: Bei diesem seit dem 16. Jahrhundert nachweisbaren Heischebrauch ziehen Kindergruppen in der Zeit von Weihnachten bis zum Dreikönigstag, der ursprünglich der Tag der "Erscheinung des Herrn", griechisch Epiphanie, und der Taufe Jesu war, von Haus zu Haus.
Die Sternsinger sind da!
Die Sternsinger singen dabei Lieder, sprechen Gebete oder sagen Gedichte auf. Danach bringen sie an den Eingangstüren den Sternsingersegen an, schwenken ein Weihrauchfaß und sammeln Geld, das von der Dreikönigsaktion meist für kinderbezogene Projekte im Rahmen der weltweiten Entwicklungszusammenarbeit verwendet wird.
Der Sternsingersegen C+M+B, der mit geweihter Kreide samt der jeweiligen Jahreszahl an die Haustüren gemalt wird, entspricht den Anfangsbuchstaben der Namen der Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde von C+M+B schließlich der christliche Segensspruch "Christus mansionem benedicat“ abgeleitet.
Übrigens wird am 6. Januar in vielen Haushalten der Christbaum zum letzten Mal angezündet – und anschließend geplündert. Außerdem ist am Dreikönigstag auch die letzte der zwölf Rauhnächte, die den zwölf Weihnachtstagen zwischen 25. Dezember und 6. Jänner entsprechen.
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